2011,  Asyl/Migration,  Diverse Aktionen

Tunesische Botschaft besetzt

Inhalt:
1. Medienbericht


1. Medienbericht (Originalquelle: http://www.20min.ch/schweiz/news/story/26941270)
Sitzstreik in der tunesischen Botschaft
Nach dem Umsturz in Tunesien wollen politische Flüchtlinge aus der Schweiz in ihre Heimat zurück. Die Passausgabe gestaltet sich äusserst schwierig.
Rund 35 tunesische Oppositionelle sind in der tunesischen Botschaft in Bern in einen Sitzstreik getreten. Dies meldet Leser-Reporter Muhamad gegenüber 20 Minuten Online. Die Tunesier forderten ihr Recht, einen tunesischen Pass zu erhalten. Die politischen Flüchtlinge hätten zwar ein Formular ausgefüllt. Leser-Reporter Muhamad sagt: «Seit 2005 habe ich dieses Formular praktisch einmal pro Jahr ausgefüllt und eingereicht. Einen Pass erhalten habe ich aber nie.» Die politischen Flüchtlinge hätten gehofft, dass mit dem Umsturz der Regierung in Tunesien die Pässe nun ausgestellt werden. Dies gestaltet sich laut Muhamad schwierig.
«Bislang hat erst ein Tunesier einen Pass erhalten. Er will aber so lange bleiben, bis alle Anwesenden ihren Ausweis erhalten haben», sagt der gebürtige Tunesier.

Verunsicherte Botschaftsangestellte?
Weshalb es zu den Schwierigkeiten gekommen ist, ist unklar. Die tunesische Botschaft war für eine Stellungnahme bisher nicht erreichbar. Möglich ist laut Adrian Hauser, Leiter Kommunikation der Schweizerischen Flüchtlingshilfe SFH, dass die Botschaftsangestellten von der alten Regierung eingesetzt wurden und nun verunsichert sind. «Zudem gilt es zu bedenken, dass Prozesse in der Asylpraxis immer mit Verzögerung ablaufen», sagt Hauser.
Die Tunesier in der Botschaft in Bern sind laut Muhamad fest entschlossen zu bleiben, bis alle einen Pass erhalten. Sie sagen: «Entweder wir kriegen alle einen Pass oder die Polizei muss uns hier raustragen.» Gemäss der Nachrichtenagentur SDA überwachten Berner Polizisten die Lage vor der Botschaft im Kirchenfeldquartier.