2015,  Asyl/Migration,  Demo,  Gender

Lesbischschwultransqueerer Tanzspaziergang (Free O.)

1. Aufruf
2. Bericht Revolutionäre Jugend Gruppe Bern
3. Medienbericht


1. Aufruf (Originalquelle: https://www.facebook.com/events/673886042717546/)
Keine Ausschaffung von lesbischwultransqueeren Geflüchteten
Bleiberecht für O. subito
Bleiberecht für alle sowieso
O. ist schwul und aus Nigeria in die Schweiz geflüchtet. In Nigeria wird O. aufgrund seiner sexuellen Orientierung verfolgt. Auch nach den Präsidentschaftswahlen gehören die Gesetze in Nigeria zu den homo- und transphobsten der Welt. LGBTI-Menschen droht bis zu 14 Jahren Haft. Dennoch weigern sich die Schweizer Behörden bisher O. als Flüchtling anzuerkennen.

Kampf ohne Abschluss
Seit seiner Einreise in die Schweiz 2010 heisst es offiziell, O. müsse nach Nigeria zurück. Denn er könne seine sexuelle Orientierung dort problemlos „diskret“ ausleben. Die Behörden glauben O. einfach nicht und lehnten seine Asylgesuche bisher ab. Die Behörden haben O. monatelang in Haft gesteckt, ihn schikaniert und ihm mit der Ausschaffung gedroht. Erst nach einer solidarischen Welle von Demonstrationen, Protestaktionen, offiziellen Stellungnahmen und einem Hungerstreik von O. selbst verzichteten die Behörden vor einem Jahr auf die Ausschaffung und traten auf ein neues Asylgesuch ein.

Zermürbungsstrategie der Behörden in der Schweiz
Dass die Behörden das Asylgesuch Os immer noch nicht behandeln, ist Schikane. Die Zeit des Wartens zermürbt, die Unsicherheit frisst Kräfte und macht physisch und psychisch krank. Das ist bei O. nicht anders. Nach fünf Jahren in der Schweiz braucht O. endlich Anerkennung und eine Zukunft. Falls sich die Behörden durch ihr Zeitspiel erhoffen, dass unser Kampf für und mit O. und die Anerkennung von Homo- und Transphobie als Asylgründe abebbt, ist das ein Fehler: Wir sind da und wollen mehr.

Widerstand gegen die weltweite Homo- und Transphobie
In 78 Ländern der Welt steht Homosexualität unter Strafe, in 5 Ländern droht der Tod. Gleich- und andersgeschlechtliche Liebende werden diskriminiert, schikaniert, verfolgt. Wer – wie die offizielle Schweiz – bereit ist, LGBTI-Menschen in solche Staaten zu verschleppen, macht sich mitschuldig. Deshalb ist der Internationale Tag gegen Homo- und Transphobie auch dieses Jahr wichtig.


2. Bericht Revolutionäre Jugend Gruppe Bern (Originalquelle: https://revolutionär.ch/?p=1243)
Anlässlich der Demo gegen Homo- und Transphobie hängten wir entlang der Demoroute Transparente. Zum Schluss grüssten wir noch das Amthaus mit Wasserballonen.


Transparent an die Polizei beim Amthaus Bern

Lieben und lieben lassen!


Hetero ist keine Pflicht – Homophobie ist widerlich!

Kein Mensch ist illegal – Bleiberecht für alle!


3. Medienbericht (Originalquelle: https://www.bernerzeitung.ch/region/bern/Tanzend-gegen-die-Ausschaffung-von-O/story/19331461)
Tanzend gegen die Ausschaffung von O.
Aktivisten setzten sich an einer Demonstration am Samstagabend in der Berner Innenstadt gegen die Aussschaffung von O. ein. Ihm droht aufgrund seiner Homosexualität eine lange Haftstrafe in Nigeria.

Ein Demonstrationszug von tanzenden Aktivisten bahnte sich am Samstagabend seinen Weg durch die Berner Innenstadt. Unter dem Motto «Liberty for O.» machten mehrere hundert Menschen ihrer Forderung Luft: O. soll als Flüchtling anerkannt und nicht ausgeschafft werden.
O. ist ein homosexueller Asylsuchender aus Nigeria, der aus der Schweiz ausgeschafft werden soll. Die Veranstalter des Tanzspaziergangs kritisieren in der offiziellen Facebook-Veranstaltung die Gesetze in Nigeria, die «zu den homo- und transphobsten der Welt» gehörten.
Homosexuellen Menschen wie O. würden dort über zehn Jahre Haft drohen. Dennoch wollen die Schweizer Behörden O. nicht als Flüchtling anerkennen. Er solle in Nigeria seine sexuelle Orientierung «diskret» ausleben, dies hätten die Behörden laut den Organisatoren als Begründung für das abgewiesene Asylgesuch angegeben.

Polizei bewacht Demonstration
Die Demonstration scheint auch an der Polizei nicht klanglos vorbeigegangen zu sein. An mehreren Standorten, unter anderem um die Reitschule und beim Viktoriaplatz, sorgte sie für einen geregelten Ablauf der Kundgebung.
Organisiert hatte die Demonstration das Unterstützungskomitee «Liberty for O». Schon früher hatte dieses in der Stadt Bern gegen die Aussschaffung von O. protestiert. So küssten und schmusten Aktivisten etwa im April 2014 unter dem Motto «Kiss in» vor dem Regionalgefängnis Bern.