2005,  Freiraum

4. Reitschulinitative

Inhalt:
1. Communiqué


1. Communiqué (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2005/11/36609.shtml)
Wir sagen «4:0» und «Merci vielmal»!
Die Initiative «Keine Sonderrechte für die Reitschule!» war bereits der vierte Versuch, das Kultur- und Begegnungszentrum Reitschule in seiner heutigen Form zu liquidieren. Wie wir erwartet und erhofft haben, ist das Vorhaben der politisch am rechten Abgrund beheimateten Reitschule-Gegner gescheitert. Wir sind froh über diesen Entscheid und hoch erfreut über die allgegenwärtige Sympathie und Hilfsbereitschaft, die wir während des Abstimmungskampfes von vielen Seiten, an vielen erwarteten und unerwarteten Orten erfahren durften.
Das Initiativkomitee, bestehend aus einer jungen, profilierungsbedürftigen Bürokraft des SVP-Sekretariats und deren rechtskonservativen MitläuferInnen, akzeptiert zwar nach eigenen Aussagen die kulturellen Dienstleistungen der Reitschule, pochte aber mit seiner Initiative auf eine massive Erhöhung des Mietzinses für die integrierten Gastronomie-betriebe, die Druckerei und die Werkstatt.

Dass die ins Visier genommenen Betriebe einerseits wichtige Pfeiler des täglichen Kulturbetriebes und der Infrastruktur sind, sich andererseits ihre Situation durch die Integration in ein Kultur- und Begegnungszentrum nicht mit rein kommerziellen Betrieben messen lässt, wurde von den Initianten bewusst ignoriert und verschwiegen.
Mit einer Mischung aus höchstens als Halbwahrheiten zu bezeichnenden Behauptungen und aus der Luft gegriffenen, realitätsfernen, aber ihrem Zweck dienenden Umsatz-Schätzungen mischten die Initianten ihr fragwürdiges Argumentarium zusammen, um es irreführend verpackt als «JA zur Reitschule» unter das Volk zu bringen. Mit einer Partei-typischen, repetitiven Rezitation der «Argumente» bei jeder sich bietenden Gelegenheit versuchten die Initianten den mangelnden Wahrheitsgehalt wett zu machen.

In unseren Augen war die gescheiterte Initiative primär der Versuch des Hauptinitianten, auf dem Rücken der Reitschule und auf Kosten der SteuerzahlerInnen die politische Karriere zu festigen. Es ist auch nicht das erste Mal, dass ein rechtskonservativer Jungpolitiker die Reitschule in Frage stellt, um sich politisch zu profilieren. Befremdend hingegen ist nach wie vor, wie skrupellos demokratische Rechte und öffentliche Gelder zur persönlichen Politkarriere «benutzt» werden können.
Die BetreiberInnen der Reitschule danken hiermit nochmals allen ganz herzlich, die sich im Vorfeld der Abstimmung und an der Urne für das Fortbestehen der «Reitschule Bern» stark gemacht haben.
Die Reitschule gehört eben auch zu Bern!
Kultur- und BegegnungszentrumReitschule Bern
Abstimmungsbüro