2005,  Antifaschismus

Nazikleidung-Verkauf Thun

Inhalt:
1. Communiqué


1. Communiqué (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2005/10/35385.shtml)
Thun – Seit knapp einem Jahr wird im Thuner Bälliz einschlägig bekannte Neonanzikleidung zum Verkauf angeboten. Unter der Bezeichnung Streetweare werden Kleidungunsstücke wie „Thor Steinar“ und „Rizist“ verkauft. Dies beweist einmal mehr, dass in Thun eine Marktnachfrage für rechtsextreme Artikel vorhanden ist, folglich auch eine rechtsextreme Szene.
Verkauft werden diese Kleidungsstücke durch „Hellfire Tattoo und Piercing“ im Bälliz 20. Auf ein Schreiben der Antifa Oberland AO, das auf die Hintergründe von Thor Steinar und Rizist hinwies reagierte das „Hellfire“ nicht. Die AO geht deshalb davon aus, dass im „Hellfire“ auch rechtsextremes Klientel erwünscht wird. „Für jede ‚Subkultur‘ etwas mit dabei“, schreibt das Hellfire auf seiner Website und zeigt sich damit gegenüber Neonazis offen. Diese Verharmlosung neonatzistischer Subkultur ist bedenklich. Ein Blick auf die Hintergründe der verkauften Produkte stimmt nachdenklich.
„Thor Steinar“ wird in Deutschland im Umfeld von Neonazis produziert und vertrieben. Auf den ersten Blick erscheint die Kleidung, als „normale“ Sportmarke, wenn aber die verwendete Symbolik betrachtet wird, ist die Nähe zum Nationalsozialismus nicht zu übersehen. Das „Thor Steinar“ Logo ist aus der Tyr-Rune (Todesrune) und der Gibor-Rune (Wolfsangel) zusammengesetzt. Beide Symbole wurden im Dritten Reich von der SS und Sabotageeinheiten verwendet. Auch Pullover mit der Inschrift „Ultima Thule“ zeigen die Verherrlichung vom Nazionalsozialismus.
In Deutschland wurde durch einen Gerichtsbeschluss das „Thor Steinar“ Logo kurzzeitig für verfassungswidrig erklärt und somit dem Hakenkreuz gleichgesetzt. Mittlerweile ist das Verbot wieder aufgehoben. Doch auch durch das kurzzeitige Verbot des Logos hat die Marke ihren Ruf und Zweck behalten. „Thor Steinar“ gibt Rechtsextremen die Möglichkeit unauffällig zu scheinen und sich trotzdem gegenseitig zu erkennen. Auch werden mit dem Verkauf Neonazistruckturen mit notwendigen finanziellen Mitteln versorgt.
–> weitere Infos zu Thor Steinar unter www.stop-thorsteinar.de.vu
„Rizist“ ist ein junge Marke, die ihren Hintergrund mit Graffitischriftzügen verschleiert. Ebenso wie Thor Steinar wird sie im Umfeld von Neonazis produziert und vertrieben. Getragen wird die Marke vorwiegend von sogenannten „Nationalen Autonomen“, welche eine preiswerte Alternative zu Thor Steinar suchen. Die auf einigen Shirt’s durchgestrichene 23 ist Symbol angeblicher Verschwörer, den Illuminaten, die in Nazikreisen zur „jüdischen Weltverschwörung“ stilisiert werden.
Da diese Marken unauffällig wirken, werden sie auch von Aussenstehenden getragen, die sich nicht mit nationalsozialistischem Gedankengut identifizieren. Die Vertreiber versuchen durch diese Kleider, nationalsozialistische Symbolik in der gesellschaftliche Mitte salonfähig zu machen. Weiter können aus dem Verkauf Einnahmen für rechtsextreme, politische Zwecke gewonnen werden.
Der Verkauf von Thor Steinar und Rizist kann nicht toleriert werden und ist einzustellen. Es ist zu hoffen, dass das Hellfire nicht länger als Plattform für Rechtsextreme genutzt werden kann. Der AO zufolge, ist der Besitzer des Hellfire nicht in der rechtsextremen Szene tätig und ist wahrscheinlich nur am Profit interessiert.
Mit freundlich Grüssen A-I-O