2007,  Antifaschismus,  Antikapitalismus,  Antirassismus,  Asyl/Migration,  Demo,  Gender

Abschlussdemo Antifa Kampagne

Inhalt:
1. Aufruf
2. Rückblick
3. Communiqué
4. Bilder


1. Aufruf (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2007/06/50449.shtml)
Liebe GenossInnen, liebe AntifaschistInnen
Dass antifaschistischer Widerstand mehr denn je Not tut, daran besteht kein Zweifel. Rassistische Tendenzen treten immer offener zutage. JedeR zehnte Jugendliche hat schon Probleme mit Neonazis gehabt. Der Antisemitismus ist fest in der Gesellschaft verankert. An der Urne stimmten über 70% einem fremdenfeindlichen, rassistischen Asyl- und Ausländergesetz zu. Justizminister Blocher lancierte einen offenen Angriff auf die Anti-Rassismus-Strafnorm.

Weltweit wütet der Kapitalismus. Menschen, Tiere und Umwelt werden gnadenlos ausgebeutet, was auch für das Klima fatale Auswirkungen hat. Hunderttausende verarmen und verhungern, während die Reichen immer reicher werden. Kriege, in denen sich die Angehörigen der unteren Klassen gegenseitig umbringen, obwohl einzig die Herrschenden davon profitieren, überziehen den Globus. Rechtsextremismus, religiöser Fanatismus und andere reaktionäre Ideen haben Hochkonjunktur.
Auch in der Schweiz, wo die Konzerne Jahr für Jahr fette (Rekord-) Gewinne verbuchen, erfahren immer breitere Bevölkerungsschichten direkt Sozialabbau, Lohndumping und Massenentlassungen. Die dadurch entstehende Unzufriedenheit und Wut wird von den Herrschenden geschickt auf Minderheiten gelenkt.
Und für jene, welche diese Taktik durchschauen und sich dagegen wehren, haben hier die Herrschenden die gleiche Antwort parat, wie auch sonst überall: Repression. Denn nichts macht den Mächtigen aller Couleur mehr Angst als Kritik, welche sich nicht gegen die vorgeschobenen Sündenböcke, sondern gegen die Ursachen richtet; radikale Gesellschafts- und Kapitalismuskritik also. Ein bewusst verweigertes Bewilligungsgesuch oder ziviler Ungehorsam werden als Gefahr wahrgenommen. Was am Fundament der Herrschafts- und Eigentumsverhältnisse rüttelt, sich nicht ins System einbinden lässt, soll im Keim erstickt werden. Bürgerliche (Schein-) Demokratie und Kapitalismus sollen das Ende der menschlichen Entwicklung, das Ende der Geschichte sein. Das wollen wir nicht akzeptieren.

Mit einer antifaschistischen Kampagne haben wir die Dinge in Bewegung gebracht! Zum Abschluss der Kampagne rufen wir auf zu einer breit abgestützten antifaschistischen Demo:
Samstag 7.Juli 2007, 14 Uhr, Bärenplatz Bern
«Die Dinge in Bewegung bringen! – eine antifaschistische Kampagne», getragen von: Anarchistische Aktion Bern, Antifa Bern, Antifa Festival, Antifa Oberland, Augenauf Bern, Ausstellungskollektiv Brennpunkt Faschismus, Autonome Gruppe Bern, Bündnis Alle gegen Rechts, Gassenküche SIKB, Infoladen Bern, Libertäres Antifaschistisches Kollektiv Thun (LAKT), Organisation Socialiste Libertaire (OSL) Biel/Bienne, Repro, Soletta Antifascista

2. Rückblick (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2007/06/50452.shtml)
Seit rund eineinhalb Monaten läuft in den Kantonen Bern und Solothurn die breit getragene Antifa-Kampagne «Die Dinge in Bewegung bringen», die sich gegen Ausgrenzung, Rassismus und Nationalismus wendet. Eine antifaschistische Demonstration am 7. Juli 2007 in Bern soll einen glanzvollen Schlusspunkt setzen.
Blicken wir zurück: Mehrere Vorträge, Bücherabende und Filmvorführungen lösten lebhafte Diskussionen aus, ein Wagenkonzert machte gegen Nazis in Burgdorf mobil, ein Fussballturnier stellte in Solothurn den Rassismus ins Abseits, ein amüsantes Bürostuhlrennen brachte Spass und Politik auf den Berner Bundesplatz. Das (Medien-)Echo war zumeist erfreulich – unsere Anliegen wurden in unzählige Haushalte getragen.
Noch jagt ein Höhepunkt den nächsten: Ein bunter Jahrmarkt, ein freches Kasperlitheater, ein lehrreicher Rundgang zu lokalen Geschichten des Antifaschismus und seiner Gegner sowie eine rasante Gummibootdemo stehen auf dem Programm – uns Antifaschistinnen und Antifaschisten geht so schnell nicht der Schnauf aus!
Wir wollen den Schwung nutzen und diese bislang einmalige Kampagne mit einer lautstarken und vielgesichtigen Demonstration erfolgreich beenden. Denn: Ein kraftvolles Zeichen tut Not:

• zum Beispiel gegen die rassistischen Tendenzen: Das fremdenfeindliche Asyl- und Ausländergesetz wurde jüngst mit wuchtigem Mehr gutgeheissen, knapp 30 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer hegen laut einer Umfrage Vorurteile gegen Jüdinnen und Juden.
• zum Beispiel gegen die SVP: Parteiboss und Justizminister Christoph Blocher will die Antirassismus-Strafnorm abschaffen, während seine Partei mit billigsten Anti-Minarett-Slogans auf Stimmenfang geht.
• zum Beispiel gegen die Naziskins: Brutale Übergriffe auf Andersdenkende, nächtliche Schüsse auf Flüchtlingsheime und Hass predigende Rechtsrock-Konzerte sind auch hierzulande keine Seltenheit.
• zum Beispiel gegen den Kapitalismus: Die Brutalisierung der Wirtschaft treibt den Konkurrenz- und Verdrängungskampf auf die Spitze – und fördert so das Bedürfnis, auf noch Schwächeren herumzuhacken.

Wir rufen alle AntifaschistInnen und AntirassistInnen dazu auf, gemeinsam mit uns am 7. Juli gegen Rassismus, Nationalismus und Ausgrenzung zu demonstrieren. Wir wünschen uns einen bunten und entschlossenen Protestumzug.
Antifaschistische Demonstration «In Bewegung bleiben – Rassismus überwinden!»
Samstag, 7. Juli 2007, 14 Uhr, Bärenplatz Bern
«Die Dinge in Bewegung bringen! – eine antifaschistische Kampagne», getragen von einer Vielzahl von Gruppierungen (in alphabetischer Reihenfolge): Anarchistische Aktion Bern, Antifa Bern, Antifa Festival, Antifa Oberland, Augenauf Bern, Ausstellungskollektiv Brennpunkt Faschismus, Autonome Gruppe Bern, Bündnis Alle gegen Rechts, Gassenküche SIKB, Infoladen Bern, Libertäres Antifaschistisches Kollektiv Thun (LAKT), Organisation Socialiste Libertaire (OSL) Biel/Bienne, Repro und Soletta Antifascista.

3. Communiqué (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2007/07/50825.shtml)
Heute haben in der Innenstadt von Bern über 500 Personen unter dem Motto „In Bewegung bleiben – Rassismus überwinden“ demonstriert. Die Demonstration bildete den Abschluss der Kampagne „Die Dinge in Bewegung bringen“ in deren Rahmen in den letzten Monaten in Bern, Biel, Burgdorf, Solothurn und Thun verschiedene Aktionen stattgefunden haben.
Der Protest der Demonstrierenden und die Themen der verschiedenen Aktionen waren sehr vielfältig. Sie reichten von Antifaschismus über Antisexismus, Antikapitalismus hin zu Aktionen für mehr Toleranz und Zivilcourage. Damit wurde einmal mehr bewiesen, dass auch ohne eine Bewilligung friedlich demonstriert werden kann, wenn sich die Polizei dabei im Hintergrund hält. Die Demo stiess in der vollbesetzten Innenstadt auf viel Interesse und Zustimmung. Mehrmals ernteten die Antifas spontanen Beifall. Auch konnten über 1200 Broschüren und unzählige Flugblätter an Demonstrierende und PassantInnen verteilt werden.

Dass antifaschistischer Widerstand mehr denn je Not tut, daran besteht kein Zweifel. Rassistische Tendenzen treten immer offener zutage. JedeR zehnte Jugendliche hat schon Probleme mit Neonazis gehabt. Der Antisemitismus ist fest in der Gesellschaft verankert. An der Urne stimmten über 70% einem fremdenfeindlichen, rassistischen Asyl- und Ausländergesetz zu. Justizminister Blocher lancierte einen offenen Angriff auf die Anti-Rassismus-Strafnorm.
Weltweit wütet der Kapitalismus. Menschen, Tiere und Umwelt werden gnadenlos ausgebeutet, was auch für das Klima fatale Auswirkungen hat. Hunderttausende verarmen und verhungern, während die Reichen immer reicher werden. Kriege, in denen sich die Angehörigen der unteren Klassen gegenseitig umbringen, obwohl einzig die Herrschenden davon profitieren, überziehen den Globus. Rechtsextremismus, religiöser Fanatismus und andere reaktionäre Ideen haben Hochkonjunktur. Auch in der Schweiz, wo die Konzerne Jahr für Jahr fette (Rekord-) Gewinne verbuchen, erfahren immer breitere Bevölkerungsschichten direkt Sozialabbau, Lohndumping und Massenentlassungen. Die dadurch entstehende Unzufriedenheit und Wut wird von den Herrschenden geschickt auf Minderheiten gelenkt.
Das wollen wir nicht akzeptieren. Mit dieser antifaschistischen Kampagne haben wir die Dinge in Bewegung gebracht – und wir bleiben auch zukünftig in Bewegung!


4. Bilder (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2007/07/50825.shtml)