2014,  Besetzung,  Demo,  Freiraum,  Repression

Demo Räumung Raumraub & Pipeline

Inhalt:
1. Communiqué
2. Medienbericht

1. Communiqué (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2014/07/92785.shtml)
Am Morgen des 16.7. kam das Tiefbauamt und die Polizei und räumte das komplette RaumRaub Gelände auf der Berner Schützenmatte. Fussballfeld, Feuerschale und Container wurden mitgenommen.
Knapp 24h später wurde ein weiteres Haus an der Steigerhubelstrasse, das am Mittwoch neu besetzt wurde von der Polizei geräumt. Mehrere Personen wurden vorübergehend festgenommen.
Diese zwei Beispiele zeigen wieder einmal klar auf wie mit Besetzungen in Bern umgegangen wird.
Als Antwort auf diese Repression gab es am Mittwochabend eine spontane Demonstration durch Bern an der sich rund 100 Menschen beteiligten.
Für Bonzen ein Albtraum – für uns Raumraub!


2. Medienbericht (Originalquelle: https://www.bernerzeitung.ch/region/bern/SBB-liess-Schiffscontainer-von-Vorplatz-raeumen/story/24830910)
SBB liess Schiffscontainer von Vorplatz räumen
Bern
Letzten Freitag stellte das Kollektiv «Raumraub» einen Schiffscontainer unter der SBB-Brücke bei der Berner Schützenmatte auf. Am Mittwochmorgen wurde der Platz im Auftrag der SBB von der Polizei und der Stadt Bern geräumt.
Der farbig angemalte Schiffscontainer unter der SBB-Brücke fiel auf. Schliesslich ist er auch 12 Meter lang und über 2,5 Meter hoch. Auch das daneben aufgebaute Kunstrasenfeld mass locker 10 Quadratmeter. Das junge Kollektiv Raumraub wollte dem Betonplatz bei der Schützenmatte damit neues Leben einhauchen, wie es in einer Medienmitteilung schrieb. Und weiter: «Wir sind ein gemischter Haufen von Leuten, die dort ihre Freizeit ohne Konsumzwang verbrachte und sich kreativ an der Gestaltung dieses neuen Platzes beteiligte.»
Seit Freitag fanden unter der SBB-Brücke mehrere Veranstaltungen statt, unter anderem ein Kinoabend, ein Fussballspiel und Konzerte. Den Schiffscontainer hatte das Kollektiv gekauft.

Am Mittwochmorgen um 8 Uhr war Schluss mit lustig: Die Polizei und das Tiefbauamt der Stadt Bern fuhren gemeinsam auf der Schützenmatte vor. Dort wurde zuerst der Schiffscontainer, dann das daneben aufgebaute Fussballfeld mit einem Kran auf einen Lastwagen gehoben und abtransportiert. «Sie haben alles mitgenommen, sogar die Feuerschale», sagte ein Mitglied des Kollektivs Raumraub auf Anfrage. «Wir versuchten seit dem Anfang dieser Besetzung mit den SBB Kontakt aufzunehmen. Diese ignorierte uns und unseren Wunsch nach einer konfliktfreien Lösung», schrieb das Kollektiv vorgängig in einer Mitteilung.

«Partnerschaftliche» Räumung
«Raumraub informierte uns letzte Woche, dass sie unter der SBB-Brücke einen Schiffscontainer aufstellen. Wir haben daraufhin mit der Stadt Bern Kontakt aufgenommen und die Wiederherstellung des Platzes gefordert. Heute morgen wurde dann partnerschaftlich geräumt. Für die Umsetzung war jedoch die Stadt zuständig», sagte Christian Ginsig von der SBB-Medienstelle. Die Abteilung Immobilien Stadt Bern bestätigte, dass die SBB von ihnen als Vertragspartner die Räumung verlangte, die am Mittwochmorgen gemeinsam durchgeführt wurde.
Vom Kollektiv war am Mittwochmorgen niemand war vor Ort. Laut Raumraub sei bei der Räumung ein Passant vorübergehend verhaftet worden: «Er sprach die Polizisten auf die verdeckten Namensschilder an. Das reichte der Polizei, den Jugendlichen zu verhaften», so das Kollektiv.

Laut den SBB wurde Raumraub darüber verständigt, wo der Container abgeholt werden kann. «Ja, um kurz vor halb vier heute Nachmittag kam eine Mail mit einem Telefonkontakt», bestätigte das Kollektiv. Ob es den Schiffscontainer überhaupt abholt und was es damit vorhat, «werde in Kürze basisdemokratisch entschieden».
Die Berner Jungsozialisten (Juso) setzen sich in einem Communiquee für das Kollektiv ein: «Wir fordern von der Stadt und der SBB eine offene Kommunikation mit dem Kollektiv Raumraub, mit dem Ziel, dass dieser Container, welcher in den letzten Tagen der Schützenmatte ein neues Auftreten geschenkt hat, wieder an diesen Ort zurückgebracht wird.» Am Mittwochabend fand um die Reitschule zudem eine Demo gegen die Räumung statt.