2017,  Antikapitalismus,  Demo,  Gender,  Repression,  Türkei & Rojava,  WEF

Anti-WEF Demo

Inhalt:
1. Aufruf
2. Mobivideo
3. Communiqué
4. Broschüre
5. Demovideo
6. Broschüre


1. Aufruf (Originalquelle: https://nowef.noblogs.org/post/2016/12/19/nowef-2017/)
Das Weltwirtschaftsforum WEF steht wieder vor der Tür. Einmal mehr, an der 47. Durchführung, treffen sich führende Vertreter*innen aus Wirtschaft und Politik in Davos zum Gipfeltreffen. Auch wenn das WEF dieses Jahr von den Protesten rund um Donald Trumps Amtseinführung überschattet werden wird, bleibt es für die herrschenden Akteur*innen doch ein wichtiges Ereignis.
Das WEF ist keinesfalls ein Gefäss, von welchem aus die Welt regiert wird, sondern dient dem Austausch von Strategien und der Vernetzung.
Ausserdem steht die Zelebrierung der angeblich unendlichen Möglichkeiten des Kapitalismus im Mittelpunkt. Selber beschreibt sich das WEF als Forum, in dem die grossen Herausforderungen der Welt diskutiert und angegangen werden sollen. So akzeptieren die Beteiligten, dass es Probleme gibt auf dieser Welt und inszenieren sich dann als die grossen Problemlösenden. Dabei ist die Lösung natürlich immer die ach so grossartige Innovationskraft des Kapitalismus.
Das bedeutet dann konkret Privatisierung, Automatisierung und das Schaffen von neuen Märkten.
Natürlich ist es keine Überraschung, dass trotz den vergangenen 46 Jahren WEF nie eine tatsächliche Verbesserung für den grössten Teil der Menschheit eingetreten ist. Das WEF soll aber auch keine Probleme lösen, sondern dient hauptsächlich der Verbreitung der Ideologie des neoliberalen Kapitalismus.
Das kapitalistische System, welches in Davos abgefeiert wird, produziert seit jeher nur Krisen und Unterdrückung. Denn ein System, welches auf unbegrenztes Wachstum setzt, zieht seinen Erfolg aus Ungleichheit und Konkurrenz. Denen, die davon profitieren, ist dies durchaus bewusst – doch die Logik des Profits kennt keine Moral und macht weder Halt vor Mensch noch Umwelt.

Aber längst nicht alle Menschen sehen tatenlos zu, nein: Überall auf der Welt widersetzen sich Leute den Auswirkungen und Zwängen des Kapitalismus. Sie erheben sich und geben sich aktiv als Gegenbewegung zu erkennen.
So werden multinationale Konzerne in die Knie gezwungen, wie aktuell bei dem Vorhaben „Dakota Access Pipeline“ in Dakota, wo Indigene und Solidarische sich gegen den Riesenkonzern Energy Transfer Partners stellten und so – zumindest vorläufig – den Bau einer Pipeline stoppten. Diese Pipeline bedroht die Lebensgrundlage und Souveränität der Indigenen. Oder wie in Rojava, wo sich Menschen mithilfe des organisierten Widerstandes gegen den IS wehren und ein autonomes Gebiet erkämpfen konnten. In dieser Region wollen sie autonome solidarische Strukturen fern von staatlicher Kontrolle aufbauen.
Dieses Jahr gehört die NOWEF Demo den Widerständischen auf der ganzen Welt. Von Mexiko über Frankreich bis nach Indien und Australien gibt es organisierte Formen des Widerstands und revolutionäre Perspektiven. Wenn die Herrschenden ihren Führungsanspruch erneut geltend machen wollen, zeigen wir ihnen, dass wir bei diesem Spiel nicht mitmachen!
Unser Widerstand gegen das kapitalistische System und alle Formen der Herrschaft!
Heraus zur NoWEF – Demo am Samstag 14. Januar 2017!
#NoWEF2017



2. Mobivideo (Originalquelle: https://www.youtube.com/watch?v=g8FafHD7pHY)


3. Communiqué (Originalquelle: https://nowef.noblogs.org/post/2017/01/14/nowef-demo-2017-communique/)
Trotz eines überrissenen Polizeiaufgebotes nahmen sich heute 400 Menschen die Strassen Berns, um gegen das Weltwirtschaftsforum zu demonstrieren. Zum 47. mal treffen sich die mächtigen VerterterInnen aus Wirtschaft und Politik ab nächsten Mittwoch zum WEF in Davos. Unter dem Motto „Unite global struggle – Make resistance great again“ zog die Demo durch die Hauptgassen Berns. Überall auf der Welt regt sich Widerstand gegen die neoliberale Politik und die tödlichen Auswirkungen des Kapitalismus. Unser Protest sehen wir als Teil der weltweiten Kämpfe und Erhebungen gegen Ausbeutung und Unterdrückung, von Rojava über Mexiko und in den Metropolen Europas. Dazu wurde auch eine Broschüre verteilt. Während dem Umzug wurde viel Feuerwerk gezündet.
In den vergangenen Jahren kam es oft zu grosser Repression rund um das WEF, auch heute bekamen vereinzelt Personen „Kantonsverbot“ und wurden aufgefordert den Kanton Bern zu verlassen. Zudem wurden viele Personen im Vorfeld kontrolliert. Jedoch konnten diese Schickanen die Stimmung nicht trüben.
Die Demo ist ein gelungener Start in den diesjährigen Gipfelprotest gegen WEF und G20 im Sommer. Auch in den kommenden Tagen wird es verschiedene Kundgebungen gegen das WEF Trefffen geben, so am Mittwoch in Davos und am nächsten Wochenende beim Politwochenende in Zürich.
Danke an alle Anwesenden, danke für die vielen Transparente & Feuerwerk, grossen Dank an die „Retter ohne Grenzen“ und das „AntiRep Bern“ für ihre grossartige Unterstützung.
Wipe out WEF!
Fight WEF & G20 – Smash Capitalism!


3. Bericht (Originalquelle: https://www.facebook.com/InfoAGB/posts/763309910484034)
Zwischen 300 bis 400 Menschen nahmen heute an der Demo gegen das WEF teil. Dass in Bern nach Jahren wieder eine Anti-WEF Demo stattfinden konnte und die Anzahl der Teilnehmer*innen, kann als Erfolg gewertet werden. Es zeigt auch, dass das Gipfeltreffen in Davos immer noch ein Thema ist und verschiedenstes Gruppen, Organisationen sowie Einzelpersonen auf die Strasse bewegt hat. Diese Vielfalt spiegelte sich u.a. in den zahlreichen Transparenten, Fahnen und Parolen wieder. So wurden nebst Gipfelkritik, die Krise des Kapitalismus, der Kampf gegen das Patriachat, Antiautoritärer Widerstand, die Freilassung von #Nekane, die Proteste der #NoTAV-Bewegung gegen den Bau der Hochgeschwindigkeitsstrecke in Norditalien und der kommende #G20-Gipfel in Hamburg, sowie die Solidarität mit der Besetzung an der #Effy29 thematisch aufgegriffen.

Der Protest gegen das WEF war und ist eine Geschichte von Repression und Überwachung. Auch heute wurden potentielle Demonstrant*innen kontrolliert und mit Wegweisungen oder gar «Kantonsverboten» belegt. Ein grösseres Aufgebot mit einem Wasserwerfer, Gitter- und Kamerawägen wurde gut sichtbar aufgefahren. Am Bahnhof übernahmen rund zwei dutzend BahnpolizistInnen in gepanzerter Montur, Hunden und Gummischrottgewehren die Rolle der Aufstandsbekämpfung. Hinzu kamen zahlreiche Zivis, die mit Kameras fleissig die Demo abfotografierten. Der heutige Tag zeigte aber auch, dass durch die Spontanität und Unberechenbarkeit der Demonstration, die ganze Maschinerie der Staatsgewalt ins Stocken geriet. So kam es immer wieder vor, dass zahlreiche Kastenwägen planlos durch die Innenstadt fuhren, um anschliessend doch wieder in die Gegenrichtung zu fahren.

Lasst uns die Kämpfe weltweit verbinden – Wipe out WEF, G20, Capitalism, Patriarchy and Facism!


5. Demovideo (Originalquelle: https://www.youtube.com/watch?v=sB2tjFNzj0w)



6. Broschüre (Originalquelle: https://drive.google.com/file/d/0B5KlnGmRdt1jVjk1WGRXMmlmbFE/view)

Broschüre: https://drive.google.com/file/d/0B5KlnGmRdt1jVjk1WGRXMmlmbFE/view