2002,  Demo

Demo Besuch Präsident Sudan

Inhalt:
1. Aufruf
2. Communiqué und Medienbericht


1. Aufruf (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2002/10/1594.shtml)
wir treffen uns morgen donnerstag um 12.00 uhr
vor der reithalle.
wir protestieren gegen die politik
des bundesrates der in bern den mörder und diktator elbashir empfängt.

DRINGEND
Welches Geschäft treibt Elbashir in der Schweiz

Pressemitteilung, EDA: „Offizieller Arbeitsbesuch in Bern von seiner Exzellenz Omer Hassan Elbashir, Präsident der Republik Sudan, am 24. Oktober 02. Er trifft Deiss und Villiger . Hauptziel dieses Besuch ist die Pflege und der Ausbau der bilateralen Beziehungen…..Auf wirtschaftlicher Ebene ist der Sudan unser achtgrösster Handelspartner auf dem afrikanischen Kontinent (unsere Exporte beliefern sich im Jahr 2001 auf 28 Millionen ). In der Region südlich der Sahara ist der Sudan der viertgrösster Absatzmarkt für Maschinen und pharmazeutische Produkte.„

Von der Weltöffentlichkeit kaum wahrgenommen findet seit Jahrzehnten ein Bürgerkrieg im Sudan statt, der bisher über zwei Millionen Tote und fünf Millionen Flüchtlinge forderte.
Nachrichten- und Fernsehsender, Zeitungen und Illustrierten schweigen überwiegend zu dieser Katastrophe. Nur einige Eingeweihte wissen um die Hintergründe dieser mörderischen Auseinandersetzung im größten afrikanischen und zehntgrößten Land der Welt.
Es herrscht kein Religionskrieg zwischen Moslems und Christen. Moslems und auch große Gruppen der Animisten, Anhänger traditioneller Naturreligionen, werden in den von Khartoum nicht besetzten Regionen in gleicher Weise bekämpft, bombardiert, vertreiben und entführt wie Christen. Der Islam wird instrumentalisiert, wird als Machtmittel missbraucht, um andere zu unterwerfen.
Ökonomische Gesichtspunkte spielen eine entscheidende Rolle: Die bisher größten Ölquellen wurden im Süden entdeckt. Fast alle Ölkonzerne der Welt suchen dieses Öl zu fördern, ein Rohstoff, der Milliarden Dollar Gewinne verspricht.
Zum Schutz der Ölfelder haben Regierungstruppen und verbündete Milizen Zehntausende von Dorfbewohnern vertrieben, Männer, Frauen und Kinder sind ermordet oder in den Hunger getrieben worden, ihre Dörfer wurden niedergebrannt.
Die Regierungspolitik der „verbrannten Erde“ hat Zehntausende Südsudanesen zu Flüchtlingen gemacht, Hunderte sind getötet worden. Es wurde berichtet, dass in einem neuen Fördergebiet in der Region Eastern Upper Nile, welches im März 2001 in Betrieb genommen wurde, 48 Dörfer niedergebrannt wurden. Daraufhin sind 55.000 Menschen geflohen. Augenzeugen berichten, dass es entlang einer Straße im Ölfeld, die für europäische Firmen gebaut wurde, kein einziges Lebenszeichen mehr gibt. Darüber hinaus verwendet der Sudan das Geld aus dem Ölexport, etwa 1 Million US $ täglich, um Waffen für den eskalierenden Krieg. Diese Waffen werden auch gegen Zivilisten in der Ölregion eingesetzt. Ein riesiges Gebiet ist daher zum neuen Kriegsschauplatz geworden. Die ganze Region ist von einer massiven Militarisierung betroffen, der die Menschen schutzlos ausgeliefert sind. Die sudanesische Regierung hat Hilfsflüge in diese Region verboten. Daher wächst die Gefahr einer schweren Hungersnot. Mitarbeiter der Ölfirmen jedoch haben freien Zugang. Menschenrechtsorganisationen warnen, dass aus weiteren riesigen Landstrichen, wie dem Gebiet, wo der Ölkonzern TotalFinaElf, auf 120.000 km2 in der Nähe der Stadt Bor, Konzessionen besitzt, Menschen auf die brutalste Art und Weise durch Bombardierungen und massive Gewalt von Seiten der sudanesischen Armee bzw. von sudanesischen Milizen vertrieben werden könnten.
Wir protestieren am 24.10. 02 vor dem Bundeshaus und dem Lohn
12.00 Uhr Treffpunkt Reithalle Bern
um 14.15 ist eine Pressekonferenz vom Bundesrat im Lohn Kehrsatz (15 min von Bern)

Sudan Youth &
Fauch Thun Gewerkschaftinitiative
Postfach 2149
3601 Thun


2. Communiqué und Medienbericht (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2002/10/1606.shtml)
wir von der fauch konnten doch einige menschen kurzfristig organisieren und haben heute um 12.00 Uhr mit ca 80 menschen spontan gegen den bundesrätlichen Empfang des Massenmörder des Sudans , El Bashir demonstriert.Ein grosses Aufgebot
von Grenadieren vor dem Bundeshaus ,beobachtete die Demo die mit Parolen
wie „masssenmörder elbashir – weg von hier “ “ keine geschäfte mit der
diktatur“ “ deiss villiger euer blutöl wird nicht billiger“ klar stellung bezog.
auch vor dem lohn wo eigentlich der empfang und die pressekonferenz
vorgesehen war sind wir um 13.45 bereit gewesen, zu einer menschensitzblockade , um so gegen die menschenunwürdige politik im sudan zu protestieren.
die polizei hat uns einen strich durch die rechnung gemacht und ihre
strategie geändert.die ganze presse und elbashir wurden an einem geheimen ort verlangert. im lohn fand keinen empfang und keine pressekonferenz statt.Nachdem das riesen polizeiaufgebot ca um 16.00 abzog sind wir auch gegangen. viele schülerInnen haben sich spontan an diesen beiden Aktionen
angeschlossen.

hier noch die sda meldung
Protest gegen Besuch des sudanesischen Präsidenten in Bern
Bern (sda) Der Besuch des sudanesischen Präsidenten Omar Hassan
Ahmed el Baschir in Bern hat am Donnerstag Proteste ausgelöst. Die
Gesellschaft für bedrohte Völker forderte den Bundesrat auf, den
Krieg im Sudan nicht mit Schweizer Investitionen zu verlängern.°
Auch die Menschenrechtsorganisation Christian Solidarity
International äusserte „tiefe Besorgnis“: El Baschir stehe für ein
Regime, das für ethnische Säuberungen, Folter, Verfolgung von
Christen und anderer religiöser Minderheiten verantwortlich sei.

Vor dem Bundesplatz demonstrierten am Mittag 30 bis 40 Sudanesen
und Schweizer gegen den Besuch. Die in der Schweiz lebenden
Sudanesen gaben an, sie stünden hinter der Volksbefreiungsarmee
SPLA. Schweizer Demonstranten sagten, sie gehörten zur
„Revolutionären Jugend Bern“.
El Baschir traf an einem geheimen Ort mit Bundespräsident Kaspar
Villiger zusammen. Laut offiziellem Communiqué ging es dabei um die
„Pflege und Ausbau der bilateralen Beziehungen“.

Weitere Gesprächsthemen waren die anstehende Wiederaufnahme der
Friedensgespräche zwischen der sudanesischen Regierung und der SPLA
in Kenia, der Schutz der Zivilbevölkerung und die Umsetzung des
humanitären Völkerechts.

Schweizer Rolle
Der Schweiz kommt in der Förderung des Friedens im Sudan eine
besondere Rolle zu. Im vergangenen Januar wurde unter der Leitung
der Schweiz ein Waffenstillstandsabkommen für die Nuba-Berge
unterzeichnet.
Dieser Vertrag gilt als eigentlicher Durchbruch zu einem
definitiven Frieden zwischen den verfeindeten Bürgerkriegsparteien
im Sudan. Seit 1983 kämpft der moslemische Norden gegen den
christlichen-animistischen Süden.
Im Oktober wurde das Friedensabkommen erweitert. Die beiden
verfeindeten Parteien stimmten am 15. Oktober einem landesweit
geltenden Waffenstillstandsabkommen zu. Weitere Friedensgespräche
werden in den nächsten Tagen in Kenia stattfinden.

Zur Demo haben spontan aufgerufen:
Fauch Thun
Revolutionäre Jugend Bern Postfach 7611
3001 Bern
&
Sudan Youth
Communist Party of Sudan