3. Knastspaziergang für Erdogan E.
Inhalt:
1. Communiqué
2. Medienbericht
3. Mitteilung Stadtpolizei
1. Aufruf (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2006/07/41983.shtml)
Vergangenen Samstag Abend kam es vor dem Berner Regionalgefängnis zu Scharmützeln zwischen der Polizei und den TeilnehmerInnen einer Mahnwache für Erdogan E.
Kurz vor 19.00 Uhr versammelten sich knapp 50 Leute vor dem Tor des Regionalgefängnisses (Seite Hodlerstrasse). PolizistInnen in Demomontur standen im geschlossenen Vorhof bereit und zielten mit ihren Gummischrotgewehren auf die lautstark protestierenden KnastspaziergängerInnen.
Als die AktivistInnen daraufhin zum zweiten Tor (Seite Genfergasse) ziehen wollten, um dort ihren Protest möglichst nahe bei Erdogan fortzusetzen, stellte sich ihnen ein weiterer Polizeicordon in den Weg. Der aggressive Einsatzleiter in Zivil wollte einen „Umzug“ verbieten und entriss den AktivistInnen ein Transparent. Daraufhin kam es zu einem Gerangel. Die Polizei setzte kurz Schlagstöcke und Pfefferspray ein.
Die Polizeitaktik zur Verhinderung des Knastspaziergangs war nun aber gründlich gescheitert: Die AktivistInnen teilten sich in mehrere Gruppen und es kam zeitgleich zu Protesten vor beiden Toren, und in den umliegenden Strassen. Einer kleinen Gruppe gelang es im allgemeinen Tumult sogar erneut kurzzeitig in den Vorhof des Regionalgefängnisses vorzudringen und Erdogan per Megafon solidarische Grüsse zu übermitteln.
Allmählich beruhigten sich die Gemüter auf beiden Seiten wieder und nach kurzen Verhandlungen war die Polizei sogar bereit, das entrissene Transparent zurückzugeben.
P.S. Freiheit für Erdogan – der Kampf geht weiter! Kommt auch nächsten Samstag um 19.oo Uhr wieder zahlreich vors Amthaus und/oder macht eigene Aktionen!
2. Medienbericht (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2006/07/41983.shtml)
Scharmützel vor Berner Amthaus
Eine Gruppe von Vermummten hat sich am Samstagabend vor dem Berner Amthaus ein Scharmützel mit der Polizei geliefert. Beide Seiten setzten Pfefferspray ein. Verletzte gab es keine.
Nach Angaben der «Berner Aktionsgruppe Freiheit für Erdogan» nahmen rund 50 Personen an dem «Knastspaziergang» vor dem Regionalgefängnis teil. Nach Angaben der Sprecherin der Stadtpolizei, Franziska Frey, waren es rund 30.
Unter dem Motto «Freiheit für Erdogan» hatten am 20. Mai in Bern rund 300 Personen aus der linksautonomen Szene an einer Kundgebung teilgenommen. Dem Kurden in Ausschaffungshaft drohe in der Türkei lebenslange politische Gefangenschaft; er stehe für viele andere politische Gefangene.
Mit der Aktion vom Samstagabend habe man auf Erdogans Schicksal hinweisen wollen, schrieb die Aktionsgruppe.
3. Mitteilung Stadtpolizei (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2006/07/41983.shtml)
pid. Gestern Samstag Abend, um 18.50 Uhr, besammelten sich ca. 30 Vermummte vor dem Regionalgefängnis in Bern, um unbewilligt für die Freiheit von Erdogan zu demonstrieren. Die Demonstranten zündeten vor dem Gefängnis Knallkörper. Als sie sich zu einem Umzug formieren wollten, wurde ihnen durch die Polizei mitgeteilt, dass ein Kundgebungsumzug nicht toleriert werden wird. Die Vermummten widersetzten sich dieser Auflage und wollten losmarschieren, wurden aber durch die Polizei gestoppt. Darauf griffen die Demonstranten die Polizei mit Pfefferspray an. Die Polizisten mussten ebenfalls Pfefferspray einsetzen, um die Situation unter Kontrolle zu bringen und die Vermummten zurück zu drängen. Als einige der Demonstranten in den Innenhof des Regionalgefängnisses vordrangen, wurden sie dort durch die Polizei in Empfang genommen. Schlussendlich konnten die Demonstranten dazu bewegt werden, sich zurückzuziehen. Bei den Auseinandersetzungen wurde auf beiden Seiten niemand verletzt. Es entstand kein Sachschaden. Strafrechtliche Konsequenzen werden durch die Polizei geprüft.