2004,  Diverse Aktionen,  Repression,  WEF

Polizeikessel Aktion Burgdorf

Inhalt:
1. Communiqué
2. Bilder


1. Aufruf (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2004/08/25600.shtml)
Liebe Bevölkerung, Liebe Medienschaffende
Wir haben in der Nacht auf den 27. August 2004 an zentralen Orten der Stadt Burgdorf symbolisch Kessel fixiert, anbetoniert und angekettet. Die Kessel sind mit Beton gefüllt – darin stecken Puppen und Figuren; die orange Farbe und die Aufschrift „Police“ symbolisieren einen Polizeikessel.
Im Rahmen der überregionalen Aktionswoche „LANDQUARTER Kessel“ wollen wir die Bevölkerung von Burgdorf und Umgebung auf die Missstände der Polizeiaktion während des letzten World Economic Forums (WEF) in Davos aufmerksam machen.
Am Samstag dem 17. Januar dieses Jahres versuchten aktive WEF-GegnerInnen in Burgdorf den Leuten die wahren Absichten des internationalen Treffens zu vermitteln. Dies wurde jedoch mit einem monströsen Polizeiaufgebot verunmöglicht. Aufgrund eines GUMMISchrotschusses aus nächster Nähe kam es zu verschiedenen Verletzungen.
Leider blieben die vielen friedlichen, kreativen und kraftvollen Aktionen gegen das WEF stets von den Medien verschwiegen.
Landquart wurde nicht verschwiegen, jedoch wurde sehr undifferenziert darüber berichtet. Nach der friedlichen Anti-WEF-Demonstration von Samstag, 24. Januar 2004, verliessen Hunderte von Demoteilnehmerinnen und Demoteilnehmern Chur. In Landquart kam der Zug nicht mehr weiter. Das Gelände wurde abgesperrt. Ein riesiges Polizeiaufgebot räumte den Zug brutal UNTER Verwendung von Knüppeln, Reizgas und Pfefferspray.
Es gab Verletzte, und es war ein Glück, dass niemand schwere Folgen davontrug. Auf dem vorsorglich umgitterten Bahnhofplatz folgte ein Einsatz deutscher Wasserwerfer und danach stundenlanges Warten in der Kälte.
In fünfer Gruppen mussten alle „EINGESPERRTEN“ in eine Coop-Tiefgarage um die Personalien anzugeben. Alle Räumlichkeiten waren dabei von langer Hand vorbereitet worden.
Bei diesem polizeilichen Vorgehen ging es nicht darum, in Landquart Zwischenfälle zu verhindern, Sachbeschädigungen abzuklären, oder Täterschaften zu identifizieren. Es ging einzig darum, Gegnerinnen und Gegner des WEF zu fichieren und sie von weiterem Widerstand abzuschrecken. DURCH DEN EINSATZ WURDEN alle rechtsstaatlichen und grundrechtlichen Voraussetzungen für polizeiliches Handeln und die Grundrechte der persönlichen Freiheit, der Versammlungsfreiheit und der freien Meinungsäusserung MISSACHTET. Die Aktion in Landquart verfolgte letztlich nur den Zweck, den Widerstand gegen das WEF und gegen eine nur Reichen und Mächtigen nützende Globalisierung zu zerstören. Dafür nahmen die Verantwortlichen des Polizeieinsatzes Freiheitsberaubung, Körperverletzung, Gefährdung durch giftige Gase und die Störung von Betrieben, die der Allgemeinheit dienen, in Kauf.

Deshalb richten wir unsere Aktion diese Woche gegen die schweizerische Polizei die mit ihrem HANDELN einzig und allein die Mächtigen und Reichen beschützt und deren Wünsche erfüllt.
Diese Kessel stehen symbolisch für die Einkesselung der 1082 WEF-KritikerInnen die der brutalen und unmenschlichen Fichierungsaktion der schweizer Polizei ausgesetzt waren.
Für kreative, lautstarke und farbige Anti-WEF Aktionen im Januar 2005!
Für menschliche Arbeitsbedingungen! Gegen BRUTALEN Wettbewerb!
Für die Freiheit des Menschen! Gegen die Freiheit des Kapitals!
Aktion Kessel gegen Repression


2. Bilder (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2004/08/25600.shtml)