2006,  Repression

Erster Taser-Einsatz Enzian

Inhalt:
1. Medienbericht


1. Medienbericht (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2006/12/45514.shtml)
Berner Polizei setzt erstmals Taser ein: Selbstmörder gestoppt
Ein bewaffneter und psychisch kranker Mann hat in Tavannes für Aufruhr gesorgt. Da er drohte, sich selbst umzubringen und die Polizei auch Drittpersonen gefährdet sah, setzte sie erstmals die Elektroschockwaffe «Taser» ein.
Der 50-jährige Mann hatte am Freitagabend zunächst Angestellte eines psychiatrischen Zentrums im Kanton Neuenburg verbal bedroht. Gleichzeitig hatte er gedroht, er werde von seiner Faustfeuerwaffe Gebrauch machen, falls die Polizei ihn anhalten wolle.
Der Kantonspolizei Bern gelang es, den Mann in seiner Wohnung in Tavannes zu lokalisieren und mit ihm Kontakt aufzunehmen. Dabei bedrohte er die Polizisten verbal und gab zu verstehen, dass er die Absicht habe, sich umzubringen.

Gefährdung Dritter
Gestützt auf seine Drohungen ging die Polizei davon aus, dass auch Drittpersonen an Leib und Leben gefährdet sein könnten, wie sie am Samstag mitteilte. Als sich der Mann auf die Strasse begab, wurden aus Sicherheitsgründen die Eingangstüren dreier Restaurants kurzfristig abgeschlossen.
In der Folge gelang es Angehörigen der Sondereinheit der Kantonspolizei, den Mann anzuhalten. Dabei setzten sie erstmals die Elektroschockwaffe «Taser» ein.
Der Mann wurde danach ärztlich untersucht. Dabei sei festgestellt worden, dass er durch den «Taser»-Einsatz keinen gesundheitlichen Schaden erlitten habe, heisst es in der Mitteilung. Der Mann befindet sich jetzt in Obhut einer psychiatrischen Klinik im Kanton Bern.

Für ein paar Sekunden gelähmt
Die umstrittene Elektroschockwaffe «Taser» ist seit Anfang 2005 für die Sondereinheit «Enzian» der Kantonspolizei Bern freigegeben. Wer von einem Schuss der Elektroschock-Pistole getroffen wird, sackt von einem 50 000 Volt starken Stromstoss getroffen zu Boden und bleibt ein paar Sekunden lang gelähmt liegen.
Die Reichweite der Waffe beträgt sieben Meter; so lang sind die Drähte, die sie durch die Kleider hindurch in den Körper des Opfers schiesst. Auf Empfehlung der Schweizerischen Polizeitechnischen Kommission haben in den letzten Jahren verschiedene Schweizer Polizeikorps das aus den USA stammende Gerät angeschafft.