2014,  Farbanschlag,  Freiraum,  Gentrifizierung

Parolen gegen Gentrifizierung (Raumraub)

Inhalt:
1. Commuiqué
2. Medienbericht

1. Communiqué (Originalquelle: https://www.facebook.com/raumraub/posts/1514110035472938?)
Anlässlich der Eröffnung des vier tägigen „Forum Schützenmatte“ haben wir eine Protestaktion durchgeführt. Ein grosser Teil der Schützenmatte wurde mit Parolen gegen Gentrifikation und profitorientierter Stadtaufwertung bemalen und es wurden einige symbolische Gegenstände festgeklebt. Laut den Organisator_innen des Forum Schützenmatte soll es allen möglich sein, sich am Prozess zur Neugestaltung der Schützenmatte einzubringen und mitzureden.

Schützenmatte für Alle!Wie wärs mit einem Einkaufszentrum?
Das Ziel der Stadt Bern ist klar, aus der Schützenmatte und ihrer Umgebung soll ein schöner Ort, der touristisch attraktiv ist und Profit bringt entstehen. Das heisst aber auch, dass für die meisten Menschen, die heute hier leben kaum noch Platz bleiben wird. Stadtaufwertung im Namen des Profits heisst Vertreibung und Verdrängnung, und dem stellen wir uns entgegen!


2. Medienbericht (Originalquelle: https://www.20min.ch/schweiz/bern/story/Ideenpavillon-auf-der–Schuetz–bereits-besprayt-11688585)
Ideenpavillon auf der «Schütz» bereits besprayt
Kaum einen Tag stand der Ideenpavillion auf der Schützenmatte – in der Nacht auf Freitag wurde er bereits von Unbekannten besprayt.
Seit dem 4. September ist die Schützenmatte ein «Labor» – zumindest wenn es nach Meinung der städtischen Präsidialdirektion und des Stadtpanungsamts geht. Der leere Platz soll die Möglichkeit bieten, den Raum Schützenmatte neu zu gestalten. Denn bereits nächstes Jahr soll ein neues Nutzungskonzept für die «Schütz» vorgelegt werden. Dabei soll die Bevölkerung aktiv in die Planung mit einbezogen werden.
Diese Aufforderung haben sich Unbekannte zu Herzen genommen. Denn bereits in der darauffolgenden Nacht wurde der am Donnerstag aufgestellte Ideenpavillon mit den Worten «das soll Freiraum sein?» besprayt. Wer für den Schaden verantwortlich ist, ist noch nicht bekannt.

Bei der Stadt nimmt man die Sprayereien gelassen. Stadtpräsident Alexander Tschäppät: «Wir sind ein offenes Forum, wo alle ihre Meinung kundtun können. Dass es auf diese Weise sein musste, ist schade, aber schlussendlich ist jede Form von Meinung erwünscht.» Der Ideenpavillon ist mit Zetteln und Kreide ausgestattet, mit denen die Bevölkerung ihre Ideen am Holzbau anbringen kann. Dabei seien durchaus auch verrückte Vorschläge erwünscht: «Ob ein offener Platz wie auf der Allmend oder mobile Schiffscontainer, in denen verschiedene Aktivitäten angeboten werden – es wurden bereits mehrere kreative Lösungen eingereicht», sagt der Stadtpräsident.

Protest bereits vor dem Forum
Bereits vor der Eröffnung des viertätigen Forums hat die Vereinigung «RaumRaub» gegen das Projekt demonstriert. Grosse Teile der Schützenmatte wurden mit Parolen wie «Kein Bock auf euren Block!» besprayt. Auf ihrer Webseite werfen die Mitglider von «RaumRaub» den Forum-Veranstaltern vor, «Stadtaufwertung im Namen des Profits» betreiben zu wollen. Darin sei «für die meisten Menschen, die hier leben, kaum noch Platz». Stadtpräsident Tschäppät sieht das anders. Laut ihm soll der Platz einer breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. «Doch die Diskussion muss man auch mit denen führen, die denken, der Platz gehöre ihnen.» Bevor jedoch irgendetwas entschieden würde, käme es zur Abstimmung. «Es muss sich also niemand Sorgen machen, sich nicht zu Wort melden zu dürfen», so der Stapi.