2011,  Antikapitalismus,  Antirassismus,  Arbeitskampf,  Demo,  Farbanschlag,  Farbe,  Politische Gefangene

1. Mai rev. Block & Costa

Inhalt:
1. Aufruf
2. Communiqué
3. Communiqué Rock out Capitalism
4. Bilder

1. Aufruf (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2011/04/81034.shtml)
Kämpfe für deine Klasse, nicht für deine Nation
Heutzutage wird viel kritisiert; die Manager mit ihren Millionen-Boni, unehrliche Staatsvertreter, die Arbeitsbedingungen, kriminelle Ausländer, das niedrige Lohnniveau oder einfach die tagtäglichen Schikanen des Chefs. Statt die Ursachen für diese Missstände zu suchen werden Sündenböcke kreiert. Wenn beispielsweise ein Schweizer entlassen und an seiner Stelle eine Ausländerin eingestellt wird sei nicht der Chef daran schuld, sondern die Ausländerin.

Die Rolle der Nation und des Staates
Es ist ein Fehler zu glauben die Nation als Ideologie des Staates, und somit der Staat selbst, diene allen BürgerInnen. Denn dieser schafft erst die Möglichkeit zur kapitalistischen Ausbeute der Arbeiterklasse. Der Staat schützt das Privateigentum und zementiert somit die Klasseneinteilung. Der Staat behandelt zwar alle gleich, aber diese Gleichbehandlung kommt nur denjenigen zu Gute, die sowieso von diesem System profitieren. Jemand der nichts hat kann noch lange „gleich behandelt“ werden wie eine Person, die im Geld schwimmt – das schafft weder Essen her noch hebt diese „Gleichbehandlung“ die materielle Ungleichheit auf. Die überwiegende Mehrheit der Weltbevölkerung gehört aber zum Proletariat, also zu denjenigen, die ihre Arbeitskraft verkaufen müssen, weil sie keine eigenen Produktionsmittel besitzen. Der Zweck des Staates ist die Aufrechterhaltung der kapitalistischen Produktionsweise, weil der Staat selbst abhängig von ihr ist und sein Gewaltmonopol die Rahmenbedingungen dieser Produktionsweise schützt. Es ist auch der Staat, welcher erst mit seinen Grenzen und somit der Einteilung in „In-“ bzw. „Ausländer“ einen Sündenbock schafft, der von den wahren Gründen ablenkt.

Der Kapitalismus
Auf was ist die kapitalistische Produktion ausgerichtet? Ist es die Befriedigung sämtlicher menschlicher Bedürfnisse?
Es scheint in der kapitalistischen Gesellschaft ein immenser Reichtum an Waren vorhanden zu sein. Doch wer hat auf diesen Reichtum Zugriff? Tagtäglich verhungern mindestens 25’000 Menschen1. Doch warum wird dieses grundlegende Bedürfnis nicht befriedigt? Anscheinend entscheidet nicht derjenige mit dem Bedürfnis ob dieses auch befriedigt wird. Es ist der Eigentümer der Produktionsmittel, welcher bestimmt was produziert wird und somit auch, welche Bedürfnisse befriedigt werden. Er produziert also nur Waren, welche sich gewinnbringend verkaufen lassen. Also ist das Ziel jeder Produktion, dass sich damit Geld machen lässt und das Bedürfnis der Menschen ist nur Mittel, um dieses zu erreichen. Ein Bedürfnis zählt nur dann, wenn Geld vorhanden ist um den entsprechenden Preis zu bezahlen. Menschen verhungern nicht, weil es zu wenig Essen hat, sondern weil sie kein Geld haben um sich dieses zu kaufen. Geld ist nie ein Zugriffsmittel, sondern eine Methode des Ausschlusses.
Es entsteht ein Gegensatz zwischen Produzent und Konsument. Der Konsument ist an der Waren und deren Nutzen interessiert. So wird Essen gekauft, um den Hunger zu stillen oder Häuser gebaut um darin zu wohnen. Dem gegenüber steht der Produzent, welcher nicht daran interessiert ist die Ware zu gebrauchen, sondern sie zu verkaufen um damit Geld zu erhalten.
Da jeder Kapitalist möglichst viel Geld machen will, stehen sie in einem Konkurrenzverhältnis zueinander. Diese Konkurrenz äussert sich in der Preisfrage, in welcher sie sich andauernd gegenseitig unterbieten wollen. Die Mittel dazu sind eine günstigere Produktion und eine höhere Produktionsrate. Dies hat eine ständige Überproduktion, Umweltzerstörung, Ressourcenknappheit und Ausbeutung der Arbeiterklasse zur Folge. Zudem ergibt sich daraus weniger Lohn, minderwertige Ware, sowie tonnenweise Lebensmittel, Gebrauchsgüter und andere Waren, die tagtäglich weggeworfen werden, da ihr Verkaufspreis nicht realisiert werden konnte.
Wir kämpfen für eine Produktion nach Bedarf und nicht nach Profit. Laut Darwin Dante2 würden fünf Stunden Arbeit pro Woche und Person ausreichen, um den heutigen Lebensstandard zu behalten. So könnten Waren hergestellt und verteilt werden, ohne dass wir uns ein Leben lang abkrüppeln um am Ende doch nichts davon zu haben.

Wieso für die Klasse kämpfen?
Die Arbeiterklasse – dazu gehören alle Menschen, die ihre Arbeit für Lohn verkaufen, egal ob Einfamilienhausbesitzer oder WG-Bewohner – ist die Klasse der Mittellosen, zumindest wenn wir die Produktion betrachten. Sie wird von der privilegierten Klasse ausgebeutet damit die KapitalistInnen an ihnen verdienen. Das Proletariat vermehrt somit den Reichtum der bereits Besitzenden und schafft seine eigene Armut. Der einzige Weg dieses System abzuschaffen ist der Klassenkampf, da KapitalistInnen nicht daran interessiert sind, die derzeitigen Verhältnisse zu verändern. Dieser Kampf ist antinational und kennt keine Grenzen, da Grenzen ebenfalls nur ein Mittel zur Unterdrückung und Ausbeutung sind. Die zuvor angesprochene Konkurrenz wird durch Grenzen und das Konstrukt der Nation zusätzlich noch verstärkt. Allerding wir der Kampf im Interesse der Klasse, also ein gutes Leben für alle, die Klassengesellschaft am Ende zerstören. Kämpfen wir für unsere Klasse, damit es keine Klassen mehr gibt!
Weg mit dem Konstrukt von Nation und Rasse – für uns gibt es nur eins: Klasse gegen Klasse!


2. Communiqué (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2011/05/81419.shtml)
Communiqué zum Revolutionären 1.Mai in Bern
Gut 600 Personen fanden sich am diesjährigen 1. Mai im Revolutionären Block in Bern ein. Viele AtomkraftgegnerInnen schlossen sich unserer Demo an, welche sehr laut und kraftvoll durch Bern zog. Am Ende der Marktgasse, auf Höhe des Käfigturms, trennte sich der Revolutionäre Block von der „offiziellen“ 1.Mai Demonstration und marschierte zum Bahnhofsplatz wo eine Rede des Revolutionären 1.Mai Bündnis Bern folgte. AktivistInnen kleisterten Argumente gegen Nationalismus an eine Wand am Bahnhof, und vereinzelte Sprayereien mit der Aufschrift „Fight for your Class, not for your Nation“ waren zu sehen. Auf der weiteren Route vom Bahnhofsplatz zur Reitschule wurde beim Amtshaus noch Costa, einer der 3 Gefangenen, mit Böller gegrüsst, die Polizei ihrerseits begrüsste den Revolutionären Block mit Gummischrot.
Zwischen 250 und 300 Personen fanden sich im Anschluss an einer kleinen Feier auf dem Vorplatz der Reitschule ein, wo man noch zu lokalen DJ`s und Rapper feierte und sich an Essens- und Infoständen bedienen konnte.
Wir bleiben dabei – heute wie morgen – Fight for your Class, not for your Nation
Revolutionäres 1.Mai Bündnis Bern


3. Communiqué Rock out Capitalism (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2011/04/81389.shtml)
Heute wurde in Bern das Revolutionäre 1.Mai Programm mit einem Fest bei der Reitschule eröffnet.
Die 400 BesucherInnen des „Rock out Capitalism“ Fest vermischten sich mit dem üblichen Reitschul-Publikum. Gemeinsam wurde mit den geladenen Bands gefeiert und die gut besuchten Essens- und Infostände genutzen.
Wir sind zuversichtlich einen starken, kämpferischen 1.Mai am kommenden Sonntag zu begehen. Wir treffen uns um 16 Uhr in der Kramgasse in Bern.
Fight for your Class, not for your Nation


4. Bilder (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2011/05/81457.shtml)