2008,  Arbeitskampf,  Demo

Demo Überwindung der Armut & gegen Ausgrenzung

Inhalt:
1. Aufruf


1. Aufruf (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2008/09/63107.shtml)
Der 17. Oktober ist der Weltweite Tag zur Überwindung der Armut und gegen Ausgrenzung. Die Armutsbetroffenen der Schweiz veranstalten dieses Jahr eine selbstständige Kundgebung auf dem Münsterplatz in Bern.
Von 16.00 Uhr bis 21.00 Uhr.
Für alle, die sich für Soziale Rechte für alle einsetzen.

Pressecommuniqué der
SPAR (Schweizerische Plattform der Armutsbetroffenen)
Liste13 gegen Armut und Ausgrenzung, Basel
KABBA (Komitee der Arbeitslosen und Armutsbetroffenen), Bern
IG Sozialhilfe (Verein zur Verwirklichung der Menschenrechte für Armutsbetroffene in der Schweiz), Zürich
18. September 2008
17. Oktober – Der Weltweite Tag zur Überwindung der Armut
Forderung der Armutsbetroffenen für verankerte Soziale Rechte für die Armutsbetroffenen und Ausgegrenzten!
Die Armutsbetroffenen in der Schweiz laden zu einer Kundgebung am 17. Oktober auf dem Münsterplatz in Bern ein! Emanzipatorisch werden sie auf die sozialen Probleme hinweisen und ihre politischen Forderungen äussern.
1 Million Armutsbetroffene (Stand 2006 gemäss Sozialalmanach der Caritas) gibt es in der reichen Schweiz. Das bedeutet, dass dringend faire soziale Lösungen gestaltet werden müssen in Miteinbezug der Armutsbetroffenen, damit die Armut wirksam bekämpft wird. Soziale Rechte für eine Existenzsicherung für alle sollen in der Bundesverfassung verankert und zugleich Vermögensungleichheiten vermindert werden. Im Weiteren muss die Datenschutzgesetzgebung auch bei SozialhilfeempfängerInnen verbindlich eingehalten werden, denn bereits wird des Öfteren das Arztgeheimnis gegenüber dem Sozialamt nicht mehr aufrecht erhalten.
Seit 2005 liegt nun die Armutsgrenze für einen Ein-Personenhaushalt bei Fr. 2’200.– gemäss den SKOS-Richtlinien, der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe. Das ist sehr knapp bemessen. Die Existenzsicherung ist ein einziger Überlebenskampf. Dazu kommt, dass immer wieder Hetzkampagnen und Missbrauchsdebatten die Medienlandschaft prägen. Diese skizzieren ein verzerrtes Bild der Sachlage und verursachen noch zusätzlichen psychischen Druck für die Direktbetroffenen und erschweren ihnen ihr Dasein. Der allgemeinen Öffentlichkeit ist zum Beispiel wenig bekannt, dass SozialhilfeempfängerInnen Gegenleistungen erbringen müssen. Das bedeutet unter anderem, dass sie als BilliglohnarbeiterInnen eingesetzt werden, ansonsten sie mit Sanktionen zu rechnen haben. Solche Arbeitseinsätze fördern die Arbeitslosigkeit und ein Lohndumping. Aber die armutsbetroffenen Menschen benötigen ebenso wie alle anderen MitbürgerInnen reguläre berufsverwandte Arbeitsplätze, die sie annehmen können. Diese würden ihnen ermöglichen, sich wiederum eine selbstständige Existenz zu gestalten.

Kundgebung auf dem Münsterplatz in Bern
Zeitrahmen: von 16.00 Uhr bis 21 Uhr
Um 18 Uhr ist die Kundgebung mit Referaten von:
Kurt Wyss, Soziologe, Zürich
Beat Ringger, Denknetz Schweiz
Christoph Ditzler, Avji Sirmoglu, Patrick Voegelin, Liste13, Basel
Thomas Näf, KABBA, Bern
Branka Goldstein, IG Sozialhilfe, Zürich
Mit Ständen mit Informationsmaterial. Diskussions- und Austauschmöglichkeiten. Musikalischen Darbietungen und Kulinarischem.