2001,  Antifaschismus,  Demo,  Diverse Aktionen

Velodemo Radeln gegen Rechts Bern-Münchenbuchsee

Inhalt:
1. Aufruf Medienbericht
2. Medienbericht


1. Aufruf Medienbericht (Originalquelle: https://www.antifa.ch/velofahren-gegen-rechts/)
Der Bund
BERN / Das Antifa-«Bündnis alle gegen rechts» will am Samstag radelnd gegen Rechtsextremismus demonstrieren.
pd. Am Samstag um 13 Uhr beginnt laut dem «Bündnis alle gegen rechts» auf der Berner Schützenmatte eine Velodemonstration, welche die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hinaus in die Umgebung Berns führt. Das hat das Bündnis gestern per Medienmitteilung angekündigt. Es definiert sich als «breiter Zusammenschluss antifaschistischer und antirassistischer Gruppen aus dem Kanton Bern». Wohin genau die Reise geht, wird aus der Mitteilung nicht ersichtlich. In die Agglomeration führe sie, weil sich dort «seit Jahren rechtsextreme Skins tummeln und festgesetzt haben». Mit der «kraftvollen und bunten Fahrraddemo» solle ihnen gezeigt werden, «dass wir das Umland von Bern nicht einfach gewalttätigen und machoiden Neonazi-Gangs überlassen». Die Veranstaltung solle auch ein Zeichen der Solidarität mit jenen sein, die sich mit rechtsextremer Gewalt konfrontiert sähen. Da in der Mitteilung Münchenbuchsee und Ittigen als Orte mit rechtsextremer Gewaltszene bezeichnet werden, ist anzunehmen, dass die Route in diese Richtung führt.
Der Pressechef der Stadtpolizei, Franz Märki, sagt auf Anfrage, es sei kein Bewilligungsgesuch eingetroffen. Für diese Art einer Demonstration brauche es aber auch keines. Die Polizei habe gewisse Massnahmen vorgesehen.


2. Medienbericht (Originalquelle: https://www.antifa.ch/antifa-radelte-in-die-region/)
Antifa radelte in die Region
Der Bund
VELODEMO / «Radeln gegen Rechts» – unter diesem Leitspruch fuhr die Antifa am Samstag mit dem Velo in die Region. Nach Stopps in Worblaufen und Zollikofen endete die Velotour in Münchenbuchsee, wo den Behörden Nichtstun gegen die Skinheads vorgeworfen wurde.
Das Ziel der unbewilligten Velodemo «Radeln gegen Rechts» war nicht bekannt. «Ins Umland von Bern» hiess es lediglich, «da wo sich die Skinheads seit Jahren ungestört tummeln.» Los gings am Samstagnachmittag in der Berner Reitschule. Nachdem die Sonnencreme eingestrichen und die schwarze Fahne montiert war, setzte sich der Tross in Bewegung – die Veranstalter sprachen von 150, die Polizei von 90 Teilnehmenden. Aus dem Demowagen ertönte zwar schnelle Punkmusik, doch das Tempo blieb gemütlich. Mit etwas Abstand begleitete die Kantonspolizei die Kundgebung.

Erster Halt am Bahnhof Worblaufen: Per Megaphon wurden die Bewohner des gegenüber liegenden Blocks Lindenhofstrasse 2 – dort wohnt Roger Wüthrich, Kopf des rechtsextremen Zirkels «Avalon» – aufgefordert, «künftig besser auf ihren Nachbarn aufzupassen». Die Polizei kannte offenbar die Route, riegelte sie doch den Zugang zu den Gleisen ab. Einen nächsten Stopp machte die Velodemo am Bahnhof Zollikofen. Ein Sprecher erinnerte dort an das alternative Wohnprojekt in der alten Strickwarenfabrik, das vor drei Jahren «Zielscheibe eines Neonaziangriffs» geworden war.
Nun radelten die Demonstrierenden nach Münchenbuchsee, vorbei an den staunenden Gästen des Strassenfests der Zollikofer Feuerwehr, bis vor die Buchser Gemeindeverwaltung. Dort wurde das «Nichtstun der Behörden gegen die rechte Gewalt» angeprangert. «Als Dankeschön» erhielt die Glastüre der Gemeindeverwaltung eine Sahnetorte. Ein letzter Halt wurde vor dem Pub «Red Rock» eingelegt, einem Treffpunkt der regionalen Skinszene. Anschliessend verlief sich die Demo. Die meisten radelten zum Moossee, um sich bei einem Sprung ins kühle Nass und beim gemeinsamen «Bräteln» von den Strapazen dieser bis am Schluss friedlichen Velodemo zu erholen.