2020,  Antikapitalismus,  Diverse Aktionen,  Ökologie,  WEF

Menschenkette fürs Klima

Inhalt:
1. Aufruf
2. Medienbericht


1. Aufruf (Originalquelle: https://barrikade.info/article/3108)
25.1.2020
13:00 Plakate malen und kochen in der Reitschule
15:30 Ziitglogge Menschenkette mit anschliessendem Essen in der Reitschule
Am 24. Januar geht das 50. World Economic Forum in Davos zu Ende. Zum 50. Mal haben sich die Eliten dieser Welt unter dem Vorwand getroffen, eine bessere Welt erarbeiten zu wollen. Doch anstelle einer besseren Welt, erschaffen sie lediglich eine Welt, in welcher die reichen und mächtigen noch mehr Einfluss haben, eine Welt in welcher noch weniger Rücksicht auf die Umwelt genommen wird, eine Welt in welcher die Ungerechtigkeit weiter zunimmt und die grossen Konzerne immer mehr Einfluss haben. Ein Blick auf die Partnerliste des WEFs reicht aus, um zu verstehen, worum es am WEF wirklich geht – um das Schmieden von wirtschaftlichen und politischen Ränken. Unter den vertretenen Organisationen der Welt finden sich zum Beispiel Google, die Adani Group, BlackRock, Nestlé, Novartis, Credit Suisse, BP, UBS, Volkswagen Group, und viele mehr.

Firmen wie UBS und CS, welche nach der Finanzkrise von 2008 staatlich gerettet wurden und ununterbrochen alljährlich Milliarden in dreckige Energien wie Öl und Kohle investieren und damit massgeblich für die Klimakrise verantwortlich sind.
Firmen wie Nestlé, welche die Privatisierung von Wasser vorantreiben und der Bevölkerung den Wasserzugang abdrehen und Böden austrocknen lassen. In der Welt von Nestlé gehören Kartellbildung und Preisabsprachen zum Business as Usual. Mit aggressiver Marketingstrategie vermarktet Nestlé Milchpulver für Kleinkinder, überredet Mütter, stattdessen auf das Stillen zu verzichten im Wissen um gesundheitliche Nachteile, und schreckt bei seiner Strategie auch nicht vor Bespitzelung von AktivistInnen zurück (siehe z.B. Konzernatlas 2017).
Firmen wie Volkswagen, welche mit illegalen Abschalteinrichtungen in ihren Autos Abgasgrenzwerte umgingen.
Firmen wie BP und LUKOIL, welche zu den grössten Ölkonzernen gehören, verantwortlich für etliche Ölkatastrophen sind, und alles erdenkliche daran setzen, den Ausstieg aus fossilen Energien solange wie möglich zu verzögern und so die Klimakrise bewusst verursachen.
Firmen wie die Adani Group, welche in Australien eine riesige Kohlemine eröffnen will, während eine nie zuvor gesehene Waldbrand-Katastrophe das Land in Rauchwolken ersticken lässt.
Firmen wie die BlackRock Gruppe, welche ein Vermögen von fast 6 Billionen US-$ verwaltet und somit praktisch die Welt kontrolliert.

Solche Firmen sollen Platz haben an einem Treffen, welches “das Beste aus vielen Arten von Organisationen” zusammenbringen will? Das WEF proklamiert die Stakeholder-Theorie, “die besagt, dass eine Organisation gegenüber allen Teilen der Gesellschaft verantwortlich ist.” Die dort versammelten Firmen scheren sich nicht um ihre Verantwortung. Profit ist ihnen wichtiger als Menschenleben, wichtiger als eine intakte Natur, welche uns auch künftig mit Nahrung versorgen kann.

Nicht nur ist das heuchlerische Ziel des WEFs eine Lüge; ein solches Treffen, das mit Steuergeldern aus der Bevölkerung finanziert wird, ist anti-demokratisch und nicht mit einer fortschrittlichen und gerechten Welt vereinbar. Wo bleibt das Mitspracherecht der Bevölkerung, wer an ein solches Treffen eingeladen wird, worüber entschieden wird? Eine kleine Hand voll vornehmlich älterer, weisser Männer entscheidet über die Zukunft dieser Welt, die uns allen gehört – und die Bevölkerung wird von diesem Treffen ausgeschlossen.

Wir sind nicht damit einverstanden, dass eine wirtschaftliche Elite hinter dem Rücken der Bevölkerung Entscheide trifft und die Strategie zu noch mehr Profitmaximierungen abspricht. Wir stellen uns gegen dieses anti-demokratische Vorgehen. Wir sind dagegen zuzusehen, wie Konzerne die Natur zerstören, der Menschheit ihre Lebensgrundlage stiehlt, und sie nicht an ihrem Gewinn teilhaben lässt. Wir wollen, dass Konzerne endlich ihre Verantwortung wahrnehmen und nicht nur als Floskel in ihren Papieren stehen haben. Wir wollen, dass Konzerne umwelt- und sozialverträglich wirtschaften, statt blind Profit anhäufen, und dafür über Leichen gehen. Wir wollen, dass alle an der Wirtschaft Teil haben können. Wir wollen, dass wir alle eine Zukunft haben, in der Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzung der Vergangenheit angehören.

Deshalb gehen wir am 25. Januar 2020 ein weiters Mal über die Strassen, formiert in einer Menschenkette, gegen eben diesen zerstörerischen und selbstmörderischen Trip dieses Systems.

2. Medienbericht (Originalquelle: https://www.bernerzeitung.ch/region/bern/hand-in-hand-fuers-klima/story/28515528)
Fürs Klima, gegen 5G: Zwei Demos in Bern
Eine Menschenkette marschiert durch Supermärkte und 200 Personen demonstrieren auf dem Waisenhausplatz: Bislang sind keine Zwischenfälle bekannt.

Das WEF sei nur dazu da, damit Polit- und Wirtschaftsvertreter «Ränke schmieden» könnten und damit eine Welt erschafften, «in welcher die reichen und mächtigen noch mehr Einfluss haben, eine Welt in welcher noch weniger Rücksicht auf die Umwelt genommen wird, eine Welt in welcher die Ungerechtigkeit weiter zunimmt und die grossen Konzerne immer mehr Einfluss haben.»

So rufen die Organisatoren der «Menschenkette fürs Klima» zur Demonstration am am Samstagnachmittag beim Zytglogge in Bern auf. Etwa zwei Dutzend Menschen folgten dem Aufruf: Hand in Hand marschierte die Gruppe los, durchquerte einen Migros-Supermarkt, am Waisenhausplatz vorbei, durch den Ryfflihof zurück zur Reitschule. Die ganze Aktion dauerte ungefähr eine halbe Stunde.