2008,  Repression

Coupole AJZ bedroht Biel

Inhalt:
1. Bericht


1. Bericht (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2008/05/60009.shtml)
40 Jahre nach der Gründung des Coupole/AJZ Biel droht das baldige Aus. Hubert Klopfenstein, Baudirektor von Biel hat sich in einem Artikel im Courrier erstmals deutlich gegen den Fortbestand am jetzigen Ort ausgesprochen. Was wir schon erahnten, ist nun eingetroffen. Damit torpediert Klopfstein nicht nur die jahrelangen Gespräche zwischen den BetreiberInnen, viel mehr noch er muss sich den Vorwurf gefallen lassen nicht mit offenen Karten gespielt zu haben und schlimmer Wortbruch begangen zu haben. Hier folgt eine halbpatzige Übersetzung.
Entstanden 1968, die Coupole, Herz des autonomen Zentrum in Biel, könnte bald seine Türen für die Jugend schliessen. Die urbane Neugestaltung auf dem Gelände der ehemaligen Gasfabrik bedroht die Existenz. Es ist ein Symbol der alternativen Szene, der alternativen Kultur, der Jugend und der Stadt Biel. Es löst Faszination und Zuneigung bei den Einen aus und Abneigung bei den Anderen. Seit seiner Gründung 1968 bleibt der Gaskessel ein Streitpunkt in der Politik Biels…
Die Neugestaltung von der Stadt Biel sieht unter anderem einen öffentlichen Park sowie Wohnungen in unmittelbarer Nähe des Gaskessels in gut drei Jahren vor. Hubert Klopfenstein stellt fest, dass ein nebeneinander der beiden Projekte nicht möglich sei: „Die zukünftigen Mieter riskieren gestört zu werden von den Aktivitäten des Gaskessels. Der Standort muss wahrscheinlich in Frage gestellt werden.“

Beat Junker, seit sechs Jahren im Komittee der Coupole engagiert, ist nicht dieser Meinung. Für Ihn ist das Nebeneinander durchaus machbar: „Wir sind offen für eine Diskussion“. Er beklagt den mangelnden Dialog zwischen der Stadt und dem Gaskessel. „Wir wollen eine partnerschaftliche Kollaboration erreichen“, erklärt er. M. Klopfenstein stellt fest: „Der Gaskessel konnte am Entscheidungsprozess teilnehmen.

Der Gaskessel, Spitze des Eisberges
Das selbstverwaltete Zentrum ist mehr als das. Beat Junker klagt: „Die Stadt ist sich nicht bewusst, welche Arbeit wir leisten.“ Der Gaskessel repräsentiert das grösste Organ des Autonomen Jugenzentrums (AJZ). Das AJZ ist eine wichtige Zusammenschluss sozio-kultureller Institutionen: Gassenküche, Sleep-In (Notschlafstelle), Villa Fantaisie (Tonstudio, Treffpunkt), Infoladen… Alle diese Einrichtungen werden von Freiwilligen unterhalten. „Die Stadt, die das AJZ mit 125’000 Franken pro Jahr subventioniert, könnte ganz einfach die geleistete Arbeit des Zentrums nicht bezahlen,“ fügt Beat Junker an…

Eine unsichere Zukunft
Hubert Klopfenstein, seit langem überzeugt, dass die Coupole repräsentiert ein Bremsklopf in der Urbanisierung, denkt einen anderen Ort zu finden für die Konzerte und anderen Aktivitäten des Gaskessels. „Weit von Wohnungen und relativ Nah des Stadtzentrums ist das Quartier des Güterbahnhofs ein idealer Ort. Aber nichts ist bisher definitiv.“…

Gekürzt und übersetzt aus Le Courrier vom 8. Mai!