Demo gegen rassistische Diskriminierung durch Poilzei
Inhalt:
1. Communiqué und Flyer
1. Communiqué und Flyer (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2009/05/69431.shtml)
Seit mindestens 1993 ist in Berner Polizeikreisen eine stetige Steigerung der verbalen Hetze und der realen Brutalität gegen junge Afrikaner und Afroschweizer festzustellen. Da kann es schon mal passieren, dass ein Kehlkopf bricht, dass jemand 10m tief fällt, einfach brutal zusammengestiefelt oder gefesselt am Boden liegend noch mit Pfefferspray eingegast wird. Übergriffe, Beleidigungen und menschenunwürdige Vorgehensweisen finden vor allem im Zusammenhang mit Kontrollen und Razzien gegen „mutmassliche Dealer“ statt.
Das hat sich auch 2009 nicht geändert. Am 28.5.09 fand in Bern eine kleine Protestdemo gegen den jüngsten bekannt gewordenen Übergriff statt. Ca. 50 Leute protestierten vor dem Waisenhaus-Polizeiposten in der Innenstadt, während sich die Polizei dort präventiv einschloss und sich selber bewachte.
Doch Aussitzen und später weiterprügeln nützt nix – die DemonstrantInnen haben nämlich angekündigt, zukünftig nach jedem Polizeiübergriff gegen die afrikanische Community eine Protest-Demo zu machen.
Im Folgenden das Mobilisierungs-Flugblatt für die gestrige Demo.
Flugblatt 28.5.09
Kundgebung gegen rassistische Diskriminierung durch Berner Polizei
Donnerstag 28. Mai 2009
Besammlung:
17.00 Uhr, vor der Heiliggeistkirche, Bern
Am 15. Mai 2009 durchsuchte die Berner Kantonspolizei einen Laden, welche den afrikanischen Gemeinschaften in der Stadt Bern als Treffpunkt dient. Im Laden befanden sich insgesamt 22 Personen afrikanischer Herkunft.
Die Durchsuchung im Laden erfolgte in einer Art und Weise, welche die Würde der anwesenden Menschen missachtete. Die Polizisten zwangen alle Personen, sich auf den Boden zu legen, fesselten sie mit Handschellen, verbanden ihre Augen und transportierten sie zum Polizeiposten ab.
Die Polizei rechtfertigte ihre Einsätze im afrikanischen Laden damit, dass sie bei der Durchsuchung der Wohnung einer der abgeführten Personen Drogen gefunden habe. All jene jedoch, die nichts mit illegalen Drogen zu tun haben, aber durch die Polizei wie Kriminelle behandelt und erniedrigt wurden, können das willkürliche und beleidigende Vorgehen der Polizei nicht akzeptieren.
Es ist traurige Realität, dass Afrikaner und Afrikanerinnen in Bern immer wieder diskriminiert, erniedrigt und Opfer von rassendiskriminierenden Aktionen der Polizei werden. Solche Polizeieinsätze gegen die schwarze Gemeinschaft stempeln alle Schwarze zu Kriminellen und verstärken die Vorurteile, dass alle Schwarzafrikaner Drogenhändler seien.
Wir wenden uns gegen Gesetzesverletzungen wie zum Beispiel den Drogenhandel. Es ist die Aufgabe der Polizei, die Täter vor Gericht zu bringen. Es ist aber diskriminierend, eine ganze Gruppe, zum Beispiel Schwarzafrikaner, kollektiv zu verdächtigen und gegen sie mit unverhältnismässig gewaltsamen Polizeieinsätzen vorzugehen.
Wir fordern,
– Gleiche Behandlung wie alle anderen Menschen im Rahmen der Grundrechte der Individuen und nach einem ausgewogenen Vorgehen.
– Die Suche nach Verdächtigen soll aufgrund objektiver Kriterien erfolgen, welche einer Polizei eines demokratischen Landes würdig sind und nicht aufgrund von Vorurteilen, welche durch rassistische Haltungen motiviert sind.
Wir rufen dazu auf, gegen das diskriminierende Verhalten der Berner Polizei zu protestieren und an der Kundgebung für die Einhaltung der Grundrechte und Menschenrechte teilzunehmen.