Demo Tiere sind keine Waren – Speziesismus beenden
Inhalt:
1. Aufruf Tiere im Fokus
2. Aufruf
3. Communiqué
4. Flyer
5. Bilder
6. Medienberichte
3. Aufruf Tiere im Fokus (Originalquelle: https://www.facebook.com/events/225138004633750/)
GROSSDEMO – SPEZIESISMUS BEENDEN
Es ist etwas Besonderes, was Schweine, Rinder, Hühner und andere Tiere mit uns verbindet: Wir alle haben Gefühle, können Freude empfinden und haben Lust am Leben. Kein Wunder, Menschen sind auch «nur» Tiere.
In unserer Gesellschaft gibt es eine unsichtbare Linie zwischen Menschen und anderen Tieren. Tiere werden millionenfach ausgebeutet und getötet.
Dabei ist es bezüglich seiner Grundrechte moralisch irrelevant, welcher Spezies man angehört. In einem Punkt sind sich Schweine, Hunde und Menschen nämlich gleich: alle sind wir empfindungsfähig. Das ist alles, was moralisch zählt.
Speziesismus ist die Diskriminierung von Individuen ausschliesslich aufgrund ihrer Artzugehörigkeit. Damit stellen sich Menschen moralisch über alle anderen Tiere. Wer den Speziesismus ablehnt, lebt vegan.
Wir wollen den Speziesismus überwinden! Wir rufen auf zu einem grossen, lauten und bunten Strassenprotest für das Ende des Speziesismus. Komm auch und werde Teil der Tierrechtsbewegung. Gemeinsam haben wir die Kraft, dass unsere Forderung in der ganzen Schweiz gehört wird.
2. Aufruf (Originalquelle: https://barrikade.info/Antispeziesismus-auf-die-Strasse-201)
Am 1. Juli 2017 wird in den Strassen Berns eine Demo unter dem Motto «Tiere sind keine Waren – Speziesismus beenden» stattfinden. Dies ist notwendiger denn je, denn die Züchtung, Mästung und Tötung von Milliarden Tieren ist immer noch eine alltägliche Realität. Die Demo ist also eine Möglichkeit die Kämpfe gegen Tierausbeutung und Unterdrückung zu stärken.
Wir finden es aber wichtig, antispeziesistische Kämpfe nicht isoliert zu betrachten. Darum rufen wir dazu auf an der Demo Kämpfe zu verbinden und intersektionale Perspektiven einzubringen. Unser Antispeziesismus sollte sich gegen jegliche Form von Unterdrückung einsetzen und antikapitalistische, antikolonialistische, Arbeits-, Bäuer*innen-, feministische und ökologische Kämpfe ernst nehmen und miteinbeziehen.
Ort: Bern, Schützenmatte
Datum: Samstag, 1. Juli 2017, 12:30
Gehen wir also zahlreich an die Demo und bringen intersektionale Perspektiven ein. Für einen bewegungsübergreifenden Antispeziesismus und die Befreiung von Mensch1 und Tier!
1 Menschen sind auch Tiere, aber wir benutzen die Unterscheidung, da nicht die gleichen Unterdrückungsformen dahinter stehen und wir dies aufzeigen möchten.
3. Communiqué (Originalquelle: https://barrikade.info/Speziesismus-beenden-Kampfe-verbinden-Gegen-jede-Unterdruckung-282)
Speziesismus beenden – Kämpfe verbinden – Gegen jede Unterdrückung
Am Samstag, 1. Juli nahmen in Bern rund 300 Menschen an der Demo «Speziesismus beenden» teil. Die bewilligte Demo startete auf der Schützenmatte bei der Reitschule und ging auf Nebenstrassen über den Kornhausplatz zum Rathaus. Dabei wurden lautstark Parolen skandiert und mit Flyern, Schildern und Transparenten die vorherrschende Ausbeutung der Tiere angeprangert. Im Zusammenhang mit einem Aufruf zu intersektionalen und revolutionrären Perspektiven im Vorfeld der Demo, waren wir mit einem Transparent, Rauchpetarden, vielen Flyern und Klebern an der Demo präsent. Wir versuchten dabei radikale und bewegungsübergreifende Perspektiven in Bezug auf die Befreiung der Tiere einzubringen.
Die Polizei war neben der Verkehrsregelung mit einem Kastenwagen und Polizist*innen in voller Schutzausrüstung vor Ort. Dabei schützten sie den Lederladen in der Speichergasse, einen Pelzladen, eine Käserei und eine Metzgerei entlang der Demoroute. Im Nachgang der Demo versuchten sie bei mehreren Demoteilnehmer*innen Personenkontrollen durchzuführen, denen sie sich aber entziehen konnten.
Die Polizist*innen waren aber nicht die einzigen unangenehmen Anwesenden an der Demo. Einer der offiziellen Demoordner war mit einer Uniform der Sicherheitsfirma Protectas ausgerüstet. Wir finden es befremdend, dass die Demoorganisatorin tier-im-fokus.ch (TIF) Demoordner so martialisch auftreten lassen. Ausserdem sehen wir einen Widerspruch zwischen dem emanzipatorischen Anspruch, den TIF sich zuschreibt und der Präsenz der Uniform von Protectas, einer Unternehmung, die u. a. für die Einsperrung von Migrant*innen mitverantworltich ist.
Wir finden es wichtig, dass sich Bewegungen, die sich für die Befreiung aller Tiere einsetzen, auch eine emanzipatorische Praxis pflegen. Daher rufen wir die Tierrechtsbewegung zu einer verstärkten Auseinandersetzung mit Unterdrückungsstrukturen auf. Für eine Welt ohne Speziesismus und die Befreiung aller!
4. Flyer (Originalquelle: https://barrikade.info/Speziesismus-beenden-Kampfe-verbinden-Gegen-jede-Unterdruckung-282)
Flyer
Antispeziesismus [1] auf die Strasse zu bringen ist notwendiger denn je. Denn die Züchtung, Mästung und Tötung von Milliarden Tieren ist immer noch eine alltägliche Realität. Darum wollen wir die Kämpfe gegen Tierausbeutung und Unterdrückung stärken und sehen diese Demo als eine Möglichkeit dazu an.
Dabei finden wir es wichtig, antispeziesistische Kämpfe nicht isoliert zu betrachten. Denn alle Unterdrückungsformen sind miteinander verknüpft, was mit ein Grund dafür ist, warum sie so stark sind. Wenn wir also die verschiedenen Formen von Unterdrückung und Ausbeutung nicht gemeinsam denken, werden wir auch nicht fähig sein, sie zu überwinden.
Darum finden wir es wichtig Kämpfe zu verbinden und revolutionäre Perspektiven einzunehmen. Unser Antispeziesismus soll sich dementsprechend gegen alle Formen von Unterdrückung einsetzen und antikapitalistische, antikolonialistische, Arbeits, Bäuer*innen, feministische und ökologische Kämpfe ernst nehmen und miteinbeziehen.
Aus diesem Grund sehen wir Strategien, die Nationalstaaten als Bündnispartner ansehen, als verfehlt an. Staaten und ihre Rechtssysteme sind selber Teil von Unterdrückung, sei es in Form der Illegalisierung und Ausschaffung von Migrant*innen, der Führung von Kriegen oder dem Schutz der kapitalistischen Ausbeutung von Mensch [2], Tier und Umwelt. Wenn wir uns also für die Befreiung aller Tiere einsetzen, sollten wir nicht für Tierrechte einstehen, sondern für eine Umwälzung der bestehenden Verhältnisse, einschliesslich aller Staaten.
Eine revolutionäre Strategie weist also die Zusammenarbeit mit Herrschaftsstrukturen, wie Parlamenten, Polizeien und anderen staatlichen Akteur*innen zurück. Stattdessen setzt sie auf Selbstermächtigung, Selbstorganisierung und Solidarität.
Nehmen wir also die Dinge selber in die Hand und hören wir auf sie irgendwelchen Gesetzgeber*innen zu delegieren. Für einen bewegungsübergreifenden Antispeziesismus und für die Befreiung von Mensch und Tier!
Anmerkungen
[1] Antipeziesismus = Kampf gegen Diskriminierungen aufgrund der Artzugehörigkeit
[2] Menschen sind auch Tiere, aber wir benutzen die Unterscheidung, da nicht die gleichen Unterdrückungsformen dahinter stehen und wir dies aufzeigen möchten.
5. Bilder (Originalquelle: https://barrikade.info/Speziesismus-beenden-Kampfe-verbinden-Gegen-jede-Unterdruckung-282)
6. Medienberichte (Originalquelle: https://www.bernerzeitung.ch/region/bern/demo-gegen-tiere-als-ware/story/22599155)
Demo gegen Tiere als Ware
BernAm Samstagnachmittag fand in der Stadt Bern eine Demonstration gegen den «Speziesismus» – die Diskriminierung aufgrund von Spezieszugehörigkeit – statt. Organisiert wurde der Protest vom Verein Tier im Fokus.
Geschätzte 300 Aktivisten versammelten sich am Samstag gegen 12.30 Uhr auf der Schützenmatte in Bern. Zum Auftakt der Demonstration gegen die Degradierung von Tieren als Ware von «Tier im Fokus» fand kurz darauf 12.45 Uhr eine Rede statt.
Anschliessend zog der Protestzug Richtung Kornhausplatz , wo um 13.30 Uhr weitere Reden und Aktionen der Tierrechtsbewegung auf dem Programm standen. Die Kundgebung fand kurz nach 15 Uhr ihren Abschluss mit einer Performance, bei der Aktivistinnen und Aktivisten mit Fotos auf das Leiden von Nutztieren aufmerksam machen wollten.
Wie ein Reporter vor Ort berichtete, standen Einsatzwagen der Polizei bereit. Die Proteste verliefen jedoch friedlich, die Ordnungshüter hielten sich weitestgehend zurück. Einzig Verkehrspolizisten standen aktiv im Einsatz.
Aufruf zum Veganismus
Zum Umzug «Speziezismus beenden» aufgerufen hatte der gemeinnützige Berner Verein Tier im Fokus. «Speziesismus ist die Diskriminierung von Individuen ausschliesslich aufgrund ihrer Artzugehörigkeit», wie der Verein auf seiner Homepage schreibt. Damit würden sich Menschen moralisch über alle anderen Tiere stellen. «Wer den Speziesismus ablehnt, lebt vegan», heisst es weiter.
Die Demonstration war offiziell bewilligt, wie Marc Heeb, Co-Leiter des Stadtberner Polizeiinspektorats, auf Anfrage bestätigt. Vereinzelt kam es zu Verkehrsbehinderungen. Im Bereich Kornhausplatz konnte der öffentliche Verkehr aber auch während der Kundgebung fliessen.