2008,  Antifaschismus,  Antikapitalismus,  Farbanschlag

Farbe gegen rechtes Petitionskomitee „Itze längt’s“

Inhalt:
1. Communiqué


1. Communiqué (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2008/02/57045.shtml)
Gestern Nacht haben wir, das Kommando üs längts scho lang, die Behring AG, die APG, das Restaurant Harmony und die Galenica, alles Mitglieder des faschistoiden Petitionskomitees „Itze längts“, mit Farbe angegriffen. Denn uns „längst“ schon lange mit der bürgerlichen bis zur faschitoiden Hetzte gegen so genannt Randständige, Minderheiten und soziale Bewegungen. Das Komitee, welches selbst von den Medien als unabhängig bezeichnet wird, zeigt sowohl durch seine Inhalte wie auch durch seine Zusammensetzung, welche Ziele es verfolgt.

Die Forderungen des Komitees:
Schluss mit der Duldung von unbewilligten Demonstrationen!
Das Komitee will hier Grundrechte einschränken. Demonstrieren soll nur noch dürfen, wer eine Bewilligung bei Polizei und Regierung einholt. Eine Bewilligung für demokratische Grundrechte?! Was das Komitee aber wohl eher stört, sind die Inhalte dieser Demonstrationen, welche mit ihrem Kampf für eine gerechtere Welt direkt gegen AusbeuterInnen und UnterdrückerInnen gerichtet sind. Eine solche Haltung kann nicht verwundern, denn gehören dem Komitee Kleinburgeois, KapitalistInnen und rechte PolitikerInnen an.
Schluss mit dem Achselzucken gegenüber Schmierereien und Dreck!
Das komitee will Ausdrucksformen politischer Unzufriedenheit und StrassenkünstlerInnen unterbinden. Die Wände sollen nur von kapitalistischer und politisch genehmer Werbung, für die selbstverständlich ordentlich bezahlt wird, zur Verfügung stehen. Und zum Dreck auf dem Strassen, an dem sich das Komitee stört, wird nicht selten in den Konsumtempeln der Mitglieder selbst eingekauft.
Schluss mit rechtsfreien Räumen (Reitshalle)!
Auch die Reitschule soll der Säuberung der Stadt Bern zum Opfer fallen. Auch diese Forderung ist wenig verwunderlich, denn ein Ort an dem politische Alternativen erdacht und erprobt werden können, wo sozialer Widerstand entwickelt werden kann, wo kein Konsumzwang herrscht und nicht in erster Linie darauf ausgerichtet ist die Menschen zur blinden Konsumwut anzustacheln, kann in ihrer Welt der Kapitalverwertung und Ausbeutung keinen Platz haben.
Schluss mit der Bevorzugung der Randständigen und Minderheiten und der Ignoranz gegenüber der Bevölkerungsmehrheit!
Uns würde an dieser Stelle interessieren, in welchem Sinne so genannt Randständige und Minderheiten bevorzugt werden sollen. In dem, dass sie diskriminiert, ausgegerenzt, kriminalisiert, weggewiesen, eingesperrt und ausgeschafft werden?
Jede faschistische Ideologie hat sich im Namen der angeblichen Bevölkerungsmehrheit gegen Macht- und Mittellose gerichtet.
Schluss mit der sogenannten Deeskalations-Taktik gegenüber dem Schwarzen Block!
Von der angeblochen Deeskalation gegenüber dem „Schwarzen Block“ ist in Bern schon lange nichts mehr übrig. Politische AktivistInnen werden überwacht, kriminalisiert und bekämpft. Seit Jahren stehen bei jeder Demonstartion bewaffnete Polizeieinheiten mit Wasserwerffern, Gummischrot und Gitterfahrzeugen, teilweise sogar mit Helikoptern, bereit, um gegen diese vorgehen zu können, sie gegebenen falls einzukesseln und aufzulösen.
Jene, die sich am kompromisslosisten für eine andere welt einsetzen, sollen auch am kompromisslosisten behandelt werden.
Schluss mit Bettlertum, offener Drogenszene und Gassenküche!
Armut und „Bettlertum“ sind die logische Konsequenz unseres Systems, sind die Kehrseite des Kapitalismus. Es soll aber nicht gegen Armut und Perspektivenlosigkeit etwas unternommen, sondern lediglich das optische Problem schnell aus der Welt geschafft werden. Soziale Probleme werden verdrängt, Hauptsache ist, dass in den Einkaufsstrassen niemand gestört wird.
Das Ziel, welches erreicht werden soll, wird vom Komitee klar formuliert. Der Gemeinderat wird aufgefordert, Massnahmen zu treffen, damit Gewerbe und Wirtschaft wieder florieren. Die kapitalistische Maschinerie soll von Neuem angekurbelt werden, ohne Rücksicht auf die Verlierer in diesem System. Wir sind damit aber nicht einverstanden und setzen unseren Kampf für eine gerechte und basisdemokratische Welt fort.

Kommando üs längts scho lang!