2007,  Arbeitskampf,  Farbanschlag,  Farbe,  Gender

Farbanschlag Calvin Klein Logistik Biel

Inhalt:
1. Communiqué


1. Communiqué (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2007/03/47956.shtml)
Wir haben in der Nacht auf heute das Gebäude von Calvin Klein Logistik in Biel mit Farbe angegriffen, um gegen die erniedrigenden Arbeitsverhältnisse zu protestieren.
Uns ist bekannt, dass bei Calvin Klein Logistik die Fabrikarbeiterinnen nur temporär angestellt werden, sie haben also kaum Rechte. Die Arbeit erfolgt auf Abruf, manchmal erst 1 Stunde vor Beginn. Die Arbeiterinnen müssen also allzeit bereit sein, denn wer nicht arbeiten kann, muss wieder warten. Die Beschäftigungssituation hängt von der Lieferungsmenge ab. Die Auswahl der Temporärangestellten ist gross. Die Arbeit besteht darin, das Material wie Uhren, Schmuck, usw. zu etikettieren und versandfertig zu verpacken. Die Arbeiterin wird einem Tisch zugeteilt und erhält eine Aufgabe, wie z.B. Schachteln zu öffnen und diese weiterzugeben. Dies ist die Beschäftigung für den ganzen Tag. Die fertig verpackten Produkte werden immer wieder durchgezählt. Jede Arbeiterin weiss, wer zu langsam arbeitet wird am nächsten Tag ersetzt.

Es ist kein Zufall, dass bei CK nur Frauen beschäftigt sind, die meisten davon Migrantinnen. Sie lassen sich die Ausbeutung gefallen, weil sie Angst haben keine andere Arbeit zu finden. Sie haben schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt aufgrund ihrer Herkunft oder Ausbildungssituation. Viele der Frauen haben Kinder. Der Stundenlohn reicht nicht aus, um eine Familie zu ernähren.

Mitverantwortlich für die inakzeptable Arbeitssituation dieser Frauen sind nicht zuletzt die Temporärbüros, welche die Arbeitskräfte vermitteln. Ihr Geschäft ist der Handel mit Arbeitskräften. So stellen sie die Zulieferung an neuen Arbeiterinnen sicher, was die Angestellten unter Druck setzt. Und oben drauf beanspruchen sie auch noch einen Teil des Stundenlohnes der vermittelten Frauen.

Mit diesem Farbanschlag wollen wir ein Zeichen gegen die Diskriminierung und Ausbeutung dieser Frauen setzen.

Wehren wir uns gegen die unerträgliche Arbeitshetze!