2018,  Antifaschismus,  Demo,  Türkei & Rojava

Demo Stop the warheads!

Inhalt:
1. Aufruf
2. Bericht Anarchistische Gruppe Bern
3. Bericht Revolutionäre Jugend Gruppe Bern
4. Bilder
5. Medienbericht

1. Aufruf (Originalquelle: https://www.facebook.com/events/283959888811034/)
Globaler Aktionstag gegen die türkische Invasion in Kurdistan – Heraus zum Welt Afrin Tag – Stopp den Diktator Erdogan!
Wir gehen am kommenden Samstag zusammen auf die Strasse um aufzuzeigen, dass wir den Kriegskurs Erdogans nicht länger akzeptieren. Die Türkei steht gesellschaftlich vor einem Bürgerkrieg und wirtschaftlich vor einem Kollaps. Dazu kommt, dass Erdogan und seine islamistisch/nationalistische Partei AKP beim Wähler*innenstimmenfang auf Gewalt setzen. Mit dem völkerrechtswidrigen Einmarsch in das Nordsyrische Afrin schufen sie eine Kriegseuphorie, die der Machterhaltung dienen sollte. Der heftige Widerstand der kurdischen und arabischen Volksverteidigungskräfte in Syrien durchkreuzten jedoch Erdogans Pläne. Politisch wie auch wirtschaftlich geraten Erdogan und AKP immer mehr unter Druck. So hat Erdogan nun kurzerhand die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen 1.5 Jahre vorverlegt, da es aus Erdogans Reihen die ernsthafte Sorge gab, ihre Vormachtsstellung könnte nicht mehr bis zu den offiziellen Wahlen im Herbst 2019 gehalten werden. Erdogan sieht sein Ende kommen, nun mobilisiert er nochmals alles was er an Gewalt aufbringen kann: Islamistische Söldner werden in Afrin angesiedelt, Oppositionelle, Gewerkschafter*innen und politische Gegner*innen werden inhaftiert, die AKP bildet mit der faschistischen Partei MHP (bei uns als Graue Wölfe bekannt) ein Wahlbündnis, auf der Strasse werden Erdogans Anhänger bewaffnet und im Südosten des Landes startet er neue Kriegshandlungen gegen die kurdische Bevölkerung.

Dies alles geschieht unter dem Schutz der internationalen Institutionen und Staaten, welche Erdogan nach wie vor den Rücken decken. Deutschland macht Milliarden mit Rüstungsdeals und auch die Schweizer Waffenindustrie profitiert indirekt vom Morden in der Türkei. Die internationale Staatengemeinschaft schaut beim NATO-Partner Türkei grosszügig weg. Erdogan kann die EU mit dem Flüchtlingsdeal erpressen, Erdogan kann einen Eroberungskrieg in einem fremden Land führen und Erdogan kann im eigenen Land Menschen systematisch vertreiben und töten. Die offiziellen Stellen regen sich dabei kaum. Jedoch regt sich seit einigen Monaten ein heftiger Widerstand! Weltweit gehen Kurd*innen und Solidarische auf die Strassen und machen Aktionen. Durch die grosse internationale Solidarität bekommt auch die Perspektive, welche im Norden Syriens in die Realität umgesetzt wird, neue Aufmerksamkeit und Unterstützung. Die Idee des demokratischen Konföderalismuses verbreitet sich weit über Rojava hinaus und findet immer mehr Anklang in vielen Gesellschaften dieser Welt. Durch den Kampf der Kurd*innen wird auch für uns hier klar: Ein anderes System ist möglich!
Unterstützen wir die nach Demokratie und Selbstbestimmung strebende Bevölkerung in der Türkei. Solidarisieren wir uns mit den vom Krieg getroffenen Menschen in Syrien!


2. Bericht Anarchistische Gruppe Bern (Originalquelle: https://www.facebook.com/InfoAGB/posts/1034238023391220)
Angeführt von der kurdischen Jugend und begleitet mit vielen kreativen Transparenten, beteiligten sich rund 500 Menschen an der heutigen Afrin Demo in Bern. Der Umzug fand rund einen Monat nach der letzten grossen Solidaritätsdemo für Afrin statt, welche bekanntlicherweise eingekesselt wurde. Die heutige Route verdeutlichte einmal mehr, was der Staat und die Polizei von unserem Protest hält. Sie wollen uns unsichtbar machen und den Protest am liebsten ganz verbannen. Wir werden auch in Zukunft wieder auf die Strasse gehen – unbewilligt, radikal und solidarisch.


3. Bericht Revolutionäre Jugend Gruppe Bern (Originalquelle: https://revolutionär.ch/?p=3630)
Heute, dem globalen Afrin-Tag, führte eine Demonstration mit über 500 Menschen von der Reitschule zum Kornhaus. Gemeinsam mit der kurdischen Jugend bildeten wir den Block an der Spitze der Demo.

Rund ein Jahr nach dem Referendum in der Türkei steht Erdogan kurz davor, durch die Wahlen Ende Juni seine Diktatur zu verwirklichen. Bereits seit Jahren arbeitet Erdogan daran, die Türkei in einen autoritären Staat mit ihm an der Spitze zu verwirklichen.
Die kommenden Wahlen geben dabei jedoch nur minimale Hoffnung auf einen Wandel. Durch die Repression der vergangenen Monate und Jahre wurde jegliche echte Opposition unterdrückt. Das Oppositionsbündnis der angeblichen Sozialdemokratie mit nationalistischen und religiös-fundamentalistischen Parteien bieten weder eine echte politische Alternative noch stehen ihre Chancen gut.
Die Zeit für den demokratisch-zivilgesellschaftlichen Kampf gegen Erdogan scheint wenig aussichtsreich.

Das Ende einer Diktatur bedingt oftmals den Tod des Diktators:
Die Französische Revolution führte zum Tod des Königs Ludwig XVI, dessen Kopf durch die Guillotine abgetrennt wurde.
Das Ende des Italo-Faschismus wurde durch die Niederlage im 2. Weltkrieg und die Erschiessung von Mussolini besiegelt.
Hitler erledigte die Drecksarbeit gleich selber und erschoss sich, als die Niederlage Deutschland im 2. Weltkrieg fest stand.
Francos faschistische Diktatur in Spanien überlebte den zweiten Weltkrieg und dauerte bis 1975 an ehe der Diktator einem Herzinfarkt erlag und Spanien zu einem halbwegs demokratischen Staat umgebaut wurde.

Ob Guillotine, Schusswaffe, Suizid oder doch Herzinfarkt; die Repression Erdogans gegen jeglichen Widerstand und jegliche Opposition lässt wenig Alternativen übrig.
Für die soziale Revolution! Es lebe Afrin! Es lebe Rojava!


4. Bilder (Originalquelle: https://www.facebook.com/InfoAGB/posts/1034238023391220)


5. Medienbericht (Originalquelle: https://www.bernerzeitung.ch/region/bern/hunderte-demonstrieren-gegen-den-krieg-in-afrin/story/16343619)
«Solidaritätsdemo für Afrin» verläuft diesmal friedlich
BernAm Samstagnachmittag fand in der Berner Innenstadt eine grosse Demonstration gegen die türkische Militäroffensive in Afrin statt. Die Demo war bewilligt und verlief friedlich.
Am Samstagnachmittag, um 15 Uhr, zogen circa 500 Menschen durch die Berner Innenstadt. Sie demonstrierten gegen die Militäroffensive in Afrin (Syrien), wo die türkische Armee derzeit Angriffe gegen kurdische Milizen durchführt. Die Wut der Demonstranten richtete sich vor allem gegen den türkischen Präsidenten Recep Erdogan, der die Angriffe in Syrien befehligt.

Die Route der Demonstranten ging von der Reitschule aus bis zum Schmiedenplatz und wieder zurück. Die Demonstration verlief friedlich und es kam zu keinen grösseren Verkehrsbehinderungen. Organisiert wurde die Kundgebung von kurdischen Kreisen. Sie hatten von der Stadtberner Orts- und Gewerbepolizei ein Bewilligung eingeholt. Als Redner trat unter anderem der Berner Grossrat Hasim Sancar (Grüne) auf. Gegen 17 Uhr war die Demo zu Ende.

Letzte Demo wurde aufgelöst
Anfang April fand in Bern bereits eine «Solidaritätsdemo für Afrin» statt, die allerdings nicht bewilligt war. Nachdem es zu Sachbeschädigungen kam, kesselte die Polizei die Demonstranten ein und führte sie einzeln ab. Die Berner Innenstadt war deshalb stundenlang blockiert. Damals erfolgte der Demo-Aufruf von Berns linksautonomer Szene. Diese solidarisierten sich auch heute mit den Kurden und liefen an vorderster Front mit. (jsp/qsc)