Sabotage und Farbe gegen Gentechnologie
Inhalt:
1. Communiqué
1. Communiqué (Originalquelle: https://barrikade.info/Angriff-gegen-Gentechnologie-126)
Wir haben uns dazu entschlossen gegen schädliche Technologien und die Welt, welche sie produziert, zu kämpfen. Im Rahmen des internationalen Bäuer*innenkampftages haben wir in der Nacht vom 17.auf den 18.ten April an zwei Gebäuden von Agroscope die Türen sabotiert und eine farbige Nachricht auf dem Gelände hinterlassen.
Agroscope ist das Kompetenzzentrum des Bundes für landwirtschaftliche Forschung und ist dem Bundesamt für Landwirtschaft (BFL) angegliedert. Einer von vielen Standorten ist in Bern, Liebefeld. Agroscope gehört auch die „Protected Site“ in Zürich Affoltern auf dem Gelände Reckenholz. Dies ist eine Forschungseinrichtung auf der Freilandversuche mit gentechnisch veränderten Pflanzen stattfinden. In der schweiz ist Gentechnik in der Industrie mit dem soeben verlängerten Moratorium zwar verboten, geforscht wird nach wie vor und Agroscope spielt da eine wichtige Rolle.
Der Widerspruch des Moratoriums
Das bis 2021 verlängerte Moratorium bringt vor allem eins: Zeit zu gewinnen. Denn Gentechnik stösst auf Widerstand, welcher durch ein Moratorium eingedämmt werden kann. Dass die Forschung, inklusive Freilandversuche, weiterhin erlaubt ist und in der bürgerlichen Politik über möglichen zukünftigen Einsatz von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) diskutiert wird zeigt klar, dass ein Moratorium keine generelle Absage an die Gentechnik ist.
Warum überhaupt Gentechnik
Die öffentliche „neutrale“ Forschung ist erlaubt, weil mensch mit gentechnischen Verfahren Kapital erzeugen will. Mit Patenten auf Pflanzen, Tieren, medizinischen oder sonstigen industriellen Produkten können wenige viel Gewinn erwirtschaften. Einzig und allein „Besitzer*innen“ dieser Patente haben das Recht z.B. eine Tomatenpflanze wachsen zu lassen, oder sie zu vermehren. Somit sind Bäuer*innen abhängig von den Besitzer*innen welche die Patente besitzen. Es wird versucht, Landwirt*innen davon abzuhalten, eigene Entscheidungen zu treffen und eigenes Saatgut zu gewinnen. Bäuer*innen werden eingeklemmt zwischen Marktzwängen, staatlicher Kontrolle und dem Glauben an wissenschaftliche Gutachten.
Neben der Sabotage an zwei Gebäuden von Agroscope, wurde an einer Wand an der Aare eine weitere wütende Nachricht hinterlassen. Wir sind wütend und bleiben widerständig gegen Gentechnik, Grosskonzerne und alles andere, was die Welt kaputt macht.
Reissen wir die Zäune der Felder der Kontrolle nieder, sähen wir die selbstbestimmte Saat.
Einige Anarchist*innen.