2016,  Asyl/Migration,  Demo,  Repression

Solidemo Calais

Inhalt:
1. Aufruf
2. Communiqué


1. Aufruf (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2016/11/98249.shtml)
Am Donnerstag 3.11 um 19 Uhr beim BHF Bern demonstrieren wir in Solidarität mit den geflüchteten Menschen des „Dschungels“ in Calais.
Am Montag, 24. Oktober 2016, begannen über tausend Polizist*innen mit Unterstützung von zweitausend privaten Sicherheitskräften den „Dschungel“ in Calais zu räumen. Die Bewohner*innen des Camps wurden gewaltsam vertrieben und teils in staatliche Lager und Knäste verschleppt. Viele versuchen jedoch rund um Calais sowie in anderen Städten wie Paris neue, selbstorganisierte Camps aufzubauen, welche die Polizei stetig zu räumen versucht.
In Solidarität mit den betroffenen Menschen tragen wir den Protest gegen das Grenzregime Europa wie auch gegen Staaten und Nationen im Allgemeinen auch in Bern auf die Strasse!
Kommt zahlreich am Donnerstag 3.11. um 19 Uhr zum Bahnhofplatz in Bern!

2. Communiqué (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2016/11/98294.shtml)
Rund 80 Menschen zogen heute durch die Berner Innenstadt um gegen die Räumung des «Dschungels» in Calais zu protestieren. Bein Kornhausplatz wurde zudem ein Transparent für Bewegungsfreiheit für alle gehängt. Im Folgenden der Text, der an zahlreiche Passant*innen verteilt wurde:

No Border, No Nation – Solidarität mit den Bewohner*innen des «Dschungels» in Calais!
Am Montag, 24 Oktober 2016, begann die Polizei den «Dschungel» in Calais – ein selbstorganisiertes Camp von geflüchteten Menschen an der französischen Grenze zu Grossbritannien – gewaltsam zu räumen. Dabei werden die ca. 1`300 Polizist*innen von 2`000 privaten Sicherheitskräften unterstützt.
Der «Dschungel» entstand im Jahr 2009 zuerst durch einige hundert Menschen, denen die Einreise nach Grossbritannien (UK) verwehrt wurde. Dort entstand über die Jahre ein Camp, das schlussendlich mehrere tausend Menschen zählte. Von Calais aus versuchten sie durch den Eurotunnel, mit Schiffen oder mit Lastwagen nach UK einzureisen. Alle Möglichkeiten zur Überquerung der Grenz sind äusserst gefährlich, nicht Wenige wurden von Zügen erfasst, ertranken oder strickten in den Lastwägen.
Der war selbstorganisiert, d.h. die Infrastruktur wurde von den Bewohner*innen des «Dschungels» und solidarischen Menschen aufgebaut und verwaltet. Der Einsatz von staatlichen Institutionen beschränkte sich auf Schikanen und Misshandlungen durch die Polizei.
Die Menschen lebten vorwiegend in Zelten und selbstgebauten Hütten, die medizinische und ernährungstechnische Versorgung war miserabel.
Trotz all diesen Faktoren blieb der Hoffnungsschimmer bei den dort festsitzenden Menschen nach Grossbritannien zu gelangen.
Bereits im Frühjahr 2016 räumte die Polizei Grossteile des Camps, wobei sie auf teils heftigen Widerstand stiessen.
Anfangs letzte Woche nahmen sie die brutalen Räumungsareiten wieder auf, um die restlichen Bewohner*innen des «Dschungels» endgültig in staatliche geführte Lager in ganz Frankreich oder in Ausschaffungsknäste zu verschleppen.
Viele Menschen zündeten aus Protest gegen die Räumung ihre Zelte an und griffen die Polizei an.
Rund um Calais bilden sich nun immer wieder neue Camps, die ständig gewaltsam geräumt und die Menschen in Knäste gesteckt werden, weil sie sich nicht «freiwillig» verschleppen lassen.

In nördlichen Teilen von Paris leben seit einigen Monaten mehrere tausend geflüchtete Menschen, viele Leute lebten zuvor auch in Calais. Sie stellen diverse Forderungen, wie beispielsweise eine respektvolle Behandlung, Zugang zu medizinische Versorgung, ein Dach über dem Kopf, usw. Auch diese «illegalen» Camps will die Französische Regierung so schnell wie möglich räumen lassen, um den Widerstand gegen das Asylregime von den Strassen zu verbanne. Momentan gibt es nun schon etliche Personenkontrollen, gewaltsame Übergriffe und Teilräumungen durch Polizist*innen.
Egal ob in Calais, Paris oder sonstwo: Grenzen und Nationen unterdrücken und töten!
Solidarität mit allen geflüchteten Menschen!
Destroy all Borders!
weitere Infos auf calaismigrantsolidarity.wordpress.com, ausdemherzenderfestung.noblogs.org, ch.indymedia.org/de, linksunten.indymedia.org, renverse.co, paris-luttes.info)