2014,  Antikapitalismus,  Antirassismus,  Demo,  Ökologie

Demo ECOPOP Abstimmung

Inhalt:
1. Aufruf
2. Communiqué
3. Kurzbericht Revolutionäre Jugend
4. Medienbericht


1. Aufruf (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2014/11/93780.shtml)
Wir erheben unsere Stimmen – unabhängig vom Abstimmungsresultat zur ECOPOP Initiative – auf der Strassen! Demonstrieren wir am kommenden Sonntag gegen dieses System, dass auch nach der ECOPOP Abstimmung weiterhin in In -und Ausländer*innen unterteilt.

Auch Linke und Gewerkschaften argumentieren nur innerhalb der kapitalistischen Wirtschaft und nehmen die nationalen Grenzen als Selbstverständlichkeit hin. Ecopop sei dann für die gesunde Entwicklung des schweizerischen Wirtschaftsstandortes schädlich. Eine solche Perspektive verschleiert jedoch die wirklichen Ziele des nationalistischen Identitätsgefühls und des Rassismus: Alle Arbeiter*innen spalten, kontrollieren und ausbeuten, um noch mehr Profit aus ihnen herauszupressen – unabhängig von der Farbe ihres Passes.
Rassismus und Nationalismus gehören längst zum Selbstverständnis jeglicher offiziellen Politik. Sie spalten die Lohnabhängigen und sind Schmiermittel des Kapitalismus. Dieser zwingt Arbeiter*innen aller Welt, sich auf dem globalisierten Arbeitsmarkt zu konkurrieren und auf Schlachtfeldern zu bekriegen.
Die Gründe für Umwelt- und Sozialkrisen liegen im kapitalistischen Wirtschaftssystem und nicht darin, dass die Weltbevölkerung zu gross wäre und deshalb die Ressourcen nicht für alle reichen könnten.
Innerhalb des nationalistischen und kapitalistischen Denkens kann sich nichts Grundlegendes an den Problemen dieser Welt ändern.

Unsere Träume sind grösser als eure Wahlurnen.
Wir stimmen mit den Füssen ab für eine staaten- und klassenlose Gesellschaft.

Alle Kundgebungen finden am Sonntag 30.11. um 18 Uhr statt.
Besammlungsorte:
Basel: Claraplatz
Bern: Heiliggeistkirche
Genf: Place des volontaires
Lausanne: Place de l’europe
Neuchâtel: Place Pury
Zürich: Helvetiaplatz


2. Communiqué (Originalquelle: http://ch.indymedia.org/de/2014/11/93823.shtml)
Trotz Ecoflop demonstrierten heute mehrere hundert Menschen in fünf Schweizer Städten gegen Fremdenfeindlichkeit und Nationalismus!

Antinational statt Pseudosozial!
Nachdem gestern den 29. November 2014 in Zürich über 600 Personen gegen Ecopop demonstriert haben, gingen heute mehrere hundert Menschen in Basel, Bern, Neuchâtel, Lausanne und Genf gegen Rassismus und Nationalismus auf die Strassen. Ein Zusammenschluss antikapitalistischer Gruppierungen aus der West- und Deutschschweiz rief dazu auf, gegen die längst selbstverständliche Fremdenfeindlichkeit in der Schweiz zu protestieren.

Wir sind überzeugt, dass die Fremdenfeindlichkeit nur ausserhalb des nationalistischen Denkens und der kapitalistischen Marktwirtschaft überwunden werden kann. Solange diese Strukturen bestehen bleiben und selbst die Linken in diesen Argumentationsmustern verhaftet bleibt, sind fremdenfeindliche Initiativen salonfähig.

Nährboden für diese ist die Kategorisierung in Inländer*innen und Ausländer*innen und die Reduzierung von Migrant*innen in nützliche und nicht nützliche Arbeitskräfte. In die Abstimmungsurne gehört deshalb mehr als ein Nein zu Ecopop!
Gegen Ausbeutung und Unterdrückung!


3. Kurzbericht Revolutionäre Jugend Gruppe Bern (Originalquelle: https://revolutionär.ch/?p=611)
Die „ECOPOP“ Initiative wurde klar abgelehnt, trotzdem wird weiterhin in In -und Ausländer*innen eingeteilt, sterben Flüchtende an den dichtgemachten Grenzen und werden Menschen ausgeschafft, eigesperrt und diskriminiert. Diese menschenverachtende Politik hat System, und dieses heisst Kapitalismus!
Und desshalb sind wir am Sonntagabend in Bern (& Genf, Lausanne, Neuchâtel, Basel) auf die Strasse gegangen und haben gegen Nationalismus und Rassismus demonstriert! Rund 150 Menschen schlossen sich der Demonstration an und wir zogen durch die vorweihnachtlich geprägte Stadt Bern.


4. Medienbericht (Originalquelle: https://www.derbund.ch/bern/stadt/trotz-ecopop-nein-demo-gegen-nationalismus-in-bern/story/17775399)
Trotz Ecopop-Nein: Demo gegen Nationalismus in Bern
150 Menschen marschierten am Sonntagabend durch Bern, um ein Zeichen gegen Nationalismus zu setzen.

Zwar fiel das Nein zur Ecopop-Vorlage am Sonntag deutlich aus. Doch dieses Nein genüge nicht, sagte ein Sprecher im Rahmen der Demonstration «für eine staaten- und klassenlose Gesellschaft». «Nur weil Ecopop abgelehnt wurde, heisst das nicht, dass Nationalismus in der Schweiz nicht weiterhin ein Problem wäre.»

Rund 150 Personen waren dem Aufruf der Revolutionären Jugendgruppe gefolgt und um 18 Uhr bei der Heiliggeistkirche losmarschiert. Der Demonstrationszug zog durch die Spitalgasse, um dann via Bundesplatz, Theaterplatz und Spychergasse bis zur Reitschule zu ziehen.

Obwohl der Bundesplatz wegen des Lichtspektakels vollbesetzt war mit Zuschauern, blieb die Demonstration ohne Zwischenfälle. Der Privatverkehr wurde von der Polizei zeitweise umgeleitet, der öffentliche Verkehr konnte vorübergehend nicht passieren. Ähnliche Demonstrationen fanden zeitgleich in fünf weiteren Schweizer Städten statt.