2017,  Besetzung

Hausbesetzung Symbiose beendet

Inhalt:
1. Medienbericht
2. Nachtrag Projekt Symbiose


1. Medienbericht (Originalquelle: http://www.derbund.newsnet.ch/bern/stadt/hausbesetzer-haben-den-loryplatz-wieder-verlassen/story/30235443)
Hausbesetzer haben den Loryplatz wieder verlassen
Die Eigentümer des Geschäftslokals in Bern haben ein Ultimatum gestellt, die Besetzer haben sich daran gehalten. Nun soll das Gebäude bewacht werden.
Nach einer knappen Woche ist Schluss: Die Hausbesetzer, die in ein seit längerem leerstehendes Geschäftslokal am Loryplatz eingezogen sind, haben das Gebäude am Freitagvormittag wieder verlassen. Dies schreibt die «Berner Zeitung». Die Eigentümer hatten dem Kollektiv namens «Symbiose» ein Ultimatum gestellt, das dieses auch befolgte. Der Abzug geschah friedlich und erforderte keinen Polizeieinsatz.
Die Eigentümer wollen ihre Liegenschaft nun bewachen lassen, bis die Bewilligung für den Einzug der geplanten Denner-Filiale vorliegt. Sie erwarten den Eingang in den nächsten Tagen. Den Leerstand begründeten sie mit Einsprachen, die den Bewilligungsprozess verlangsamten, sodass das Lokal rund ein Jahr lang unbenutzt war.


2. Nachtrag (Originalquelle: https://barrikade.info/Projekt-Symbiose-659)
Projekt Symbiose am Loryplatz sollte ein Ort werden, wo Wissen und Ressourcen geteilt werden, wo Vernetzung und Austausch stattfindet. Zeit statt Geld in einer von Konsum geprägten Gesellschaft.

An der Könizstrasse 13a und 13b ist eine Dennerfiliale geplant, welche den Loryplatz „beleben“ soll. Seit 8 Monaten (!) steht die Liegenschaft aber leer. Auch die IG-Lory (Interessensgemeinschaft Lory, die sich für die Belebung des Loryplatzes einsetzt) hat sich für einen Denner ausgesprochen. Dies obwohl ein solcher bereits 200 m weiter unten an der Strasse Möglichkeit genug bietet, sich mit Zigaretten und Alkohol einzudecken.
Ein Supermarkt der spezialisier ist auf Betäubungsmittel und Billigprodukte aus der ganzen Welt? Unsere Idee von Belebung ist das definitiv nicht! Noch mehr Konsum und Supermärkte sind keine Option für eine bessere Welt.

Nachdem die Liegenschaft Sonntagnacht (05.11) besetz wurde, erreichte uns am darauffolgende Morgen eine mündliche Zusage des Eigentümers, die Liegenschaft bis zum Umbau zwischennutzen zu dürfen. Noch am gleichen Tag wurde der Eigentümer stark von der BZ (!), der Liegenschaftsverwaltung (v.F & C) und von Denner bedrängt und beeinflusst. Am Abend wurde uns dann per Mail eine Absage erteilt, begleitet von einer Ultimatumsfrist bis Freitag (10.11) um 09.00 Uhr. Offensichtlich haben sich alle einflussnehmenden Parteien stark gegen das Projekt Symbiose eingesetzt, obwohl die Liegenschaft fast ein Jahr leer stand. Der Eigentümer übergab das Mandat anschliessend der Liegenschaftsverwaltung, ohne dass er sich (trotz der Ankündigung) noch einmal telefonisch meldete. Denner erteilte dem Besitzer ein „Verbot, mit uns zu kommunizieren. Dieser hatte anschliessend keinen Mut, sich seine eigene Meinung in einem Gespräch mit uns zu bilden. Auch ein Besuch bei ihm zuhause hat nichts mehr gebracht.

Plötzlich hat die Liegenschaft Könizstrasse 13 beim Bauinspektorat oberste Priorität, eine Baubewilligung wird nun im Eiltempo erteilt. Der Leerstand wurde nach der Räumung (der von uns bereits verlassenen Räumlichkeiten) von der Bronco-Securityfirma bewacht.
Wir finden: Leerstand nützen statt beschützen! Das traurige Fazit, den Umbau zur Dennerfiliale noch beschleunigt zu haben, bleibt als schaaler Nachgeschmak. Doch die Motivation und die Notwendigkeit für das Projekt sind nachwievor gross!