2015,  Antifaschismus,  Antirassismus,  Gender

Rechte Hetzschriften Loeb

Inhalt:
1. Medienmitteilung


1. Medienmitteilung (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2015/04/94892.shtml)
Mit erstaunen mussten wir feststellen, dass in der Bücherabteilung Thalia beim Loeb seit einiger Zeit Literatur vom rechtspopulistischen Kopp Verlag angeboten wird. Konkret handelt es sich dabei um das Buch „Gekaufte Journalisten“ vom Autor Udo Ulfkotte.
Der Kopp Verlag gilt als Bindeglied zwischen (antisemitischen) Verschwörungstheoretikern, Rassisten, Islamophoben und Antifeministen. So werden u.a. Bücher des rechtsextremem Grabert-Verlag vertrieben, welche beispielsweise den Holocaust-Leugner David Irving verlegt. Auch produzierte der Kopp Verlag eine kleine Nachrichtensendung auf Youtube, die regelmässig auf rechtsextremen Medienportalen wie Altermedia landete. Moderiert wurde die Sendung durch Eva Herman, welche sich mit umstrittenen Äusserungen zu Hitlers Familienpolitik bekannte.

Der Autor Udo Ulfkotte publiziert seit 2008 beim Kopp Verlag und bewegt sich in rechtspopulistischen, islam- sowie ausländerfeindlichen Kontexten. Vor fünf Jahren veröffentlichte Ulfkotte das Buch „Kein Schwarz. Kein Rot. Kein Gold – Armut für alle im lustigen Migrantenstadl,“ eine rassistische Hetzschrift. So schrieb er auf Seite 319 „Wir müssen die Heuschrecken der Migrations- und Integrationsindustrie […] so schnell wie möglich und auf Dauer loswerden.“ Weitere Hetze finden sich in seinem Buch „Vorsicht Bürgerkrieg!“, z.B. auf Seite 155: „Denn auch die neusten Zuchtversuche einer neuen Menschenrasse, des Multikulti-Primaten – führen geradewegs in den Untergang.“ Wir ersparen uns an dieser Stelle weitere Zitate anzuhängen und verweisen auf unsere Quellenangaben. Zuletzt fiel Ulfkotte bei einer Lesung durch einen körperlichen Übergriff auf einen 15-Jährigen auf.
Das offene Angebot mitten in Bern suggeriert, das der Konsum des Verlags, des Autors und die Verbreitung der Inhalte bedenkenlos seien. Wir wehren uns gegen die schleichende Verbreitung solcher Literatur, welche sich durch rassistische, antisemitische, frauenfeindliche Hetze und rückwärtsgewandte Ideologien auszeichnet.

Deswegen fordern wir:
Eine schriftliche Stellungsnahme der Verantwortlichen.
Kein Verkauf mehr von Büchern des Kopp Verlages.
Eine finanzielle Entschädigung in Form einer Spende an ein antifaschistisches / antirassistisches Projekt in Bern.
Mit freundlichen Grüssen