2005,  Antifaschismus,  Demo

Mahnwache ermorderter Punk in Dortmund

Inhalt:
1. Aufruf
2. Communiqué
3. Bilder

1. Aufruf (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2005/04/31370.shtml)
Nach dem rechts motivierten Mord an einem Punk in Dortmund findet gleichentags wie in Deutschland auch in Bern eine antifaschistische Mahnwache statt.
Dortmund, Dortmund das war Mord – Widerstand an jedem Ort!
Spontane Mahnwache in Bern, Samstag 15.30Uhr, vor der Heiliggeistkirche.
Bringt Kerzen mit…

2. Communiqué (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2005/04/31400.shtml)
Auch in Bern trafen sich heute über 70 AntifaschistInnen zu eienr antifaschistischen Mahnwache in der Innenstadt! Die Mahnwache wurde spontan als Reaktion auf den Mord an Thomas in Dortmund durchgeführt. Während eineinhalb Stunden waren wir mit Transparenten, Flugblättern und Kerzen präsent. Die PassantInnen reagierten offen und gesprächsfreudig. Sie zeigten sich schockiert über die Ereignisse und einige bekundeten ihr Beileid.
Hier noch eins der verteilten Flugblätter:
Dortmund, Dortmund das war Mord – Widerstand an jedem Ort!
In Dortmund (D) wurde anfangs dieser Woche der Punker T:S:, von seinen FreundInnen liebevoll „Schmuddel“ genannt, von einem jungen Neonazi erstochen. Die Trauer und die Wut über diesen politisch motivierten Mord hat uns veranlasst – gleichentags wie in Dortmund – auch hier in Bern eine antifaschistische Mahnwache durchzuführen. Wir möchten damit unsere Trauer und unsere Solidarität mit den AntifaschistInnen in Dortmund und weltweit zum Ausdruck bringen. Des weiteren wollen wir hier und heute auch ein Zeichen gegen den wiedererstarkenden Faschismus setzen!
Auch in der Schweiz erfreut sich die Neonaziszene leider immer grösserer Beliebtheit.
Die PNOS (Partei National Orientierter Schweizer) und die NAPO (Nationale Ausserparlamentarische Opposition) zum Beispiel, trauen sich immer öfter ihr menschenverachtendes Gedankengut mit Aufmärschen und Flugblattaktionen an die Öffentlichkeit zu bringen. Mögen diese Gruppierungen auch vorgeben auf Gewalt verzichten zu wollen und nur „eidgenössische Sozialisten“ zu sein: Sie sind gewalttätige NationalsozialistInnen! Ihr Endziel, „der Rassenvermischung ein Ende zu setzen“, ist nicht ohne Massenmorde zu erreichen.
Die zunehmenden rechtsmotivierten Übergriffe auf Andersdenkende, die Angriffe auf antifaschistische Demos und die Anschläge auf AsylbewerberInnenheime sprechen eine deutliche Sprache. Die Neonazis wollen an die mörderische Politik ihrer Vordenker anknüpfen. Dass sie zum Töten ihrer politischen GegnerInnen bereit sind, haben die Neonazis auch in Bern längst bewiesen. Nur durch Glück kam im Jahr 2000 bei den Sturmgewehrsalven, die auf die alternative Wohngemeinschaft „Solterpolter“ abgefeuert wurden, niemand ums Leben. Ebenfalls Glück hatten die BesetzerInnen des AJZ’ an der Hodlerstrasse, auf das im Sommer 2001 ein Brandanschlag verübt wurde. Weniger Glück hatte aber M.v.A., der im Frühjahr 2001 von seinen Neonazikameraden in Unterseen als „Verräter“ entlarvt, mit einem Eisenrohr erschlagen und im Thunersee versenkt wurde. Und gerade aktuell nehmen Brandanschläge gegen jüdische Einrichtungen und AsylbewerberInnenheime und rechte Übergriffe wider stark zu.
Wir dürfen dieser Entwicklung nicht tatenlos zusehen. Wir rufen alle dazu auf gegen den wideraufkommenden Faschismus und die rechte Gewalt aktiv zu werden. Schliesst euch antifaschistischen Gruppen an und/oder werdet selber aktiv. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Egal ob Flugblätter verteilen, Strassentheater, Info – und Diskussions-veranstaltungen, Parolensprühen, Demos, antifaschistische Fussballturniere und Konzerte, direkte Aktion…
…und die, die sterben, die werden weiter leben, in unseren Kämpfen, unseren Herzen sowieso – und die, die leben, die müssen weiter kämpfen, bis hin zum Sieg vielleicht mal irgendwann, irgendwo…
Auf verschiedenen Ebenen mit verschiedenen Mitteln!
Mischt euch ein – verhindert faschistische Übergriffe und Rechtsradikalen-Aufmärsche!
Nie wieder Faschismus!
AntifaschistInnen

3. Bilder (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2005/04/31400.shtml)