Solidemo Ungdomshuset
Inhalt:
1. Communiqué
1. Communiqué (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2007/03/47738.shtml)
Um 21Uhr versammelten sich spontan rund 40 Personen vor der Dänischen Botschaft. Es wurden Parolen gerufen und mensch forderte die Freilassung der inhaftierten Aktivisten in Kopenhagen. Die Polizei schien mit der Situation sichtlich Überfordert. So verloren ein Grenadier sein Schild, ein Zweiter sein Schrottgewehr. Die Demo zog dann, von der Polizei begleitet, schliessich teilweise lautstark über die Thunstrasse via Kirchenfeldbrücke und Marktgasse zum Bundeshaus. Dort wurde der Bundesplatz wie auch ein Streifenwagen mit schwarzer Farbe verschönert. Beim Rückweg Richtung Bärenplatz stand ein Kastenwagen zufällig am falschen Platz und wurde ein wenig ausgebeult. Die Kundgebung zog dann über die Spitalgasse via Bollwerk zur Reitschule. Am Ende der Demo, auf der Höhe der Neubrückstrasse hielten noch einige Demonstranten die Polizei auf trab.
Anbei noch das Flugblatt, das währrend der Demo verteil wurde und ein paar Bilder
Flugblatt:
Solidarität mit den inhaftierten Aktivisten in Kopenhagen
Am 1.3.2007 wurde das Ungdomshuset auf brutalste Weise von mehreren Hundertschaften dänischer Polizisten und von Anti-Terror Einheiten geräumt.
Das Ungdomshuset war ein unkommerzieller Freiraum, der 1982 erkämpft und seitdem von Jugendlichen selbst verwaltet wurde. Es fanden Konzerte, Parties, politische Aktionen und diverse andere soziale und kulturelle Veranstaltungen statt.
2001 verkaufte die Stadt das Haus gegen den Willen der Nutzer an die rechte christliche Sekte “Faderhuset”. In erster Linie beabsichtigte “Faderhuset” mit dem Kauf, der selbstbestimmenden Jugendkultur Kopenhagens ihren größten Freiraum zu nehmen.
Nach der Räumung kam es in ganz Europa zu unzähligen Solidaritätsaktionen. Angesichts der Tatsache, dass sich auf Internationaler Basis eine so starke Solidaritätswelle entwickelte, welcher den Genossinnen und Genossen in Kopenhagen weiter Mut gab, wurde dort der Ausnahmezustand ausgerufen. Die Grenzen wurden sofort geschlossen, Leute wurden willkürlich inhaftiert. Dabei ging die Polizei auch gegen Minderjährige erschreckendst brutal vor. So wurde ein 13-jähriges Mädchen, bei der Verhaftung nach einem friedlichen Protest von vier Polizisten mehrmals brutal geschlagen. Als die Mutter die Polizisten beruhigen wollte, wurde sie ebenfalls verhaftet, eine Liste solcher Übergriffe liesse sich endlos weiterführen.
In allen europäischen Ländern werden Selbstbestimmte, progressive Sub- und Jugend Kulturen und kollektive Hausprojekte von den Regierungen angegriffen. Die in diesen Projekten ausgelebte Idee einer herrschaftsfreien, kollektiven und antikapitalistischen Welt passt nicht in die autoritäre Gesellschaft der Investoren und Regierenden.
Dabei ist es egal, wo sie räumen und uns angreifen, denn angegriffen wird vielmehr die Idee, als das konkrete Projekt.
Wir sehen deshalb den Abriss des Ungdomshuset als einen Angriff auf uns alle.
Wir alle sind das Ungdomshuset!
Wir protestieren gegen die Zerstörung der letzten autonomen Freiräume im autoritären Kapitalismus in Europa. Wieder einmal soll die verbliebene Glut des Widerstandes erstickt werden.
In den Medien ist es zwar ruhig geworden und Berichte über Kopenhagen haben wieder seltenheitswert. Doch der Kampf wird immer noch weitergeführt und es finden tagtäglich zahlreiche neue Aktionen statt. Unsere Solidarität gilt nicht nur den Aktivisten sondern auch den 200 Inhaftierten Genossinnen und Genossen. Viele von ihnen sitzen bis mindestens ende des Monat in Untersuchungshaft. Die Gerichtsverhandlungen sind eine Farce, Beweismaterial wird gezielt unterschlagen und die Urteile basieren auf sehr schwachen Indizien.
Wir solidarisieren uns mit unseren Genossinnen und Genossen in Dänemark!
Und fordern ihre sofortige Freilassung denn ihr Kampf ist auch unser Kampf!
Anarchistisches Kollektiv