2006,  Antikapitalismus,  Demo,  Freiraum

Freiraumdemo

Inhalt:
1. Aufruf
2. Bilder


1. Aufruf (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2006/02/38447.shtml)
Heraus zur Freiraumdemo, 11. März 06, 14.00 Kornhausplatz Bern
Weltweit sind Freiräume immer wieder bedroht, so auch in der Schweiz. Wir demonstrieren in Bern, weil hier das Denk:mal sowie Wagenplätze wegen Behörden geschlossen werden sollen. Hier sollen Lebens- Bildungs- und Kulturräume zerstört werden, die es andernorts gar nicht gibt. Wir bleiben und solidarisieren uns mit jenen Projekten, die bis anhin verhindert wurden.
Das gegenwärtige Profitdenken, das alle Bereiche des Lebens kommerzialisieren will, lässt keinen Platz für Freiräume. Im Gegenteil: Freiräume werden bekämpft und schikaniert oder „bestenfalls“ mit Verträgen zurück ins System eingegliedert.
Wir sind der festen Überzeugung, dass Räume, wo die verschiedensten Menschen sich ohne Konsumzwang treffen können, dringend nötig sind. Der Wunsch kreativ zu sein, seiner Fantasie freien Lauf zu lassen, seine Fähigkeiten und sein Wissen mit anderen Menschen auszutauschen ist gross, und wird mit der zunehmenden Durchkapitalisierung aller Lebensbereiche nur noch grösser werden.

Wir wollen selbstbestimmt leben und weigern uns zu akzeptieren, dass unser einziger Lebenszweck darin bestehen soll, acht Stunden am Tag zu schuften, um dann in der verbliebenen Zeit unser Geld für Dinge auszugeben, die uns nur scheinbar glücklich machen. Da unser Wirtschaftssystem auf Konkurrenz, Zwang und Autorität beruht, braucht es dringend Räume, die zeigen, dass es mit Kooperation, Eigeninitiative, Fantasie, und Freiwilligkeit keinen Chef braucht, der alles regelt und kontrolliert.
Unser Verständnis von Kultur unterscheidet sich in ein paar wesentlichen Punkten, von dem welches die sogenannten Kulturbetriebe propagieren. Für uns muss z.B.: Kunst in erster Linie weder unterhalten noch einen Profit abwerfen. Kunst muss gar nichts. Wir finden es nämlich hässlich, wenn „Kultur“ zu einem Produkt wird, das sich möglichst gut verkaufen muss. Es geht nicht darum Kultur zu besitzen. Unser Ziel ist es Kultur zu leben!

Die Schule hat die Aufgabe, aus uns funktionierende Rädchen im System zu machen. Da das Leben aber nicht nur „Arbeit“ beinhaltet, liegt es auf der Hand, dass es noch sehr viel mehr über das Leben selbst zu lernen gibt. In Freiräumen ist es für uns möglich uns gegenseitig beizubringen was uns interessiert. Dazu brauchen wir selbstverständlich weder LehrerInnen noch Noten, da es uns wie gesagt, interessiert…
Es geht nicht zuletzt auch darum, Alternativen zu entwickeln zum herrschenden Arbeits- und Lebensmodell, zum gescheiterten Modell der Kleinfamilie und zum repressiven Schulsystem. Echte Alternativen werden nicht herbeigeredet, sie werden gelebt.

Wir fordern:
– Die Anerkennung von Freiräumen als notwendige Plattformen für
alternatives Leben und Lernen jenseits der herrschenden und
destruktiven Profitlogik!
– denk:mal bleibt!
– Raum für Wagenplatz Alternative!
Unterzeichnende Gruppen (stand 08.02.’06):
Aktion ungehorsame Studierende (AuS); Anti-WTO-Koordination Bern; Artifriciel; Dance out WEF; denk:mal; Grüne Partei Bern/ demokratische Alternative (GPB/DA); Junge Alternative (JA!); Paradisli; Raumfänger Thun; SISA (Ticino); Verein Alternative;


2. Bilder (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2006/03/39262.shtml & http://ch.indymedia.org/de/2006/03/39268.shtml)
Am 11.03.06 haben 200-300 Personen an der Demo „Freiraum statt Bern“ für Freiräume und gegen Privatisierung demonstriert. Der autonomen Schule „denk:mal“, der Wagenplatz Alternative und dem Paradisli drohen gleich allen dreien eine Räumung per Ende März. Der Grund dafür ist einmal mehr das Geld: die Statt hat rentablere Projekte in Planung und die alternativen Freiräume stehen der Profitlogik im Wege.