2013,  Antikapitalismus,  Diverse Aktionen,  WEF

Anti-WEF Aktionstag Thun

Inhalt:
1. Aufruf
2. Communiqué


1. Aufruf (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2013/01/88604.shtml)
Damit der Widerstand gegen das WEF auch in Thun sichtbar wird, finden unter dem Motto „Füttert die Reichen“ ab 10 Uhr am Morgen des 26. Januars mehrere Aktionen in Thun statt. Die Aktionen haben keinen festen Platz, sind jedoch im Bälliz und am Bahnhof zu finden. Dabei wird unter anderem der untenstehende Flyer verteilt.

Füttert die Reichen!
Das Leben ist hart…als SuperreicheR. Denn es gibt immer eineN noch ReichereN, es gibt immer noch mehr Geld zu holen. Wenn du dir einmal die ersten Millionen verdient hast, kannst du fast nicht mehr aufhören und kommst in einen Rausch aus Geld, Macht, Koks und Prestige. Du gerätst in einen Teufelskreis und musst immer weiter wachsen und fetter werden, oder du gehst unter. Die Konkurrenz ist riesig, denn du bist alleine gegen den Rest der Welt. Wenn du einmal versagst, rutscht schon der nächste auf deine Position nach. Die Folgen der Sucht sind Ausgrenzung, Realitätsverlust, Masslosigkeit und Egoismus.
Helfen Sie mit und unterstützen Sie einen Superreichen mit einer kleinen Geldspende. So helfen Sie ihm und seiner ganzen Familie, immer reicher zu werden und seine Geldsucht zu befriedigen. Ihre Spende ist im Moment besonders effektiv, da heute viele der Superreichen am WEF in Davos tagen. Ziel ist es, ihren Wohlstand noch weiter auszubauen. Die Spendengelder können so besonders effektiv dort eingesetzt werden, wo sie am dringendsten gebraucht werden und gehen ohne Umwege direkt an die Betroffenen. Das WEF hat sich in den letzten Jahren zum Selbsthilfetreffen der Superreichen entwickelt, wo sie sich vernetzen und darüber austauschen können, wie sie am besten möglichst viel Geld anhäufen können. Effektive Durchsetzungsmittel werden geplant und erarbeitet, um sie dann in anderen Institutionen umzusetzen. Es lebe der Wohlstand!

Diese Idee ist doch völliger Quatsch! Das spende ich sicher nicht, die haben doch schon genug!
Stimmt, dass denken wir eigentlich auch. Aber ist es nicht so, dass dies im kapitalistischen Wirtschaftssystem tagtäglich umgesetzt wird? Ist es nicht so, dass nur ein winziger Teil der Bevölkerung enorm von der Marktwirtschaft profitiert, während der ganze Rest schuftet bis zum Umfallen und dann noch die Renten gekürzt werden?
Die Umverteilung von unten nach oben führte dazu, dass in der Schweiz 1% der Menschen 58,9% des Vermögens besitzen. (Credit Suisse-Studie, Global Wealth Databook, 2010). Das heisst, dass 1% der Bevölkerung mehr Vermögen besitzt, als die restlichen 99% zusammen. Das ist moralisch ein absolutes No-Go, doch in diesem System nicht weiter verwunderlich. Der Kapitalismus ist soweit ausgereift, dass viel Geld verdient, wer bereits viel Geld hat. Die breite Masse wird nie ein Stück vom Kuchen abkriegen. Daran werden auch die schönklingenden Theorien vom sanften Kapitalismus und von den grünen Reformen nichts ändern, da sie die Eigentumsfrage nicht stellen und keine Veränderung unseres Zusammenlebens herbeiführen. Wirkliche Veränderung kommt nur durch die aktive Partizipation der Bevölkerung, das heisst auch von dir!
Zurzeit treffen sich am WEF in Davos die Mächtigen aus Wirtschaft und Politik, um die kapitalistische Marktwirtschaft noch effektiver zu machen. Das heisst wie die Reichen noch reicher werden können. Am WEF wird nur die Meinung einer kleinen Minderheit vertreten, dem grossen Rest der Erdbevölkerung wird die Türe mithilfe eines martialischen Sicherheitsaufgebots verschlossen. Somit hat dieses Treffen keine Legitimation Entscheidungen über globale Prozesse zu fällen.
Wir wollen uns nicht von den Reichen und Mächtigen ausbeuten lassen, sondern ein selbstbestimmtes Leben führen. Es soll belohnt werden, wer solidarisch und hilfsbereit ist, und nicht, wer möglichst effizient Mensch, Tier und die Umwelt ausbeuten kann.
Für ein solidarisches und selbstbestimmtes Leben!
Wipe out WEF!


2. Communiqué (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2013/01/88650.shtml)
Heute, Samstag Morgen ab 10:00 haben wir im Bälliz verschiedene Aktionen mit Kritik gegen das WEF, durchgeführt. Wir sammelten Spenden für die Supperreichen, um auf sarkastische Art auf die akutuelle Umverteilung, von unten nach oben, aufmerksam zu machen. Des weiteren fanden Spiele und Strassentheater statt. Begleitet wurde die Aktion von einem verhältnismässig übertriebenen Polizeiaufgebot.