2004,  Antifaschismus

Schlägerei Rechte & Linke Spiez

Inhalt:
1. Medienbericht


1. Medienbericht (Originalquelle: https://www.antifa.ch/ein-verletzter-bei-schlagerei/)
Ein Verletzter bei Schlägerei
BernerZeitung
Rechtsgesinnte und Linksorientierte sind sich in der Spiezer Bucht in die Haare geraten. Es gab einen Verletzten.
Ort des Geschehens war die Spiezer Bucht in der Nacht vom 1. auf den 2. August. Zwischen 01 und 01.30 Uhr kam es laut der anonymen Spiezer Gruppierung No-Nazis-Spiez zu einem Gerangel zwischen rund 12 Rechtsgesinnten und einem halben Dutzend Linksorientierten, die an einem «Tisch sassen und ihr Bier tranken». Die Rechtsgesinnten seien sofort auf sie aufmerksam geworden und hätten Feuerwerkskörper auf die Jugendlichen geschossen.

Schulter ausgekugelt
Nach einem Gerangel ist es laut No-Nazis-Spiez zu einem Angriff auf zwei Personen gekommen. Ein zu Hilfe eilender Kollege sei dabei brutal zusammengeschlagen worden, «wobei er sich die Schulter auskugelte und brach». Als ihm seine Freunde zu Hilfe eilen wollten, seien sie laut No-Nazis-Spiez von Polizei und Securitas aufgehalten worden, die – so das Zitat des Communiqués – «jegliche Hilfe verweigert» hätten. «Es wurde erst geholfen, als sie (Anm. d. Red.: die Rechtsgesinnten) mit ihm fertig waren. Dann wurde er ins Spital gebracht von einem Bekannten. Dort wurde er operiert. Am nächsten Tag konnte er das Spital verlassen.»

«Parteien rasch getrennt»
Aus der Sicht der Kantonspolizei in Spiez tönt es ganz anders. Um 01.15 Uhr sei der Polizei von der Securitas gemeldet worden, dass in der Spiezer Bucht eine Schlägerei stattfindet. «Wenige Minuten später waren wir vor Ort und konnten die Parteien rasch trennen, um Schlimmeres zu verhindern», schildert Bezirkschef Thomas Graf. Dabei gab es einen Verletzten. Dieser lehnte gemäss Graf einen Abtransport durch die Ambulanz ab und wollte durch seinen Vater, der Heilpraktiker ist, betreut werden. Dieser traf laut Graf auch rund zehn Minuten später am Ort ein. Die Polizei habe Vater und Sohn nahegelegt, notfallmässig ins nächste Spital zu fahren, erklärt Thomas Graf. Ursache und Verlauf der Schlägerei sind Gegenstand von polizeilichen Ermittlungen. Zeugen werden gebeten, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen (Tel. 033 655 81 01).

Wer ist No-Nazis-Spiez?
Den Vorwurf von No-Nazis-Spiez, vor Ort nicht eingeschritten zu sein, weist Graf dezidiert von sich. Auf die Frage, wer die Gruppierung No-Nazis-Spiez genau ist, wird man am Telefon auf die entsprechende Homepage (no-nazis-spiez.ch.vu) verwiesen. Dort ist zu lesen, dass es sich um einen Zusammenschluss von mehreren Personen aus der Region Spiez handelt. «Wir schlossen uns zusammen, da seit einiger Zeit vermehrt Neonazis ihr Unwesen in Spiez treiben und wir dies nicht mehr tolerieren wollen. Es gab bereits mehrere Übergriffe.»
Sie wollen, dass Spiez wieder ein Dorf wird, wo jeder und jede so akzeptiert wird, wie er/sie ist. Und weiter: «Wir wollen Rechtsextremen keinen Platz für ihr kriminelles und gewaltsames Handeln bieten. Wir wollen nicht, dass sich die rechtsextreme Ideologie weiter in Spiez und anderswo verbreitet.»