2016,  Asyl/Migration,  Farbanschlag,  Repression

Farbanschlag SBB-Zug

Inhalt:
1. Communiqué


1. Communiqué (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2016/05/97343.shtml)
Am Donnerstag Morgen des 5. Mai, wurde einen Zug zwischen Thun und Bern angegriffen sowie ein anderer zwischen Bern und Lausanne.
Und das ist nur der Anfang.
Die SBB ist überall, wir auch!

Für ein Leben das lebenswert ist
oder warum wir die SBB angreifen
« Wir verschreien die Entsittlichung, die Degeneration der modernen Jugend, und wir vergessen dabei, dass sie nur das geerbt hat, was andere entschieden haben, ihr zu lassen; eine verdorbene Gesellschaft, in der nur die heftigste Grausamkeit, Egoismus und zur Hohen Kunst erhobene Heuchelei angesehen werden. »

Seit langem verdient die SBB Geld am Elend anderer. In Zusammenarbeit mit der Firma Securitas, betreiben sie den „jail-train“, einen Zug, der zu einem Knast umgebaut wurde. Mit diesem Gefängniszug werden Häftlinge von einem Knast zum anderen transportiert sowie Migrant_innen auf dem Weg zur Ausschaffung aus der Schweiz.
– Seit August 2015 hat die SBB in alle ihre Abonnement den RFDI-Chip eingeführt und zwingt uns damit zum tatsächlichen Gebrauch dieser Technologie im Alltag. Dies ermöglicht eine noch größere Kontrolle und Überwachung unsere Identitäten und Bewegungen.
Wir sollen es als Banalität hinnehmen, wenn wir täglich durch die Medien das Elend von MigrantInnen sehen, die versuchen, so gut wie es eben geht nach Europa zu kommen, um hier ein besseres Leben zu finden. Wir sollen die Grausamkeit als Banalität akzeptieren, mit welcher die Schweizer Behörden den Alltag jener Migrant_innen zur Hölle machen, welche es bis hierher geschafft haben. Wir sollen die Heucheleien von all diesen Menschen und Firmen hinnehmen, die an dem Markt profitieren, welcher das Leid der Migrant_innen ausnützt. Wir sollen es als Banalität hinnehmen, wenn Firmen uns die Nutzung von Technologien aufzwingen wollen, die ihnen noch mehr Macht über uns geben und uns noch mehr von unseren Leben entfremden. Wir sollen es als Banalität hinnehmen, wenn jedes Jahr der Preis für unsere Mobilität höher wird, gleichzeitig wie der Gewinn von denen, die an der Spitze der SBB sind.

Was uns angeht, wir sind nicht genügend unterworfen um diese Realität als Banalität hinzunehmen, genau so wenig wie die Unterdrückung, die sie zu Folge hat. Die Liebe zur Freiheit, die Solidarität, und die Würde, die in uns brennen, sind die treibende Kraft, die uns dazu treiben, gegen diese Realität vorzugehen.
Wir sind also zu unsern FreundInnen gegangen, haben von der Notwengikeit zu Handeln geredet. Wir haben nachgedacht, geplant und organisiert. Und dann gingen wir los, mit der SBB als Ziel, und haben ihre Züge mit Farbfeuerlöscher angegriffen. Damit alle verstehen, dass es Menschen gibt, die diese Realität nicht akzeptieren und sich dagegen wehren. Dass all jene, die wie die SBB denken, Profit mit dem Elend anderer machen zu können, nicht so einfach davon kommen.
Immer dann, wenn Leute nicht resignieren und die Unterdrückung akzeptieren, wird die Macht jener, die von ihr leben, geschwächt.

Am Donnerstag Morgen des 5. Mai, wurde einen Zug zwischen Thun und Bern angegriffen sowie ein anderer zwischen Bern und Lausanne.
Und das ist nur der Anfang.
Die SBB ist überall, wir auch.
Die Verantwortlichen für das Elend unserer Leben benennen und bekämpfen.
Ausschaffungsmaschinerie zerstören.