2013,  Besetzung,  Freiraum

Hausbesetzung Lagerweg (denk:mal)

Inhalt:
1. Auszug
2. Medienbericht


1. Auszug (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2013/04/89373.shtml)
Werte Medienschaffende
Werte MigrantInnenorganisationen und Hilfswerke
Werte interessierte weitere Organisationen und Gruppen
Werte interessierte Menschen überhaupt
Die autonome Schule denk:mal bietet seit bald acht Jahren Raum für kostenlose Bildungsangebote an. Dazu gehören beispielsweise Spanisch, Yoga, Türkisch oder Arabisch. Die intensivsten und bestbesuchten Veranstaltungen im denk:mal sind die Deutschkurse, die in drei Niveaus an vier Tagen in der Woche stattfinden. So werden unter der Woche zwischen 70 und 90 Personen in Deutsch unterrichtet. Seit längerem werden Interessierte auch von Hilfs- und städtischen Organisationen (HEKS, Kompetenzzentrum Arbeit, BIZ, Heilsarmee, Flüchtlingshilfe und Caritas) auf das Angebot des denk:mals hingewiesen. Wir denken, eine solche Zusammenarbeit sei gewinnbringend für alle.
Der Verein denk:mal beruht auf Freiwilligenarbeit. Um die Kurse durchzuführen sind wir vor sechs Jahren nach einer Hausbesetzung ein Mietverhältnis eingegangen, das in regelmässigen Abständen erneuert wurde. Dank der sehr günstigen Miete, die einer Zwischennutzungsform gleichkommt, konnten wir in diesen Jahren kontinuierlich ein niederschwelliges Angebot zur Unterstützung der Integration von MigrantInnen in Bern und Umgebung anbieten. Die städtische Liegenschaftsverwaltung hat unseren Vertrag ein letztes Mal bis Ende Juni verlängert und will danach die Liegenschaft, das unter Denkmalschutz stehende Waaghaus der alten Schlachthöfe, in die zukünftige WankdorfCity integrieren.
Ohne die notwendigen Räumlichkeiten können die Bildungsangebote nicht weiter geführt werden. Jedoch liegen marktübliche Mieten für ein Projekt wie das denk:mal nicht drin; deshalb fordern wir von der Stadt, dass sie uns eine längerfristige Lösung in Form von Räumlichkeiten anbietet.

Das denk:mal wird weiter bestehen.
Wir setzen uns für eine neue Bleibe ein.
Hierarchiefreies Lernen und Lehren soll weiter Bestand haben!


2. Medienbericht (Originalquelle: http://www.derbund.ch/bern/stadt/Kollektiv-denkmal-muss-ausziehen/story/16543093)
Aktivisten der autonomen Schule denk:mal haben am Sonntag das einstige Bordell am Lagerweg 12 in der Lorraine besetzt. Das bisher genutzte Gebäude an der Stauffacherstrasse muss das Kollektiv bis Ende Juni räumen.
«Wir wollen kein Puff, haben aber eines gefunden» heisst es auf einem Transparent, das an dem Gebäude am Lagerweg hängt, das früher einmal ein Bordell beherbergt hat. Das Haus ist am Sonntag von der autonomen Schule denk:mal besetzt worden. Das Kollektiv ist auf Raumsuche, weil es das seit 2007 besetzte Waaghaus des einstigen Schlachthofs an der Stauffacherstrasse bis Ende Juni verlassen muss.
Die Stadt hatte dort einen Zwischennutzungsvertrag gewährt, will das Gebäude nun aber in eine Kindertagesstätte umbauen. «Wir sind dringend auf neue Unterrichtsräume angewiesen», sagt eine Aktivistin auf Anfrage. Mit dem Besitzer des Gebäudes am Lagerweg stehe man in Verhandlungen.

Neuer Raum gesucht
Das Projekt der autonomen Schule beruht auf Freiwilligenarbeit, zu den angebotenen Kursen gehören etwa Yoga und diverse Sprachkurse, darunter Deutschkurse. Gerade durch die Deutschkurse habe man ein niederschwelliges Angebot zur Integration von Migrantinnen und Migranten realisieren können, heisst es in einem Communiqué des Kollektivs vom Sonntag. Diverse Hilfswerke, aber auch städtische Organisationen, verwiesen Interessierte auf das denk:mal.
Die Realisierung des Projekts sei aber nur dank der sehr günstigen Miete der Raumnutzung an der Stauffacherstrasse möglich gewesen. «Ohne die notwendigen Räumlichkeiten können die Bildungsangebote nicht weiter geführt werden,» schreibt das Kollektiv. Die Stadt habe vom kostenlosen Angebot des Projekts profitiert, als Gegenleistung seien nun Räumlichkeiten gefordert.