2006,  Antiimperialismus,  Demo,  Politische Gefangene,  Repression

Mahnwache Adi S. & G8-Gefangene Russland

Inhalt:
1. Verhaftung
2. Communiqué

1. Verhaftung (Originalquelle: https://ch.indymedia.org/de/2006/07/42067.shtml)
Adi Sauter ist immer noch schuldlos in Russland in Haft. Ganz offensichtlich verfolgt die russ. Polizei also die Strategie, alle Leute die potentiell vielleicht gegen den G8 demonstrieren könnten, während des G8s zu inhaftieren damit nur ja keine Kritik hochkommt. Ein Riesenverstoss gegen die Menschenrechte, das dürfen wir auf keinen Fall akzeptieren, sonst wird es nur noch immer schlimmer mit dem Machtmissbrauch der Polizei!
Bitte helft alle mit Adi da so schnell als möglich wieder rauszukriegen. Es kann doch nicht sein dass jemand schuldlos zu 10 Tagen Knast verurteilt wird.

Zusammenfassung der Lage:
– Adi Sauter ist im Rahmen einer Velokarawane im Vorfeld des G8 (dieser
beginnt am Samstag 15.7) von Berlin nach St. Petersburg gereist. Er ist dort
auch gut angekommen.
– Die russische Polizei hat diese Woche, noch bevor der G8 überhaupt begann,
begonnen einfach willkürlich Personen zu verhaften und wirft ihnen
irgendwelche erfundenen Dinge – bevorzugt öffentliches Urinieren – vor, um
sie dann während dem G8 ins Gefängnis stecken zu können.
– Der Schweizer Adrian Sauter wurde am 11.7. um 4h morgens verhaftet und am
12.7. wegen „öffentlichem Urinieren“ zu 10 Tagen Haft verurteilt und das
obwohl er in einer Wohnung verhaftet wurde, also drinnen! (und diese auch schon
seit geraumer Zeit nicht verlassen hatte)
– Auch 2 Deutsche aus der Velokarawane wurden bereits zu 10 Tagen Haft verurteilt (das Auto gegen das sie angeblich uriniert haben wurde nicht näher benannnt…)

– Amnesty International hat im Vorfeld des G8 vorbeugend bei Präsident Putin
und anderen russischen VertreterInnen interveniert und Bedenken geäussert
bezüglich eines möglichen unangemessenen Vorgesehens der Polizei. Sie
überwachen die Situation und sind besorgt über die Ereignisse in St.
Petersburg

Wir fordern:
– Ermöglichung eines direkten Kontaktes mit seiner Familie
– sofortige Freilassung von Adi Sauter
– Öffentliche Verurteilung der willkürlichen Vorgangsweise seitens der
russischen Polizei durch Schweizer Behörden/Regierung

Was kann mann, frau, mensch tun
– Schweizer Generalkonsulat in St. Petersburg kontaktieren und einfordern
sich das Generalkonsulat für eine sofortige Freilassung einsetzt
– Sektion Konsular. Schutz in Bern kontaktieren
– Medien informieren > sehr wichtig um Druck zu machen
– bekannte Persönlichkeiten bitten für Adi zu intervenieren


2. Communiqué (Originalquelle: https://ch.indymedia.org/de/2006/07/42080.shtml)
30-40 Menschen haben heute Samstag mit einer Mahnwache bei der Heiliggeistkirche in Bern auf die Situation der Gefangenen in St. Petersburg und anderswo in Russland aufmerksam gemacht.
Unter dem Motto „Freiheit für Adi und alle anderen G8-Gefangenen in Russland“ haben wir unsere Solidarität mit den Opfern der staatlichen Repression während des G8-Gipfels in Russland bekundet. http://ch.indymedia.org/de/2006/07/42067.shtml
Während „Paul der Geigerzähler“ aufspielte, klärten andere Menschen interessierte PassantInnen über die Repression in Russland auf. Untenstehend der Text vom Flugblatt:
Freiheit für Adi und alle anderen G8-Gefangenen in Russland
Morgen beginnt in St. Petersburg das alljährliche Treffen der acht grössten Industrienationen. Der G8 gilt nicht als internationale Organisation, ihre Treffen sind informell – um in „entspanter Runde“ über globale Themen und Probleme zu beraten mit dem Ziel die globale Vormachtstellung zu behaupten. Die Folgen davon sind für x-Millionen Menschen Kriege, Hunger und Elend, während die G8 Länder zusammen ca. 50% des Welthandels und des Weltbruttonationaleinkommens (BNE) auf sich vereinigen.
Die Austragungsstätte der G8-Gipfeltreffen werden jeweils in Hochsicherheitszonen verwandelt, in denen die Bevölkerung nichts verloren hat und jeglicher Protest unterdrückt und kriminalisiert wird. So sind in den letzten Tagen über 200 GlobalisierungskritikerInnen aus aller Welt in St. Petersburg verhaftet worden, darunter auch unser Freund Adi aus Schangnau (BE), den die Behörden mit dem absurden und fadenscheinigen Vorwurf „öffentlichen Urinierens“ zu 10 Tagen Gefängnis verurteilten. Bis heute wurde Adi verweigert, mit Angehörigen oder Freunden und Freundinnen in Kontakt zu treten.
Putin und der russische Staat versuchen so mit allen Mitteln den legitimen Protest gegen den G8-Gipfel zu verhindern und missachten dabei in „guter“ G8-Tradition die grundlegendsten Rechte, wie z.B. die Meinungs- und Versammlungsfreiheit oder allgemein anerkannte Gefangenenrechte.

Wir fordern:
Sofortige Freilassung von Adi Sauter und allen anderen G8-Gefangenen!
Ermöglichung eines direkten Kontaktes mit seiner Familie!
Öffentliche Verurteilung der willkürlichen Vorgangsweise seitens der russischen Polizei durch schweizer Behörden/Regierung!
Gerechte Umverteilung des Reichtums weltweit – G8 auf den Mond!