2017,  Repression

Aufrüstung Berner Polizei

Inhalt:
1. Medienbericht


1. Medienbericht (Originalquelle: https://www.derbund.ch/bern/berner-polizei-ruestet-gegen-demonstranten-auf/story/31447442)
Berner Polizei rüstet gegen Demonstranten auf
Ein neuer Wasserwerfer soll in den Berner Gassen für Ruhe und Ordnung sorgen. Für den alten hat sich bereits ein Kaufinteressent gemeldet: die Reitschule.

Um für Demonstrationen gerüstet zu sein, will die Kantonspolizei einen neuen Wasserwerfer kaufen. Dies ist der Beschaffungsplattform Simap zu entnehmen. Das Fahrzeug soll einen der beiden Wasserwerfer ersetzen, welche derzeit für die Kantonspolizei im Einsatz stehen.Wie die Polizei auf Anfrage mitteilt, «entspricht dieser den Anforderungen» nicht mehr. So arbeiten die Pumpen des Wasserwerfers nur, wenn das Fahrzeug steht. Der Mercedes-Lastwagen stammt aus den 1960er-Jahren.

Zum Anschaffungspreis des neuen Wasserwerfers will die Polizei keine Angaben machen. Man werde dem günstigsten Angebot, das den Kriterien der Ausschreibung entspricht, den Vorzug geben, heisst es. Der Marktpreis für einen Wasserwerfer beträgt derzeit gut eine Million Franken.

Umstrittene Wasserwerfer
Günstiger war der zweite Wasserwerfer, welcher der Kantonspolizei weiterhin zur Verfügung steht. Dieser wurde 1998 auf dem Chassis eines ausrangierten Feuerwehrautos aufgebaut. Somit kostete das Fahrzeug rund 75 Prozent weniger als ein Neues. Dieser Wasserwerfer fasst 6000 Liter Wasser. Im Bedarfsfall kann dem Wasser auch Tränengas beigemischt werden. Neue Wasserwerfer haben gar ein Wassertankvolumen von 10’000 Liter, die mit einem Druck von bis zu 10 bar bis zu 65 Meter weit auf Demonstranten gespritzt werden können.

Das ist nicht ungefährlich. In Deutschland erblindete ein Demonstrant teilweise, weil er vom Wasserstrahl getroffen wurde. In Bern sind bisher keine solchen Verletzungen bekannt. Gefahr droht in Bern aber den Fahrern – von oben. Dies wenn der Wasserstrahl unter Strom stehende Tramleitungen trifft. In England beurteilt man den Einsatz von Wasserwerfern kritischer: 2015 wurde ihr Einsatz verboten. Der Einsatz sei nicht nur gefährlich, sondern im Rahmen von Demonstrationen auch kontraproduktiv.

Putzt der alte Wasserwerfer bald den Vorplatz?
Was mit dem alten Gefährt passiert, ist laut Polizei noch nicht entschieden. Dennoch hat die Berner Reitschule auf Facebook bereits Kaufabsichten geäussert. Das Kulturzentrum möchte den «putzigen» Oldtimer erwerben, um damit den Vorplatz «effektiver» putzen zu können. In den nächsten Tagen werde man der Polizei ein Kaufangebot unterbreiten.

Um für Demonstrationen gerüstet zu sein, will die Kantonspolizei einen neuen Wasserwerfer kaufen. Dies ist der Beschaffungsplattform Simap zu entnehmen. Das Fahrzeug soll einen der beiden Wasserwerfer ersetzen, welche derzeit für die Kantonspolizei im Einsatz stehen.Wie die Polizei auf Anfrage mitteilt, «entspricht dieser den Anforderungen» nicht mehr. So arbeiten die Pumpen des Wasserwerfers nur, wenn das Fahrzeug steht. Der Mercedes-Lastwagen stammt aus den 1960er-Jahren.

Zum Anschaffungspreis des neuen Wasserwerfers will die Polizei keine Angaben machen. Man werde dem günstigsten Angebot, das den Kriterien der Ausschreibung entspricht, den Vorzug geben, heisst es. Der Marktpreis für einen Wasserwerfer beträgt derzeit gut eine Million Franken.

Umstrittene Wasserwerfer
Günstiger war der zweite Wasserwerfer, welcher der Kantonspolizei weiterhin zur Verfügung steht. Dieser wurde 1998 auf dem Chassis eines ausrangierten Feuerwehrautos aufgebaut. Somit kostete das Fahrzeug rund 75 Prozent weniger als ein Neues. Dieser Wasserwerfer fasst 6000 Liter Wasser. Im Bedarfsfall kann dem Wasser auch Tränengas beigemischt werden. Neue Wasserwerfer haben gar ein Wassertankvolumen von 10’000 Liter, die mit einem Druck von bis zu 10 bar bis zu 65 Meter weit auf Demonstranten gespritzt werden können.

Das ist nicht ungefährlich. In Deutschland erblindete ein Demonstrant teilweise, weil er vom Wasserstrahl getroffen wurde. In Bern sind bisher keine solchen Verletzungen bekannt. Gefahr droht in Bern aber den Fahrern – von oben. Dies wenn der Wasserstrahl unter Strom stehende Tramleitungen trifft. In England beurteilt man den Einsatz von Wasserwerfern kritischer: 2015 wurde ihr Einsatz verboten. Der Einsatz sei nicht nur gefährlich, sondern im Rahmen von Demonstrationen auch kontraproduktiv.

Putzt der alte Wasserwerfer bald den Vorplatz?
Was mit dem alten Gefährt passiert, ist laut Polizei noch nicht entschieden. Dennoch hat die Berner Reitschule auf Facebook bereits Kaufabsichten geäussert. Das Kulturzentrum möchte den «putzigen» Oldtimer erwerben, um damit den Vorplatz «effektiver» putzen zu können. In den nächsten Tagen werde man der Polizei ein Kaufangebot unterbreiten.

Es wäre nicht der erste umgenutzte Wasserwerfer. In Hamburg haben Fans des Fussballclubs St. Pauli 2010 einen Verein gegründet und so einen alten polnischen Wasserwerfer erstanden. Das Fahrzeug konnten sie als Lastwagen regulär einlösen und führten damit Rundfahrten in ihrem Viertel durch. Als der Verein 2012 seinen Wasserwerfer nach einem Spiel gegen gegnerische Fans einsetzen wollte, schritt die Polizei jedoch ein. Schliesslich verbot ein Gericht die Nutzung des alten Wasserwerfers auf der Strasse.