2003,  Antikapitalismus,  Demo

Demo gegen den Konsumwahn

Inhalt:
1. Aufruf
2. Communiqué


1. Aufruf (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2003/12/16504.shtml)
Demonstration …auch an Weihnachten steht die Welt nicht still… 24.12.03 14.00 Uhr Kornhausplatz Bern
Krieg, Ausbeutung und Unterdrückung verschwinden nicht für einen Tag, damit die westliche Welt zufrieden ihre heile Welt zelebrieren kann!

Bestimmt sind sich dessen die meisten bewusst und viele Leute spenden an Weihnachten auch Geld, Geschenke und andere (un)nützliche Dinge um die Leiden der Armen dieser Welt ein bisschen zu lindern. Dieser Wille zu helfen ist
weder zu verachten noch zu verurteilen, jedoch darf diese einmalige Spende nicht zur Gewissensberuhigung dienen, um ein Jahr hirnloses Konsumieren zu rechtfertigen! Denn genau dieses verantwortungslose Konsumieren unterstützt ausbeuterische Firmen und macht Spenden erst nötig.

Die Weihnachtszeit ist das beste Beispiel für massloses Konsumverhalten. Denn schon im November wird die gesamte Bevölkerung durch weitreichende Manipulationen der Konzerne auf die Weihnachtsstimmung getrimmt. Egal ob Werbung im Fernsehen, die weihnächtliche Dekoration der Läden oder Schoggi-Nikoläuse in den Schaufenstern, überall wo mensch sich aufhält ? ?es wird Weihnachten!?

Diese Manipulationen dienen allein dazu, Weihnachten zu vermarkten und als Produkt möglichst viel Geld daran zu verdienen. Wenn das nicht schon genug wäre. Schon soweit ist die ?Mutation? unseres ach so heiligen Festes vorangeschritten, dass ?seinen Lieben? etwas zu schenken ein Muss geworden ist. Und dieses Müssen macht den alljährlich hohen Gewinn der Konzerne im Dezember aus ? das Ziel der Manipulationen ist erreicht.

Aber eigentlich sollte Weihnachten ein Fest der Besinnung und Liebe sein, und nicht des Konsums. Und eigentlich sollte der Akt des Schenkens doch Zuneigung ausdrücken, und nicht einen künstlich erschaffenen Zwang darstellen…

Deshalb: Gegen den Konsumwahn Für eine solidarische Gesellschaft Schenkt spontan! Jugend gegen Krieg www.jugendgegenkrieg.ch.vu


2. Communiqué (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2003/12/16746.shtml)
Medienmitteilung zur Kundgebung am 24.12.2003 gegen den Konsumwahn
Heute Nachmittag um 14.00 Uhr versammelten sich rund 130 Personen um gegen den Konsumwahn zu demonstrieren.
Schon vor Beginn wurde der Besammlungsort von mindestens zwölf Polizeitruppentransportern umstellt. Dieses Aufgebot zeigt einmal mehr, dass die Polizei unter Einfluss von Wirtschaftsvertretern steht deren Intressen an Profit
wichtiger ist, als das Grundrecht auf freie Meinungsäusserung. Dieses Verhalten wurde durch zwei zivile Beamte verstärkt, deren Auftrag es war unsere Demonstration durch Verhandlungen, auf eine Platzkundgebung zu reduzieren. Schlussendlich zogen wir durch die Zeughausgasse via Weisenhausplatz und Aarbergergasse zum Bahnhofeingang Neuengasse, wo wir verschiedene Redebeiträge hielten. Die Polizei war während dem ganzen Umzug präsent und riegelte den Weg zur Innenstadt ab. Die Kundgebung wurde dann schliesslich vor der Reitschule aufgelöst.

Das Motto der Demonstration lautete „Auch an Weihnachten steht die Welt nicht still“. Mit diesem Slogan wollten wir auf den anhaltenden Weihnachtskonsumwahn aufmerksam machen, denn bereits im November wird die gesamte Bevölkerung durch weitreichende Manipulation der Konzerne auf die Weihnachtsstimmung getrimmt. Egal ob TV-Werbung, Dekoration in den Läden oder Schoggi-Nikoläuse in den Schaufenstern – überall ist Weihnachten. Der Konsumwahn geht sogar so weit, dass Mensch sich schämen muss, wenn er nicht schenken will oder kann. Schenken ist zur Pflicht geworden und beschenkt werden zur Gewohnheit. Somit wiederspiegelt Weihnachten perfekt das Kapitalistische System, welches ausschliesslich darauf aufbaut, uns künstliche Bedürfnisse aufzuzwingen. Mit dieser Demo wollten wir unsere Enttäuschung über die heutige Gesellsaft ausdrücken und ein Zeichen setzten für eine solidarische Welt ohne Zwang und Ausbeutung.
Jugend gegen Krieg www.jugendgenkrieg.ch.vu