2011,  Diverse Aktionen,  Ökologie

AKW Friedhof Viktoriaplatz

Inhalt:
1. Communiqué
2. Bilder

1. Communiqué (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2011/09/83571.shtml)
Das Kollektiv „Jedem sein Kreuz“ hat am Donnerstagmittag den Viktoriaplatz in Bern für kurze Zeit in einen Friedhof verwandelt.
Den Schrottreaktor vom Netz nehmen
Seit Montag ist der Schrottreaktor Mühleberg in Betrieb. Dies obwohl nach wie vor grosse Sicherheitsmängel bestehen. Das Problem der Risse im Kernmantel ist nicht gelöst, und die nötige Bewilligung vom ENSI erhielt das AKW nur ganz knapp. Wir fordern deshalb die sofortige Stilllegung von Mühleberg und allen anderen AKW sowie den Ausstieg aus dieser höchst gefährlichen Technologie. Unser friedlicher Protest wurde durch die Polizei behindert. Fotos sind über die Agentur Reuters erhältlich oder direkt bei uns ( jedemseinkreuz@gmail.com).
Entgegen der Behauptungen der Betreiber und BefürworterInnen sind AKW keineswegs sicher. Seit Inbetriebnahme des ersten Atomkraftwerks kam es zu mindestens zwanzig Vorfällen, bei denen Radioaktivität austrat und somit hundertausende Menschenleben gefährdet wurden. Bereits zweimal kam es zu einem Super-GAU. Konnte bei Tschernobyl noch der schlechten Bauweise des russischen Reaktors die Schuld gegeben werden, war dies bei Fukushima nicht mehr der Fall. Selbst ein hochtechnologisiertes Land wie Japan kann diese Technologie nicht beherrschen.
Unglücklicherweise versuchte die Polizei unseren friedlichen Protest vor dem BKW-Gebäude auf öffentlichem Grund zu verhindern. Trotz dem massiven Polzeiaufgebot gelang es uns, zumindest kurzfristig einen Friedhof auf dem Viktoriaplatz zu errichten. Die einundzwanzig Grabkreuze gedenken der Opfer aller vergangenen Nuklearkatastrophen. Sie sind als Mahnmal an unseren Schrottreaktor in unmittelbarer Nähe von Bern zu verstehen.
Die Kreuze wurden von der Polizei beschlagnahmt. Alle anwesenden Personen wurden polizeilich weggewiesen. Die rechtlichen Grundlagen dazu wurden nicht erläutert. Gegen die mündlich ausgesprochenen Wegweisungen werden wir Einsprache erheben.

Unsere Forderungen bleiben bestehen:
Wir verlangen die sofortige Stilllegung von Mühleberg und der weiteren Atomkraftwerke in der Schweiz und weltweit.
Wir fordern die nationale Politik dazu auf, dem Willen der Bevölkerung zu folgen und den Atomausstieg unter Dach und Fach zu bringen.
Wir fordern die Polizei auf, die demokratischen Grundrechte und den politischen Protest zu tolerieren.
Für eine sichere und saubere Zukunft! Damit der Sarg auch weiterhin leer bleibt.
Kollektiv «Jedem sein Kreuz»


2. Bilder (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2011/09/83571.shtml)