2021,  Antifaschismus,  Antirassismus

Rassistische Schmierereien Huttwil

Inhalt:
1. Medienbericht


1. Medienbericht (Originalquelle: https://unter-emmentaler.ch/news-details.html?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=2620&cHash=a3d4c9c3672a5e6ba4214b64f99daa9d)
Rassismus und Gewalt an der Oberstufe
Am vergangenen Wochenende haben Unbekannte beim Oberstufenschulhaus Huttwil rassistische Schmierereien an Scheiben, Säulen, Wänden und Abfalleimern hinterlassen. Knapp eine Woche davor kam es zu einer Schlägerei zwischen Schweizern und Ausländern, wobei ein Schüler verletzt wurde. Oberstufenschulleiter Pierre Zesiger verurteilt die Vorkommnisse aufs Schärfste.

Den rassistischen Schmierereien am Oberstufenschulhaus Hofmatt vom vergangenen Wochenende gingen letzte Woche am Dienstag Schlägereien zwischen Schweizern und Ausländern voraus. Dabei wurde ein Schüler der Abschlussklasse am Kopf verletzt und musste zur Untersuchung ins Krankenhaus. Oberstufenschulleiter Pierre Zesiger vermutet einen Zusammenhang zwischen den beiden Vorfällen. Die Kantonspolizei Bern hat die entsprechenden Ermittlungen aufgenommen, nachdem eine Anzeige gegen unbekannt eingereicht wurde. Durch die rassistischen Schmierereien ist ein Sachschaden entstanden. Über die Höhe wird noch ermittelt.

Appell an Schüler
Pierre Zesiger schrieb in einer Mitteilung an die Schüler der Oberstufe, dass er zutiefst erschüttert gewesen sei, als er am Montagmorgen an der Schule Hakenkreuze bemerkte. Dies sei ein Tiefpunkt in seiner beruflichen Tätigkeit. Er richtete an alle Schülerinnen und Schüler einen Appell: «Egal, ob schwarz, weiss, gross, klein, schlank, korpulent, Schweizer oder Ausländer – BITTE – behandle alle Menschen so, wie du von deinen Mitmenschen selbst behandelt werden möchtest.» Um weiteren Vorfällen entgegenzuwirken und die Schüler zu sensibilisieren, wird heute Freitag an allen acht Schulklassen der 8. und 9. Klasse die Problematik durch zwei Polizistinnen thematisiert. Pro Klasse wird eine Lektion zur Verfügung stehen, in der den Jugendlichen die jüngste Straftat genauer dargelegt wird.
In Gruppen werden sie durch Erarbeitung verstehen lernen, was Ehrverletzung, Körperverletzung, Drohung und Sachbeschädigung ist und dass strafbares Verhalten Konsequenzen nach sich ziehen kann.

Corona sorgt für mehr Gewalt
Die Corona-Massnahmen setzen gerade jungen Menschen stark zu und sorgen bei den Jugendlichen vermehrt zu Gewaltausbrüchen, wie schon in vergangenen Tagen in verschiedenen Medien zu lesen war. Auch an den Schulen machen sich die einschränkenden Massnahmen bemerkbar.
Bis zu einem gewissen Grad hat Oberstufenschulleiter Pierre Zesiger dafür Verständnis, verurteilt aber Gewalt und Rassismus aufs Schärfste: «Die Schule ist momentan der einzige Treffpunkt der Jugendlichen, die Corona-Zeit stellt für sie eine grosse Belastung dar.» Er hofft, dass ebenfalls am Familientisch die Thematik zur Sprache kommt und damit die Schule in ihren Anstrengungen gegen Gewalt und Rassismus unterstützt wird.

Vandalismus: Schon 2012 Hakenkreuze an einer Huttwiler Schule
Im Jahr 2012 wurden in Huttwil rechtsextreme Zeichen an mehrere Gebäude (im Bild das Städtlischulhaus) gesprayt. Zwei junge Männer im Alter von damals 16 und 20 Jahren wurden zwei Monate später dank Hinweisen aus der Bevölkerung überführt. Sie hätten dies aus Langeweile getan, sagten die Männer damals. Die zwei Beschuldigten gaben zudem zu, im März 2012 weitere Sachbeschädigungen begangen zu haben.