2019,  Freiraum,  Repression

Razzia Reitschule

Inhalt:
1. Medienmitteilung


1. Medienmitteilung (Originalquelle: https://www.facebook.com/watch/?v=199864240914818)
Medienmitteilung zu den Übergriffen durch die Kantonspolizei Bern vom 13.06.2019, 21:40 Uhr

Vergangenen Donnerstag, dem 13. Juni 2019, fand in der Reitschule ein Polizeieinsatz statt. Während diesem Einsatz kam es zu zwei klaren Fällen von Polizeigewalt durch den beteiligten Zivilpolizisten R.L., welcher der Reitschule bekannt ist.

R.L. rammte einer festgenommenen Person mit Schwung sein Knie in den Bauch, während das Opfer die Hände auf dem Rücken gefesselt hatte und von zwei Polizisten festgehalten wurde. Später stiess er mit Wucht einen unbeteiligten Passanten zu Boden, von dem keinerlei Aggression ausging und der die Polizist*innen nicht einmal als solche zu erkennen schien.

Beide Vorfälle konnten dokumentiert werden. Mit dieser Mitteilung veröffentlichen wir drei Videosequenzen, die die Übergriffe zeigen. Aus Transparenzgründen und um zu verdeutlichen, wie solche Polizeieinsätze bei der Reitschule meist verlaufen, veröffentlichen wir zudem eine detaillierte Beschreibung des gesamten Vorfalls.

Auch die übrigen Polizist*innen verhielten sich bei dem Vorfall sehr eskalativ. Nachdem die Beamten zwei Personen festgenommen und ihr Einsatzziel damit eigentlich erfüllt hatten, rückten sie unter Einsatz von Reizgas erneut vor. Auf eine darauffolgende unübersichtliche Situation reagierten sie mit grossflächigem Reizgaseinsatz, von dem rund 20 Personen getroffen wurden.

Ganz zum Schluss wurde ein Gegenstand in die Richtung der Polizist*innen geworfen. Die Reitschule bedauert, dass es bis zu dieser Eskalation gekommen ist. Wir möchten aber auch festhalten, dass diese Eskalation durch den grossflächigen Reizgaseinsatz und den Angriff auf den unbeteiligten Passanten aktiv von den Polizist*innen herbeigeführt wurde. Mehrere Anwesende riefen alle Beteiligten zur Deeskalation auf.

Die Reitschule ist einmal mehr entsetzt über das Verhalten der Kantonspolizei. Eine Person die sich in Polizeigewahrsam befindet und die Hände auf dem Rücken gefesselt hat, wird ohne Not brutal getreten. Und als unbeteiligte*r Passant*in muss man offenbar mit einem Angriff rechnen, wenn Polizist*innen in einen hineinlaufen.

Wir fordern einmal mehr die Einführung einer Ombudsstelle für die Kantonspolizei Bern, damit sich Opfer derartiger Polizeigewalt an eine unabhängige Stelle wenden können, statt sich bei der Polizei über die Polizei beschweren zu müssen.

Die Reitschule fordert zudem den Gemeinderat auf, endlich den Schwerpunktauftrag an die Kantonspolizei zurückzuziehen, der nur zu einer weiteren Verhärtung führt, aber keine der Probleme dieses Areals tatsächlich löst.

Die erwähnten Videos sowie die Beschreibung des Vorfalls finden Sie unter folgendem Link zum Download: https://medien.reitschule.ch/index.php/s/XS2ZYjN9eK9aLWi

Medienmitteilung 20. Juni 2019:
https://medien.reitschule.ch/index.php/s/SXZr7eLwTtGMyzG
Zusammenfassung des Vorfalls vom 13. Juni 2019:
https://medien.reitschule.ch/index.php/s/4cM5iTxotBLB8WK
Das Videomaterial wurde anonymisiert. Anderweitig wurde es nicht bearbeitet.

Für Rückfragen stehen wir gerne unter medien@reitschule.ch zur Verfügung.
Freundliche Grüsse
Mediengruppe, Reitschule Bern