2008,  Demo,  Repression

Spontandemo Repression Nato-Gipfel Rumänien

Inhalt:
1. Aufruf
2. Communiqué


1. Aufruf(Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2008/04/58763.shtml)
Heraus zur Spontan-Demo gegen die Repression in Rumänien.
Freiheit für alle politischen Gefangenen.
Morgen Freitag 18.00 Uhr Helvetiaplatz Bern.
Während in Rumänien massive Repression gegen KritikerInnen des NATO-Gipfel in Bukarest eingesetzt wird hüllen sich die Medien hierzulande in Schweigen.
Es scheint niemenschen zu interessieren, dass Sondereinsatzkommandos legal gemietete Häuser räumen, die Leute die sich darin befinden niederknüppeln und verhaften.
Mindestens zwei Personen mussten wegen schweren Körperverletzungen ins Spital eingeliefert werden. Unter den weit über 40 Verhafteten befinden sich auch min. 3 Leute aus der Schweiz, zwei davon aus Bern.
Auch wenn der Rest der Welt weggschaut, wir werden sicher nicht schweigen!
Protestieren wir gemeinsam gegen diese mass- und skrupellose Repression von Seiten des rumänischen Staates gegen die legitime Kritik an den Kriegstreibern der Nato.
Kommt Zahlreich. Morgen Freitag (4.4.08) Besammlung 18:00 Uhr Helvetiaplatz Bern.

2. Communiqué (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2008/04/58782.shtml)
Heute Abend um 18:00 Uhr versammelten sich 30 Personen auf dem Helvetiaplatz in Bern, um gegen die masslose Repression am NATO-Gipfel in Bukarest, Rumänien zu protestieren. Die Leute zogen vor die rumänische Botschaft, wo sie ihren Unmut über das skrupellose und brutale Vorgehen der rumänischen Polizei kundtaten. Denn diese ist Schuld am Tod einer Person und hat zahllose weitere verhaftet, darunter zwei BernerInnen.
Leider wurden die AktivistInnen von der Polizei daran gehindert direkt vor der Botschaft zu demonstrieren. Deshalb zogen die DemonstrantInnen kurz darauf wieder zurück und marschierten zum Abschluss durch die berner Hauptgassen, bevor sich schliesslich die Kundgebung am Bahnhof auflöste.

Anbei noch der Flyer, der verteilt wurde:
NATO-Gipfel in Rumänien. Die Polizei prügelt, die Öffentlichkeit sieht weg
In Rumänien zeigt sich diese Woche wieder einmal in aller Deutlichkeit, was den Mächtigen in aller Welt Meinungsfreiheit und Menschenrechte tatsächlich wert sind. Gar nichts!
Damit das zur Zeit in Bukarest stattfindende Treffen der NATO-Kriegstreiber reibungslos und ungestört stattfinden kann, ist ihnen jedes Mittel recht. Bereits vor dem NATO-Gipfel hat die rumänische Regierung begonnen, die Bevölkerung gegen potentielle KritikerInnen aufzuhetzen (z.B. indem in den Nachrichten ständig Bilder von irgendwelchen Ausschreitungen gezeigt wurden), um allen weiszumachen, bei den AktivistInnen halte es sich durchgehend um schwerbewaffnete, gewalttätige Chaoten, die am liebsten die ganze Stadt dem Erdboden gleichmachen würden. Gleichzeitig wurden die rumänischen AktivistInnen durch Polizei und Geheimdienst eingeschüchtert (durch Hausbesuche, Bedrohung ihrer Familien, etc.), damit sich auch ja niemensch an den Protesten zu beteiligen wagt.

Da diese Politik der Angst nur teilweise aufging, es trafen sich Hunderte von Menschen aus aller Welt in Bukarest, erreichte die Repression diese Woche neue, traurige Höhepunkte.
Alle Personen, die auch nur im geringsten irgendwie alternativ aussehen, laufen ständig Gefahr auf der Strasse grundlos verhaftet zu werden. Selbst der nichtigste Anlass ist dabei Grund genug für eine längere Verhaftung und haltlose Anzeigen. So wird etwa das Tragen eines Taschenmessers zum gefährlichen Waffenbesitz.
Die Stadt wird von 27000 Polizisten, Militärs und GeheimdienstlerInnen belagert, die bei der Umsetzung ihres Auftrags keine Rücksicht auf Menschenleben nehmen.
Eine Frau wurde überfahren, weil sie im falschen Moment auf der Strasse war und der Konvoi aus „Sicherheitsgründen“ keinesfalls stoppen durfte. Sie wurde danach an den Strassenrand geschleift und ist dort, da keine Sanitäter zu ihr durchgelassen wurden, gestorben.

Am Mittwoch (02.04.2008) wurde das Convergence-Center von schwerbewaffneten Sondereinheiten auf brutalste Art und Weise geräumt. Das Convergence-Center war legal gemietet und die Räumung erfolgte, bevor überhaupt irgendeine Aktion stattfand. Viele der 46 Verhafteten wurden brutal zusammengeschlagen, mindestens 2 davon wurden schwer verletzt und mussten ins Spital eingeliefert werden. Einer Person wurde über Stunden hinweg jede medizinische Hilfe verweigert. Erst auf starken Druck der Öffentlichkeit und des Anwalts des Betroffenen wurde die Person verarztet.
Unter den unzähligen Verhafteten befinden sich mindestens drei Personen aus der Schweiz, zwei davon aus Bern. Diese beiden wurden glücklicherweise aufgrund internationaler und lokaler Proteste wieder freigelassen.
Wie viele Personen wieder verhaftet wurden oder immer noch im Gefängnis sind, ist völlig unklar. So fehlt etwa von einem Deutschen, der bereits letzte Woche verhaftet wurde, bis heute jede Spur.

Die schweizerischen Mainstreammedien erwähnen dies wie so oft mit keiner Zeile. Doch wir wollen und können diesem Treiben nicht stillschweigend und tatenlos zusehen! Deshalb sind wir hier.
Wir verurteilen die massive Repression in Rumänien scharf und fordern deren sofortiges Ende, sowie die augenblickliche Freilassung aller noch Inhaftierten.
Wir solidarisieren uns mit den Protestierenden und den Verhafteten in Rumänien und dem Rest der Welt.
Völkermörder, Kriegsstrategen – wir werden euch das Handwerk legen!
Fight capitalist war! Fight capitalist peace!