2007,  Besetzung,  Freiraum

Hausbesetzung Murtenstrasse (denk:mal)

Inhalt:
1. Communiqué


1. Communiqué (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2007/03/47707.shtml)
Die Gruppe denk:mal besetzt an der Murtenstrasse in Bern. Die autonome Schule litt unter Platzmangel und versucht sich nun einen neuen Freiraum zu erkämpfen.
Die Besetzung verlief zuerst ganz gut, obwohl der Hausbesitzer die Liegenschaft mit Nato-Draht verrammelt hatte, war das Haus mühelos zu besetzen. Kaum besetzt, kam auch schon der erste Security an, schlug als aller erstes Mal eine Scheibe ein, gebärdete sich äusserst aggressiv und sagte, die Besetzer müssten gehen. Als das nichts nützte, rief er unsere Freunde in Blau. Diese fandens allerdings absolut nicht nötig zu intervenieren und sind dann nach ca. einer Stunde wieder heimgegangen.
Die Securities, mittlerweile warens auch schon vier Stück mit zwei Hunden, verhielten sich weiterhin äusserst aggressiv, rissen das „besetzt“-Transparent herunter und gingen mit Faustschlägen auf eine Frau los, die versuchte, sich der Liegenschaft zu nähern.
Um ca. 23.15 Uhr verzogen sich dann auch die Securities und zur Zeit (0.20 Uhr) ist ein nettes kleines BesetzerInnen-Festchen im Gange. Das Transparent ist übrigens bereits wieder ersetzt, ätsch!

Untenstehend noch das Pressecommuniqué zur Aktion:
Pressemitteilung vom 16.3.2007 zur Besetzung an der Murtenstrassse 340
Die Gruppe „denk:mal“ meldet sich aus der Versenkung zurück. Nachdem die Gruppe vom Sommer 2005 bis Frühling 2006 an der Bolligenstrasse in einem städtischen Barackenkomplex ihr alternatives Bildungsprojekt aufgebaut hat, wurde sie von diesem Standort vertrieben und führte ihre Kurse zuerst an der Laubeggstrasse und die letzten 4 Monate in den Räumlichkeiten der Brasserie Lorraine durch. Trotz der freundlichen Hilfestellung des Brasserieteams drohte nun das Projekt an den zu engen Platzverhältnissen zu scheitern. Das Projekt „denk:mal“ hat unter anderem mit seinem Gratis-Deutschkurs für MigrantInnen einen derartigen Erfolg, dass neue Räumlichkeiten dringend notwendig werden!
Nachdem nun sowohl mit der Stadt Bern wie auch mit Privaten keine Lösungen gefunden wurden, hat sich die Gruppe „denk:mal“ entschlossen, wieder wie im Sommer 05 ein leerstehendes Gebäude zu besetzen und dieses bis zum Abrisstermin neu zu beleben.

Das Projekt „denk:mal“ ist aus der Kritik an bestehenden Bildungssystemen heraus entstanden und bezweckt die Schaffung eines Ortes, wo die Möglichkeit besteht, ausserhalb der geltenden Normen und Institutionen sich Wissen und Fertigkeiten zu erwerben und weiterzugeben. Ausserdem versteht sich „denk:mal“ als praktischer Gegenentwurf zu einer Gesellschaft, in der Bildung nach rein wirtschaftlichen Kriterien funktioniert und der Normierung der Individuen dient.
Da es die gegenwärtige Situation nicht zulässt auf „legale“ Art an die benötigten Räume zu kommen, erachten wir es als legitim, uns leerstehende Gebäude anzueignen. In diesem Sinne haben wir gestern die Liegenschaft Murtenstrasse 340 besetzt, um ein Fortbestehen des Projektes möglich zu machen.

Kontakt: denk-mal@denk-mal.info oder bei einer Tasse Tee an der Murtenstrasse 340
Mit freundlichen Grüssen
Verein denk:mal