2002,  Antirassismus,  Diverse Aktionen

Sarg JSVP-Präsident Ostermundigen

Inhalt:
1. Medienbericht


1. Medienbericht (Originalquelle: https://www.antifa.ch/rude-drohung-gegen-den-junge-svp-prasidenten/)
Der Bund: Rüde Drohung gegen den „Junge-SVP-Präsidenten“
OSTERMUNDIGEN · Als der Präsident der Jungen SVP (JSVP) des Kantons Bern, André Schären, gestern Morgen das Haus verliess, staunte er nicht schlecht. Er fand einen zwei Meter langen Sarg vor (Schären: «Ich hätte perfekt dreingepasst»). Im Sarg steckte ein Blechbehälter mit der Drohung: «Eure Zeit ist abgelaufen.» Dies, sagte Schären, habe ihn veranlasst, die Polizei einzuschalten. Und die Kantonspolizei meldete denn gestern am späteren Nachmittag auch, dass das fragliche Gebäude und ein Teil des angrenzenden Mehrfamilienhauses evakuiert worden seien. Insgesamt seien 15 Personen betroffen gewesen.
Kurz nach 11 Uhr habe der verdächtige Sarginhalt mit geeigneten Mitteln eliminiert werden können, meldete die Polizei weiter. Ein dabei entstandener Kleinbrand sei von der Feuerwehr gelöscht worden. Gegen halb zwölf Uhr gestern Mittag konnte die Polizei das abgesperrte Gelände wieder freigeben. Woher der Sarg stammt und wer Urheber der Drohung ist, sei Gegenstand der Ermittlungen. Die Kantonspolizei nimmt sachdienliche Angaben entgegen.

Eine «Spassguerilla»
In einem gestern den Medien zugestellten Schreiben bekannte sich eine «Spassguerilla gegen Rassismus» zu dieser Aktion in Ostermundigen. Die Tat wird als Reaktion beschrieben auf eine von der Jungen SVP kolportierte Geschichte über Jugendliche aus dem Balkan, die einen jungen Schweizer zusammengeschlagen haben sollen. Der junge Mann sei tags darauf an seinen Verletzungen gestorben. Dies konnten aber später weder Polizei noch Spitäler bestätigten. Schliesslich entschuldigte sich die Junge SVP für ihr Vorgehen («Bund» vom 18. Oktober).
Die Aktion mit dem Sarg ist für André Schären «primitiv und kein Spass mehr». Vor allem sei auch seine ganze Nachbarschaft in Angst und Schrecken versetzt worden. Schären behält sich vor, Anzeige gegen Unbekannt zu erheben.