2013,  Antikapitalismus,  Diverse Aktionen,  WEF

AntiWEFRally

Inhalt:
1. Aufruf
2. Communiqué


1. Aufruf (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2013/01/88580.shtml)
Am 26.01.2013, zeitgleich zum WEF-Treffen in Davos, findet in Bern ein Anti-WEF Rally mit verschiedenen Flashmobs statt.
Wieder treffen sich die selbsternannten Global Leaders, um abgeschieden von der Welt über die Probleme der Welt zu beraten. Noch vernetzter, noch schneller und noch dynamischer stellen sie sich die Zukunft vor. Verwaltet und kontrolliert soll sie sein, geprägt von dynamischem Wachstum. Unser Leben ist dabei zweitrangig, gewinnbringend und verwaltet haben wir es in die Dienste der kapitalistischen Verwertung zu stellen. Selbst bezeichnen sie ihr Engagement als Einsatz den Zustand der Welt zu verbessern, doch die Realität sieht anders aus. Die Verarmung hat global massiv zugenommen und der Graben zwischen Arm und Reich ist grösser denn je. Sparprogramme und Restrukturierungsprogramme haben nicht nur den Süden von Europa an den Rand des Kollaps geführt. In weiten Teilen der „Dritten Welt“ sehen sich Menschen seit der Finanzkrise wieder in hohem Masse existenziell bedroht. In der Schweiz wird uns Tröpfchenweise Kurzarbeit und Sparprogramm verabreicht. Sehen wir der Realität ins Auge, der Kapitalismus ist nicht darauf ausgelegt, alle notwendigen Bedürfnisse zu befriedigen. Abgeschieden von der Welt treffen sich die Global Leaders, um uns Kapitalismus als Lösung für den Kapitalismus zu verkaufen. Verabschieden wir uns von Global Leaders – nehmen wir uns die Zukunft zurück.

In den letzten Jahren wurde der Protest gegen das WEF-Treffen so gut wie verunmöglicht. Nachdem sich der Protest aufgrund von Militarisierung, Kontrollen, Festnahmen und massiver Repression zu einem grossen Teil von Davos in die Städte verschoben hatte, wurden in den letzten Jahren auch diese Demos immer stärker angegriffen. Der Widerstand gegen das Treffen der selbsternannten Weltelite soll scheinbar im Keim erstickt werden. Doch wir lassen uns durch die staatliche Repression nicht davon abhalten, unsere Kritik auf die Strassen zu tragen.
Beim Anti-WEF Rally werden den ganzen Nachmittag hindurch verschiedene symbolische Aktionen und Flashmobs stattfinden, mit denen wir unsere Inhalte an die Öffentlichkeit tragen wollen.
Notwendige Informationen zu den Aktionen können zwischen 11:00 und 13:00 beim Infopoint in der Reitschule abgeholt werden. Der Infopoint bleibt den ganzen Tag geöffnet.
Wir raten, in kleinen Gruppen von 2-6 Leuten am Anti-WEF Rally teilzunehmen.


2. Communiqué (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2013/01/88648.shtml)
Am Samstag, den 26. Januar, haben wir diverse Flashmobs und Aktionen gegen das WEF in der Berner Innenstadt durchgeführt.
Begonnen haben die Aktionen im Bahnhof Bern, in der sogenannten „Rail City“. Wir hängten ein 40m2 grosses Transparent mit der Aufschrift: „Still not loving Capitalism“. Zudem wurden Flyer verteilt und mit Parolen beschriftete Konfetti herumgeworfen. Im 30 Minuten Takt gingen die Aktionen weiter: Als nächstes wurden in der Marktgasse zwei Stadtbrunnen symbolisch privatisiert und es wurde versucht, das Trinkwasser zu einem Marktpreis von 1.- pro Becher an die Schaulustigen zu verkaufen. Damit wurde auf die zunehmende Wasserprivatisierung von Firmen, wie beispielsweise Nestlé und CocaCola, aufmerksam gemacht. Die nächste Aktion fand im Migros in der Marktgasse statt, wo wir uns wie alle andern an der Kasse anstellten und für einmal bewegungslos verharrten. Als vierte und letzte Aktion besammelten wir uns auf dem Kornhausplatz, um mit einer kurzen, aber lautstarken Demo unseren Protest gegen die herrschenden Verhältnisse auf die Strasse zu tragen. Unter dem Motto „Solidarität statt Konkurrenz – Wipe out WEF“ zog die Demo in die Marktgasse, wo sie sich selbstbestimmt auflöste. Später sammelte sich auf der Grossen Schanze eine spontane Nachdemo und zog lautstark durch den Bahnhof.
Mit den Flashmobs und mit all den Aktionen, die in der ganzen Aktionswoche durchgeführt wurden, zeigen wir, dass der Widerstand gegen das Gipfeltreffen viele verschiedene Ausdrucksformen haben kann. Nach der grossen Repression, die die Anti-WEF Bewegung in den letzten Jahren zu spüren bekam, sind all die Aktionen ein Zeichen dafür, dass es trotz der scheinbar überwältigenden Staatsmacht möglich ist Protest direkt an die Öffentlichkeit zu tragen. Die Polizei versuchte diverse Male Aktionen zu verhindern und verhaftete dabei mehrere Personen. Trotzdem gelang es ihr nicht, die Situation zu kontrollieren und wir konnten alle Aktionen wie geplant durchführen.
Das WEF in Davos ist morgen zu Ende, unser Widerstand gegen den Kapitalismus jedoch nicht!
Wipe out WEF – Für eine herrschaftsfreie Welt!
Solidarische Grüsse an die Demo in Davos