Sprays gegen Tiermörder
Inhalt:
1. Communiqué
1. Communiqué (Originalquelle: https://barrikade.info/Kein-Frieden-den-Tiermordern-910)
Diese Woche haben wir die Hochburg der schweizerischen Geflügel- und Eierproduktion in Zollikofen (BE) markiert.
Die Forschungsvilla haben wir beschriftet mit:
„>50 Millionen Hühner getötet – für Profit. Kein Frieden den Tiermördern. ALF“
Das besagte Gebäude ist zu finden am Burgerweg 22, 3052 Zollikofen.
Das Gebäude beherbergt:
Die „STIFTUNG AVIFORUM ZUR FÖRDERUNG DER SCHWEIZERISCHEN GEFLÜGELPRODUKTION“, Tel. 031 911 03 53
Die „Schweizerische Geflügelzeitung – Fachzeitung für die schweizerische Geflügelwirtschaft“, Tel. 031 915 35 35, Fax 031 915 35 30, e-mail: sgz@aviforum.c
Das „Forschungszentrum für tiergerechte Haltung: Geflügel und Kaninchen (ZTHZ)“, eine Einrichtung des eidgenössischen Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV (Tel.058 460 85 15); Dessen Hauptaufgabe ist die „Prüfung und Bewilligung von serienmässig hergestellten Aufstallungssystemen und Stalleinrichtungen für Geflügel und Kaninchen“.
Sowie: „GalloSuisse – Vereinigung der Schweizer Eierproduzenten“. Generalsekretariat: Edith Nüssli, Tel. 031 915 35 48, info@gallosuisse.ch.
„>50 Millionen Hühner getötet – für Profit. Kein Frieden den Tiermördern“
In der Schweiz werden jedes Jahr über 50 Millionen Hühner getötet (im Jahr 2012 waren es 57’594’162 Tiere, Tendenz steigend).
Wir nehmen dies nicht hin.
Unser Besuch war nur eine kleine, sanfte Warnung, ganz irrelevant im Vergleich zur Ungeheuerlichkeit der (Schweizer) Tierindustrie.
Es ist unvorstellbar, was Hühner (und alle anderen Tiere auch) in der Schweizer Lebensmittelproduktion erleiden müssen.
Zur Illustration einige Zitate aus der bürgerlichen NZZ – nicht gerade ein Tierbefreiungsmagazin, sondern das Sprachrohr der neoliberalen, bürgerlichen, beschissenen Schweiz. Die Auszüge aus der NZZ spiegeln das instrumentelle Verhältnis wieder, welches die Schweiz zu nichtmenschlichen Tieren pflegt. Tiere haben den einzigen Zweck, menschliche Interessen zu befriedigen. Meist ist dieses Interesse Profit.
Manchmal bricht ein wenig ein schlechtes Gewissen durch – dieses muss dann mit Wörtern wie „artgerechter Haltung“ beruhigt werden. Und dann kann die brutale Maschine getrost weiterlaufen.
So:
https://www.nzz.ch/schweiz/tiermast-die-realitaet-im-huehnerstall-ld.88217
„Anders als bei der Eierproduktion, bei der die männlichen Küken kurz nach dem Schlüpfen entsorgt werden, sind bei der Geflügelfleischmast sowohl die männlichen als auch die weiblichen Küken verwertbar.“
„Ein Mastpoulet ist ein ökonomisches Spitzenprodukt: Aus 1,6 Kilogramm Futter kann 1 Kilogramm Fleisch gewonnen werden. Gerade die intensive Mast wird deshalb als ökologisch angesehen, weil am wenigsten Land für die Produktion verbraucht wird. Knapp 30 Hühner sind bei einer «besonderes tierfreundlichen» Stallhaltung auf einem Quadratmeter zugelassen. “
(Richtig gelesen, „besonders tierfreundlich“. Danke, Schweiz!)
„Die romantisierte Vorstellung der Landwirtschaft der Konsumentinnen und Konsumenten widerspricht dem täglichen Fleischkonsum, der eine intensive industrielle Produktion voraussetzt. Allein 56 000 Tonnen Geflügelfleisch aus der Schweiz wurden letztes Jahr hierzulande verspeist, nochmals 47 000 Tonnen sind aus dem Ausland importiert worden. Pro Kopf wurden 2015 im Schnitt zwölf Kilogramm Geflügelfleisch verzehrt – meist in Form des Brüstli. Die Geflügelproduktion ist ein gutes Geschäft. Im Vergleich zur Milchwirtschaft, bei der der Stundenlohn zurzeit 5 bis 6 Franken beträgt, bringt das Huhn dem Bauern einen Stundenlohn von 35 bis 40 Franken ein, inklusive garantierter Abnahme der Poulets. 2015 wurde Geflügelfleisch im Wert von gut 300 Millionen Franken produziert. Am Ende der Aufzucht hat sich der Wert des gemästeten Poulets um den Faktor 2,5 erhöht. Die Preise sind Geschäftsgeheimnis.“
Die Tiere werden als das dargestellt, zu was sie in unserem System degradiert werden: als Ware (wie so vieles im Kapitalismus). Mit keinem einzigen Wort werden die Bedürfnisse der Tiere selber beschrieben, nur die Bedürfnisse des Marktes.
Hühner sind faszinierende Lebewesen. Die sehr sozialen Tiere können bis zu 12 Jahre alt werden, eine so genannte „Legehenne“ wird jedoch nach 1½ Jahren getötet. Einige weitere Infos von tierimfokus.ch: „Wussten Sie,
dass der längste Krähruf eines Hahns 15 Sekunden dauert?
dass die Farbe des Gefieders keine Rolle spielt, ob Hühner weisse oder braune Eier legen, wohl aber deren Ohrläppchen? Ist es rot, legen sie nämlich braune Eier, ist es dagegen weiss, sind auch die Eier weiss – jedenfalls meistens.
dass “Hochleistungshühner” über 300 Eier pro Jahr legen, die “Wildhühner” dagegen gerade einmal ein Dutzend Eier?
dass fast 70 Prozent aller “Nutztiere” in der Schweiz Hühner sind?
Zu den getöteten männlichen Küken, die entweder verhäckselt oder vergast werden: In der Schweiz werden
„rund 2 Millionen männlicher Küken direkt nach dem Schlüpfen getötet. Es sind die «Brüder» von Legehennen, die in der modernen Landwirtschaft keine Verwendung finden. Die heutigen Nutzhühner wurden entweder auf eine hohe Legeleistung oder auf schnellen Fleischzuwachs für die Mast gezüchtet. Männliche Küken aus der Legehennenzucht werden naturgemäss nie Eier legen, wachsen aber genetisch bedingt deutlich langsamer als Masthühner und setzen auch bedeutend weniger Brustfleisch an als diese. Sie sind somit «überflüssig»“. Quelle: https://www.nzz.ch/panorama/rettet-die-maennlichen-kueken-1.18159797
Die Verhäckselung oder Vergasung von Millionen von „überflüssigen“ Küken aus rein ökonomischen Gründen zeigt auf, wie absurd und lebensfeindlich diese Produktion sowie unser System im Allgemeinen ist. Dieses System fusst auf Gewalt, Herrschaft und Ausbeutung – von nichtmenschlichen wie auch menschlichen Tieren.
Unsere Feind*innen Aviforum, GalloSuisse, Schweizerische Geflügelzeitung und das eidgenössische „Forschungszentrum für tiergerechte Haltung: Geflügel und Kaninchen (ZTHZ)“ haben zum Ziel, die schweizer Geflügel- und Eierproduktion zu fördern. Diese Institutionen vereinen Lobbyarbeit, Medienarbeit, Forschungsarbeit und Zucht.
Ihre Förderung der Produktion verläuft unter dem Deckmantel der ach so „tiergerechten“ und „tierfreundlichen“, „guten“ schweizerischen Haltung. Damit geht immer auch ein Stück Nationalismus einher: „Bei uns“ haben es die Tiere gut, im „bösen Ausland“ werden die lieben Tierchen „ganz barbarisch“ behandelt. Schweizer*in, merke dir: Nur „bei uns“ werden sie richtig abgeschlachtet. Viele rechtsnationale Parteien und Gruppierungen nutzen auch solch geheuchelten Tierschutz, um in diesem Land Stimmung gegen Menschen anderen Glaubens zu machen: Ihr Protest gegen das Schächten oder gegen die Halal-Schlachtung ist nichts anderes als schlecht getarnter Antisemitismus und schlecht getarnte Islamophobie. Wir sagen: EAT NAZIS NOT MEAT!
KEINE KOMPROMISSE IN DER BEFREIUNG VON MENSCH UND TIER
Denjenigen, die auch mal am Burgerweg 22 vorbeigehen möchten, sei auch gesagt dass Privatpersonen im selben Haus wohnen und dass eines der Prinzipien der ALF ist, dass bei ihren Aktionen niemals menschliche wie nichtmenschliche Tiere zu Schaden kommen sollten. Siehe die Guidelines (leider nur auf Englisch):
To liberate animals from places of abuse, i.e., laboratories, factory farms, fur farms, etc., and place them in good homes where they may live out their natural lives, free from suffering.
To inflict economic damage to those who profit from the misery and exploitation of animals.
To reveal the horror and atrocities committed against animals behind locked doors, by performing direct actions and liberations.
To take all necessary precautions against harming any animal, human and non-human.
Any group of people who are vegetarians or vegans and who carry out actions according to these guidelines have the right to regard themselves as part of the Animal Liberation Front.
SOLIDARITÄT MIT ROJAVA
Unsere kleine Aktion und Solidarität widmen wir den mutigen Freiheitskämpfer*innen in Rojava und insbesondere den Widerständigen in Afrin, welche für ihre Ideale ihr Leben lassen. Rojava hat als konstitutives Element ihrer Gesellschaft die Ökologie und ein neues, nicht auf Ausbeutung beruhendes Verhältnis zwischen Mensch, Natur und Tier.
Mehr Informationen zur jetzigen Aktionswoche für Afrin findet ihr z.B. hier auf barrikade.
P.S.
Weiterführende Links zur Eierproduktion und Hühnerproduktion
Zu Tierausbeutung siehe z.B.
http://tierrechtsbewegung.info/tierausbeutung/
PS 2
Danke für die kreative Aktion an der grausligen „Butchers Table“ in Zürich!