2005,  Diverse Aktionen,  Repression,  WEF

NoWEF-Rally

Inhalt:
1. Aufruf ziviler Ungehorsam
2. Aufruf
3. Liveticker
4. Bilder
5. Communiqué


1. Aufruf ziviler Ungehorsam (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2005/01/29220.shtml)
AUFRUF ZUM ZIVILEN UNGEHORSAM:
DIE KRITIK AM WEF UND DEN HERRSCHENDEN VERHÄLTNISSEN LÄSST SICH NICHT VERBIETEN!
Die linksgrüne Berner Stadtregierung hat angekündigt, jeglichen Massenprotest gegen das WEF hinter Gitter sperren zu wollen und aus der Innenstadt zu verbannen. Mit dem ‘grössten Polizeieinsatz, den Bern je gesehen hat’ (O-Ton Polizeikommandant Blumer) soll das Verbot eines grossen, bunten und vielfältigen Demonstrationszuges durchgesetzt werden. Der Gemeinderat will die gesamte Berner Innenstadt am 22. Januar in eine polizeilich besetzte verbotene Zone verwandeln. Sogar das Diskutieren über das WEF wird auf gemeinderätliche Anordnung aus der Innenstadt verbannt: Die internationale Konferenz «Das andere Davos», welche im Progr am Waisenhausplatz hätte stattfinden sollen, muss in die Dampfzentrale ausweichen, weil die Konferenz ein «Sicherheitsrisiko» darstelle.
Wir sind der Meinung, dass Bern eine offene und tolerante Stadt ist, in der die Eskalationspolitik und Gesprächsverweigerung des neuen Gemeinderats nicht geschätzt wird. Und wir sind überzeugt, dass auf die dumpfe Gewaltandrohung der Polizeidirektion kreative und fantasievolle Antworten nötig sind. Wir rufen deshalb alle auf, die ihrer Kritik am WEF Ausdruck verleihen wollen, dies am Samstag, den 22. Januar auf vielfältige Arten zu tun. In der Berner Innenstadt und anderswo. Statt einer Grossdemo tausend kleine Protestkundgebungen! Wenn wir uns am Samstag nachmittag als Kleingruppen in der gesamten Innenstadt verteilen und auf kreative Arten unseren Protest auf die Strasse tragen, können wir eine ähnliche Wirkung entfalten wie mit einer Demonstration. Für die Polizei wird es schwierig dagegen einzuschreiten, insbesondere wenn der Protest massenhaft ist und wenn nicht die altbekannten Protestformen gewählt werden auf die die Polzei vorbereitet ist. Der Protest kann besipielsweise in Form von Theater, Musik, als ‘Sandwich-Leute’, mit einer Unterschriftensammlung gegen das WEF, mit einem Trauermarsch für das gestorbene Demorecht, indem wir uns verkleiden oder eine Aussage auf ein Kartonschild schreiben zum Ausdruck gebracht werden. Um 16 Uhr wollen wir die Protestaktionen in der Innenstadt beenden, weil zu befürchten ist, dass nach Ladenschluss die Stunde der Polizei anbricht, weil sie dann keine Rücksicht mehr auf die Leute nehmen muss, die zum Einkaufen in die Stadt gekommen sind.
Auf Radio Rabe (95,6 MhZ oder www.rabe.ch) wird am 22. Januar von 13.00 – 18.00 eine Live-Sondersendung zum WEF ausgestrahlt. In dieser Sendung wird einerseits über die Inhalte gesprochen, die an der Demo thematisiert worden wären, andererseits berichten ReporterInnen über die aktuelle Situation in der Innenstadt und anderen Plätzen des Protestes. Wir rufen alle auf, ihre batteriebetriebenen Kofferradios in der Innenstadt spazieren zu führen und diejenigen, die Büros, Wohnungen oder Geschäfte in der Innenstadt haben, Lautsprecher aus den Fenstern zu hängen und Radio Rabe einzustellen: Damit können wir in der ganzen Innenstadt die Inhalte der verbotenen WEF Demo hörbar machen und es können sich alle informieren wo gerade was passiert. Mit unserer Fantasie können wir den Militärköpfen bei der Polizei und im Gemeinderat ein Schnippchen schlagen und unseren Protest auf die Strasse tragen ohne auf die von den Behörden vorgegebene Eskalationsstrategie einzusteigen.
Wir appellieren an alle, die am 22. Januar nach Bern kommen, sich die Form ihres Protestes gut zu überlegen und unter allen Umständen zu vermeiden, dass dabei Menschen zu Schaden kommen. Das heisst auch, sich Gedanken zu machen über allfällige Reaktionen der Polizei und sich bei einer drohenden Eskalation zurück zu ziehen. Wir sollten auf keinen Fall nochmals in die gestellte Falle tappen, wie das im letzten Jahr beim Landquarter Kessel der Fall war.
Aufgrund des angekündigten Polizeiaufgebots wird es am 22. Januar sicherlich schwierig werden in die Innenstadt zu gelangen, insbesondere für junge Leute, von denen die Polizei annimmt sie könnten potentielle DemonstrantInnen sein. Es kann darum von Vorteil sein, sich möglichst unauffällig zu kleiden und die benötigten Protest-Utensilien erst in der Innenstadt einzukaufen. Wir raten auch an, bei der Anreise den Hauptbahnhof zu meiden. Es ist abzusehen, dass der Hauptbahnhof von Polizisten überschwemmt wird und dass dort mit massenhaften Kontrollen und Fichierungen oder gar mit präventiven Verhaftungen gerechnet werden muss.
Das Verbot der Demonstration erschwert dem Demobündnis Strukturen für den Protest zur Verfügung zu stellen. Trotzdem gibt es einige Telefonnummern mit verschiedenen Angeboten, die am 22. Januar genutzt werden können:
Bei Festnahmen und Polizeiübergriffen: Anti-Rep Nr. 078 826 22 40
Wenn Verlezte betreut werden müssen: Demosani: 078 607 13 80
Allgemeine Infonummer: 079 694 85 76
Aktuelle Informationen werden weiterhin auf der Homepage des Demobündnis veröffentlicht. Am 22. Januar sind auf der Homepage ab 9.30 Uhr aktuelle Infos über die Situation in der Berner Innenstadt und im Bahnhof abrufbar: www.antiwef05.ch

2. Aufruf (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2005/01/29093.shtml)
Demobewilligungsgesuch abgelehnt – Anti-WEF-Bündnis sagt geplante Demonstration ab und ruft zu anderen phantasievollen Protesten auf
Die Stadtregierung von Bern hat am 11. Januar das vom Anti-WEF-Bündnis am 7. Dezember 2004 eingegebene Bewilligungsgesuch für eine Demonstration gegen das WEF abgelehnt. Die Antwort der Stadtregierung ist die polizeiliche Aufrüstung, die angedrohte Besetzung der Innenstadt durch „das grösste Polizeiaufgebot, das diese Stadt je gesehen hat“ (Zitat Polizeikommandant Blumer). Die Stadtregierung will die DemonstrantInnen auf einen eingegitterten Bundesplatz pferchen. Die DemonstrantInnen sollen über eine einzige Zugangstrasse mit Polizeispalier vom Bahnhof auf den Platz geschleust werden. Niemand will in einem Käfig demonstrieren. Mit diesem Diktat strebt die Stadtregierung eine Eskalation geradezu an und bereitet praktisch den Ausnahmezustand in der Stadt Bern vor. Unter diesen Bedingungen kann das Anti-WEF-Bündnis die geplante Demonstration nicht durchführen.
Das Anti-WEF-Bündnis wollte eine Demonstration gegen Sozialabbau, Lohndumping, Privatisierung, rassistische Ausgrenzung und Krieg durchführen. Die gesamte Mobilisierung für die Anti-WEF-Demonstration erfolgte mit dem Willen, breite Bevölkerungskreise anzusprechen und Konfrontationen mit der Polizei zu vermeiden. Unser Ziel war es, dass alle, die ihre Kritik am WEF und der Politik, die von seinen Mitgliedern vorangetrieben wird, anbringen wollen, ohne Angst an der Demonstration teilnehmen können.
Das Anti-WEF-Bündnis war seit der Einreichung des Bewilligungsgesuchs bereit, über den konkreten Ablauf und die Route der Demonstration zu verhandeln. Die Berner Stadtregeierung und die Polizeiführung stiegen darauf nicht ein und wollten uns ihre Bedingungen aufzwingen. Verhandlungen fanden nicht statt.
Offensichtlich wollen die Behörden vor und während des WEF in der ganzen Schweiz keine Grossdemonstrationen gegen das Jahrestreffen der so genannten „global leaders“ zulassen. Auch kündigten die Bundesbehörden an, dass gegen unbewilligte Demonstrationen „durchgegriffen werde“. In Bern wird zudem sogar das Diskutieren während dem WEF auf Anordnung der Stadtregierung aus der Innenstadt verbannt: Die internationale Konferenz „Das andere Davos“, welche im Progr am Waisenhausplatz hätte stattfinden sollen, muss in die Dampfzentrale ausweichen, weil die Konferenz ein „Sicherheitsrisiko“ darstelle.
Die Politik der Stadtregierung von Bern, deren Mehrheit VertreterInnen der Sozialdemokratischen Partei und des Grünen Bündnisses sind, setzt die Meinungsäusserungs- und Versammlungsfreiheit ausser Kraft. Die Bedingungen der Stadtregierung sind ein gefährlicher Präzedenzfall. Sie betreffen nicht nur die Bewegung gegen das WEF, sondern alle Organisationen, Gewerkschaften und sozialen Bewegungen in der ganzen Schweiz, die gegen die Verschlechterung der Lebens- und Arbeitsbedingungen protestieren wollen. Damit unterstützt die Regierung die Tendenz zu laufend gesteigerter Repression und verstärkt die entsprechenden bürgerlichen Bestrebungen mit der Unterstützung der Regierungslinken.
Unter diesen Umständen sagen wir die geplante Demonstration ab. Das heisst nicht, dass wir unseren Protest gegen das WEF absagen, im Gegenteil. In einer polizeilich besetzten Innenstadt, in der praktisch der Ausnahmezustand herrscht, können wir die Verantwortung für eine Demonstration aber nicht übernehmen.
Wir lassen uns jedoch den Raum für unseren Protest nicht nehmen und auch nicht diktieren und werden ihn mit anderen, kreativen Aktionsformen einfordern. Wir rufen deshalb für den 22. Januar 2005 von 13.00 bis 16.00 Uhr dazu auf, in der Berner Innenstadt gegen das WEF und gegen die Abschaffung des Demonstrationsrechts zu protestieren. Willkommen sind auch Proteste und Aktionen in anderen Städten. Protest ist auf verschiedene Weisen möglich – so etwa in Form von Theater, Musik, als Sandwich-Leute, mit einer Unterschriftensammlung gegen das WEF, mit einem Trauermarsch für das gestorbene Demorecht und mit batteriebetriebenen Radios. Auf Radio RaBe, (95,6 MhZ,) wird am 22. Januar 2005 von 13.00 bis 18.00 Uhr eine Live-Sondersendung zum WEF ausgestrahlt, damit die Inhalte der verbotenen Anti-WEF-Demo an jeder Ecke zu hören sind.
In Bern werden Aktionen aufgrund der polizeilichen Besetzung erschwert sein. Wir rufen deshalb zu phantasievollen sicht- und hörbaren Aktionen des zivilen Ungehorsams auf, die das angekündigte Polizeidispositiv ins Leere laufen lassen und seine Absurdität aufzeigen. Wir steigen auf das vorbereitete Szenario einer Konfrontation nicht ein.
Wir betrachten den 22. Januar 2005 nach wie vor als weitere Mobilisierung für Proteste während der WEF-Jahrestagung in der ganzen Schweiz.
Anti-WEF-Bündnis


3. Liveticker (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2005/01/29327.shtml)
12-00 Uhr die berner innenstadt ist mit polizei überfüllt | ankommende leute werden im bahnhof kontrolliert und z.t. auch eingekesselt | verschiedene kontrollen in der innenstadt | tanzparade hat begonnen zwischen 300 – 500 leute | ein kessel mit leuten aus lausanne um banhof bern, ist wieder offen, die leute wurden z.t. einzeln abgeführt | leute die sich der tanzparade auf der anderen seite der nydeggbrücke anschliessen wollen, werden kontrolliert und gefilzt | es gibt eine velodemo von ausserhalb in die stadt hinein | beim zytglogge gibts eine prowef demo, die leute beten mc donalds schaufenster an | die polizei bauen auf dem bundesplatz einen käfig auf. es gibt leute, die bauen als gegenaktion auch einen käfig auf |

um ca. 13.00 Uhr gab es brutale verhaftungen in einer seitengasse beim bundesplatz | es wurden zwei leute verhaftet, die mit einem megafon eine öffentliche vorlesung gemacht haben (poesie des widerstandes) | 13.40 uhr: drei sperrgitterwäge sind in der hauptgasse richtung zytglogge unterwegs |

13.50 auf dem bundepslatz gibts ein fussballspiel zwischen fusballspielern und militaristen | vom waisenhausplatz aus ist eine demo von mehrheitlich migrantinnen gestartet, ca. 300 leute parolenrufend richtung marktgasse | die leute der velodemo wurden kontrolliert, die mafalda-masken die sie dabei hatten, wurden konfisziert. zwei personen konnten entkommen. |

14.00 Uhr die Demo wurde beim Zeitglogge gekesselt! | in der marktgasse sind drei globalleader mit einem transpi unterwegs (es sei lustig und spannend) | mittlerweile sind sicher mehr als tausen leute in der stadt unterwegs |

14.10 wasserwerfer richtung gekesselte demo beim kornhausplatz unterwegs | die demo hat sich jedoch mittlerweile aufgelöst, es gab bisher keine verhaftungen! | parade ist mittlerweile beim mühliplatz, bisher keine komplikationen | die demo beim konrhausplatz, ist nur halbwegs gekesselt, d.h. personen ohne plakate, transpis usw. werden rausgelassen, andere können den kessel nicht verlassen. auch ein infostand befindet sich im kessel, es fahren keine trams mehr. | etwa 100 leute blockieren den verkehr bei der HG am Bahnhofplatz, sie halten eine Kundgebung ab. Die Leute stammen aus PDA und linken kurdischen Kreisen. | ein Journalist von Radio Rabe wurde verhaftet, Radio Rabe hat die Polizei über das Radio aufgerufen, die Person freizulassen und an die Pressefreiheit appelliert. | ca. 50 verhaftete Leute wurde ins Park’n’Ride beim Neufeld gebracht worden! |

14.35 die Polizei fährt nun bei der HG auf, es sieht nach Kessel aus | am Münster ist ein Transpi gesichtet worden, welches den Spruch: „Das WEF ist überall! Wir auch!“ trägt |

14:40 die Polizie photographiert z.T. AktivistInnen, auf die Frage hin, weshalb sie dies machen, geben die Polizisten an es aus privatem Anlass zu machen. | Es gibt eine Demo von ca. 80 Leuten (Gruppe unberechenbare MathematikerInnen aus dem Unterland) in Davos, die gerade beim Kongresszentrum vorbeigegangen sind. Kaum Polizei, bis auf einige Verkehrspolizisten! |

14.50 Bei der Autobahneinfahrt Neufeld Richtung Bern, wurde ein Transparent gesichtet mit dem Spruch: „Das WEF ist antidemokratisch“ | ca. 50 leute ziehen in einem demo umzug von kornhausplatz Richtung Waisenhausplatz |

15.00 Rabe meldet, dass die Leute fichiert werden, d.h. z.T. Augenfarben/BrillenträgerInn aufgeschrieben, sogar Leute die auch nur an das andere Davos wollen, werden kontrolliert. z.T. auch mehrmals | Die Demo in Davos ist weiterhin am laufen, die Demo werde immer wie grösser. Vereinzelt Zivis. Sie verteilen Flyer, halten Reden und rufen Parolen. Sie konnten durch das Zentrum hindurch laufen. Die Demo wurde mittlerweile aufgelöst. Super Stimmung vorhanden. | eine ProWEF Jubeldemo ist gerade auf dem Bärenplatz durckgekommen. Die Demonstranten rufen: „No Justice No Peace! Support the Police“ und tragen Schildern mit Sprüchen wie „Für den Klassenkampf von oben!“ |

15.25 in Burgdorf ist eine Mobaction Aktion von ca. 30 Leuten zu Ende gegangen, es wurden 4 verschiedene Aktionen durchgeführt, unteranderem zum Service Public und Repression. Keine Polizei, vereinzelt Zivis.|

15.35 In der Rathausgasse sind zur Zeit ca. 300 Leute als Demo unterwegs, an der sich laufend mehr Laute anschliessen. | EA meldet 54 bekannte Verhaftungen! | Demo von ca. 300 Leuten ist nun in der Rathausgasse, noch keine Gitterwägen da. Massiv viel Polizei in Richtung der Demo unterwegs und beschützt das Rathaus. |

15.45 Demo bewegt sich nun wieder Richtung Waisenhausplatz, Polizei marschiert auf. | Demo ist mittlerweile eingekesslt, die Leute können den Kessel nicht mehr verlassen. | Im Park’n’Ride sind immer noch ca. 50 Leute festgenommen. | Radio RaBe ruft die Polizei immer noch auf ihren Mitarbeiter freizulassen, die Polizei ist dieser Forderung bisher noch nicht nachgekommen! |

16.00 Uhr das AntiWEF Bündnis hat zu diesem Zeitpunkt dazu aufgerufen, die verteilten Ballöne in den Himmel zu lassen und die Aktionen zu beenden. Für die immer noch ca. 200 gekesselten Personen beim Stadttheater könnte dies jedoch schwierig werden. |

16.10 die leute die bern verlassen, werden anscheinend wieder kontrolliert. Im Bollwerk werden eine handvoll Leute kontrolliert, die Polizei fahre Richtung Reitschule vor. |

16.25 In Köniz wurde ein Einkaufshaus und MacDonalds mit Plakate, auf denen „Kaputt“ steht, zugeklebt. |

16.40 Kirchenfeld- und Lorrainebrücke sind geschlossen worden. D.h. wer die Stadt verlassen möchte, wird kontrolliert. Zusätzlich sind Gitterwäge mit Blaulicht Richtung Hirschengraben gesichtet worden. |

16.45 Die Leute welche in der Schüttenstrasse sich im Kessel befunden haben, sind bis auf ca. 50 Leute freigelassen worden. Die Polizei gibt an, es gebe Personen die ihnen schon mehrfach aufgefallen sind und die sie nun verhaften wollen. | Im Neufeld wurde die erste Person freigelassen worden. | Es sind Kastenwagen Richtung Insel (Köniz 😉 gesichtet worden. |

16.50 die Leute, welche bei der Schüttenstrasse nun verhaftet wurden, wurden Zusammenstösse gemeldet, die Polizei werde auch von der Brücke oben mit Gegenständen beworfen. Die Polizei scheint die Taktik anzuwenden, alles Richtung Reitschule zu treiben und es dann abgehen zu lassen. |

17.00 Uhr es gab drei kleine Demos mit ca. 50-70 Leuten in Wabern (BFF), Köniz (Migros/Coop) und Bümpliz in der Einkaufstrasse – dorthin fuhren auch die Kasten- und Gitterwagen. Es gab keine Verhaftungen. |

17.15 In der Wintethurerinnenstadt konnten Aktionen durchgeführt werden. Die Leute sind mit Schildern „Endstrasse Meiningsfreiheit“ in die Strasse gesessen. Die PassantInnen haben positiv reagiert und z.T. sogar Essen gebracht. |

17.40 Der Kessel bei der Schüttestrasse ist fertig und im Moment laufen keine weiteren Aktionen in Bern | Dance out the WEF ist im Moment im Gaskessel nachwie vor am laufen, keine Polizei sichtbar. | Zwischen 80 – 100 Leuten sind nach wievor im Park’n’Ride im Neufeld im Knast! Z.T. unter 16 Jährige…

18.00 Uhr der EA spricht von 60 bekannten Verhaftungen und von 6 bekannten Freilassung. Ein Polizeiübergriff ist auch bekannt. Ein Polizeihund wurde in eine Zelle gehetzt und habe eine Person gebissen. Die Polizei spricht von 74 Verhaftungen und spricht von einer ominösen Beschädigung einer BernMobil Haltestelle in Köniz. |

18.35 die Meldung mit dem Polizeihund ist definitv bestätigt! Ebenso wurden 10 Leute vom Neufeld in Handschellen in Kastenwagen verfrachtet und weggebracht. | Die Leute aus dem Neufeld wurden anscheind einfach umtransponiert. |

18.55 Die Gefangenen sollen in 1 1/2h beim Banhof freigelassen werden, es ist unklar ob alle und es ist auch unklar ob irgendwelche Anklagen folgen werden. | Die Leute seien in Zellen festgehalten werden, die im Park’n’Ride in der Einstellhalle installiert worden sind, in Zellen von ca. 5x10m. Die Polizei habe mehrfach die Leute mit Hunden bedroht und später bei Kameraden damit geprallt, wie still die AktivistInnen dann geworden seien. Ebenso mussten sich z.T. die AktivistInnen nackt ausziehen und untersuchen lassen. Ebenso wurden sie fotografiert und die Fotos wurden behalten. Die verhafteten Leute sollten Gedankenprotokolle erstellen und diese dem AntiRep zukommen lassen. | Leute die verhaftet wurden, sollen ihre Gedankenprotokolle an KG, Postfach 7907, 3001 Bern oder kg.bern(at)bluemail.ch.NOSPAM senden! Schreibt auf, was euch wiederfahren ist, Beleidigungen, ob ihr Fotografiert worden sind, ob ihr euch ausziehen musstet, ob ihr mit Hunden bedroht worden sind, wie sich die Polizei verhalten hat etc.

4. Bilder (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2005/01/29344.shtml, http://ch.indymedia.org/de/2005/01/29355.shtml, http://ch.indymedia.org/de/2005/01/29379.shtml, http://ch.indymedia.org/de/2005/01/29372.shtml, http://ch.indymedia.org/de/2005/01/29556.shtml & http://ch.indymedia.org/de/2005/01/29550.shtml)


5. Communiqué (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2005/01/29345.shtml)
Tausende demonstrierten in der Berner Innenstadt gegen das WEF und das Demoverbot des Gemeinderats.
Eine eindeutige Antwort auf die Eskalationsstrategie des Berner Gemeinderats gaben heute Tausende von DemonstrantInnen, die sich am Nachmittag trotz Demoverbot in der Berner Innenstadt versammelten und sich so dem Demoverbot widersetzten. Es war eine überwältigende Vielfalt von kreativen Protestformen, mit denen die WEF-KritikerInnen ihrer Empörung Ausdruck gaben. Unzählige Gruppen zogen durch die Innenstadt und liessen sich nicht von dem martialischen Polizeiaufgebot beeindrucken oder provozieren. Tausende Ballone mit der Aufschrift “Das WEF platzen lassen ­ eine andere Welt ist möglich³ wurden an den vier bewilligten Infoständen verteilt und verbreiteten sich in der gesamten Innenstadt.
Radio Rabe sendete den ganzen Nachmittag eine Spezialsendung zu den WEF-Protesten, die über die auf dem Waisenhausplatz und Bärenplatz installierten Lautsprecher weit herum hörbar war.
Insbesondere die Direktschaltung zu der Demonstration in Davos, die beim Kongresszentrum vorbeiführte, stiess auf grosse Freude bei den Leuten in der Berner Innenstadt.
Die Menschen in der Stadt zeigten grosses Interesse an den Aktionen, äusserten ihre Sympathie für unseren Protest und waren empört über die polizeiliche Besetzung der Stadt.
Unser Aktionstag war ein erfolgreicher, breiter Protest gegen das WEF und gegen die Einschränkung demokratischer Rechte durch die rotgrüne Stadtregierung von Bern.
Wir sind empört über das Verhalten der Polizei, welche die Stadt in einen Ausnahmezustand versetzte. Da zirkulierten Militärlastwagen neben Polizeimannschaftswagen, was die ganze Situation noch kriegerischer erscheinen liess. Am Bahnhof Ankommende sowie Leute, welche für Aktionen unterwegs waren, wurden zu Hunderten kontrolliert, fichiert und zum Teil ohne Begründung festgenommen. Das Verhalten der Polizei war provokativ und auf Eskalation angelegt. Eine grosse Anzahl von Personen wurde auf dem Kornhausplatz und dann wieder auf der Schüttestrasse Höhe Stadttheater über längere Zeit eingekesselt. Zum unrühmlichen Ersteinsatz kamen die neuen 240¹000-fränkigen Sperrgitterfahrzeuge des Gemeinderates. Aktionen wie Singen oder Vorlesen von Texten wurden mehrfach unterbunden und die Leute, welche diese Aktionen machten, festgenommen und über Stunden festgehalten. Die 74 Festnahmen erfolgten nicht, wie die Polizei sagte, aufgrund von mitgeführtem Material, welches für Sachbeschädigungen gedacht war, es sei denn, ein Megafon oder ein Filzstift oder eine Schutzbrille kann dafür genutzt werden. Wir protestieren gegen dieses durch nichts gerechtfertigte Vorgehen der Polizei.
Die im Demobündnis beteiligten Gruppen werden in der nächsten Woche während dem WEF weiterhin aktiv bleiben und auf die Strasse gehen. Konkret wird eine Demonstration am Mittwoch Abend am WEF-Eröffnungstag in Bern ins Auge gefasst. An einer VV am Montag Abend wird darüber entschieden.