2019,  Antifaschismus,  Antikapitalismus,  Demo,  WEF

NoWEF Demo

Inhalt:
1. Aufruf
2. Communiqué
3. Videos
4. Medienbericht


1. Aufruf (Originalquelle: https://www.facebook.com/rjgbern/videos/574328839660188/)
Das Kartenhaus zum Einsturz bringen! End Capitalism!
NoWEF Demo: 19.1.19; 15:00; Bahnhofplatz Bern

“Eine globale Architektur schaffen, in Anbetracht der 4. Industriellen Revolution.” Unter diesem Motto treffen sich einmal mehr die sogenannten Führer*innen aus Politik und Wirtschaft in Davos, um die Probleme der Welt anzugehen. Doch wissen wir, dass sie das nicht können, denn ihr hoch aufgebautes Kartenhaus stürzt langsam in sich selbst ein. Und so scheint auch das Weltretter*innen Bild des Forums langsam zu zerbröckeln.

Über strukturelle Veränderungen in Bezug auf technischen Fortschritt, über Cybersicherheit, über Humankapital und ja sogar über Umweltschutz soll diskutiert werden. Das Verstärken der internationalen Beziehungen und die Zusammenarbeit soll Grundlage genug sein, all das zu realisieren. Und wenn die Damen und Herren am WEF schon dabei sind, wollen sie auch noch über Frieden und Versöhnung sprechen, denn auch das soll die Stärkung der internationalen Beziehungen möglich machen. Mit wem genau man da diskutiert scheint nebensächlich. Denn die geladenen und teilnehmenden Personen repräsentieren die Staaten die Krieg treiben, die globalen Probleme erst schaffen und die Firmen die davon profitieren.

Weltweit erstarken autoritäre, konservative und faschistische Parteien. Sie ziehen in Parlamente ein und bilden Regierungen. In Italien gewannen die 5 Sterne Bewegung zusammen mit der faschistischen Lega Nord die Wahlen und stellen nun die Regierung. In Österreich regiert die FPÖ, die aus einem Zusammenschluss von Nationalsozialist*innen nach dem 2. Weltkrieg gegründet wurde, gemeinsam mit der ÖVP. Diese forderten am EU Gipfel in Salzburg, die Grenzschutzagentur Frontex von 1’600 auf 10’000 Personen aufzustocken. Sowohl in Polen als auch in Ungarn stellen nationalkonservative Parteien zusammen mit Rechtspopulist*innen die Mehrheit in den Parlamenten, was sich extrem auf die Lage von Minderheiten in diesen Ländern auswirkt. In der Türkei treibt das Militär unter der Führung des Präsidenten Erdogan einen fürchterlichen Krieg gegen die kurdische Bevölkerung und die linke Opposition und ist sich dabei nicht zu schade, mit Terroristen des IS zusammenzuarbeiten. In den USA ist nach wie vor Donald Trump an der Macht und auch in Brasilien regiert nun ein Mann der öffentlich Frauen, Homosexuelle und andere Minderheiten diskriminiert. Auf den Philippinen ist zur Zeit Duterte an der Macht, der öffentlich zu Mord an Drogensüchtigen und Kriminellen aufruft. Die Liste faschistischer und rechter Politiker und Parteien im Aufschwung ist traurigerweise noch länger. Doch aus all diesen Ländern werden Regierungschefs, Aussenminister oder Abgeordnete an dem Forum in Davos teilnehmen. Und sie werden das WEF nicht als eine Möglichkeit zur Diskussion über Frieden und Versöhnung sehen, sondern werden die Gelegenheit nutzen, um ihre eigenen Interessen durchzusetzen.

Es sind aber weit mehr als nur die Regierungen, die am Forum in Davos teilnehmen werden. Aus aller Welt strömen Vertreter riesiger Konzerne ans WEF. Unter ihnen sind Vertreter*innen von Grossbanken wie UBS, Credit Suisse oder HSBC, alles Banken die sich an umstrittenen Projekten wie der Dakota Access Pipeline beteiligen oder in die Rüstungsindustrie investieren. Auch andere WEF Partner wie die ABB fördern die Produktion von Waffen und Kriegstechnologie. Sie alle verbindet das Geschäft am Krieg. Dabei spielt es keine Rolle, an wen man die Waffen verkauft oder was damit gemacht wird. Hauptsache die Konflikte halten an und die Lieferungen nehmen zu. Auf das Leiden der lokalen Bevölkerung in den Kriegsregionen wird dabei keine Rücksicht genommen. Ebenfalls werden Vertreter*innen von BlackRock, Nestlé, Glencore und Monsanto nach Davos reisen, Firmen die massgeblich an Verarmung oder Landgrabbing in Drittweltstaaten verantwortlich sind und durch Monopole und Abzockverträge tausenden Bauern die Lebensgrundlage entziehen.

Der unendlichen Gier nach Profit und Macht, die sich am Forum in Davos trifft, sind kaum Grenzen gesetzt. Ob national, autoritär oder wirtschaftsliberal spielt hier überhaupt keine Rolle. Den Herrschenden in Davos geht es darum, ihr Kapital zu steigern. Doch dies wird ihnen nicht ewig gelingen. Überall auf der Welt regt sich starker Widerstand gegen diese Politik. Sei das bei den G20 Gipfeln in Hamburg oder Buenos Aires, in Brasilien bei Protesten gegen den neuen Präsidenten, in Frankreich bei den Aufständen der Gelbwesten oder in Rojava wo die Revolution und eine solidarische Gemeinschaft aktiv gelebt wird. Der Kapitalismus zeigt immer wieder Zerfallserscheinungen. In der Schweiz findet er aber weiterhin in Davos ein ruhiges Hinterland um sich zu stärken.

Lassen wir das nicht mehr länger tatenlos geschehen. Nehmen wir uns die Strasse um unseren Protest laut kundzutun. Lassen wir die Herrschenden unsere Wut fühlen. Kein ruhiges Hinterland für Nazis und Kapitalist*innen! Bringen wir das Kartenhaus zum einstürzen.
End Wef, End Capitalism! Für die soziale Revolution!

Revolutionäre Jugend Gruppe Bern
http://www.xn--revolutionr-u8a.ch/

Revolutionärer Aufbau Zürich
www.aufbau.org

Revolutionäre Jugend Zürich
www.rjz.ch

Revolutionär-Anarchistischä Ufstand Bärn (R.A.U.B.)


2. Communiqué (Originalquelle: https://barrikade.info/article/1805)
Heute Samstag nahmen wir uns mit einer kämpferischen Demonstration die Strasse!
Rund 1300 Menschen beteiligten sich in Bern lautstark am Protest gegen das Weltwirtschaftsforum WEF.

In verschiedenen Redebeiträgen wurden das WEF und seine Teilnehmenden, die Bewegung der Gelbwesten sowie die drohenden Angriffe der Türkei auf Rojava thematisiert. Auch spielten wir eine Audiobotschaft eines anarchistischen Internationalisten, der in Rojava kämpft, ab.

Im Bollwerk wurden verschiedene Aktionen durchgeführt.
Einerseits bauten wir ein Kartenhaus aus Holzbrettern zusammen, welches die WEF Partner und teilnehmende Staaten darstellten. Dieses Kartenhaus liessen wir symbolisch in Flammen aufgehen.
Andererseits wurde der kurze Stopp genutzt, um ein Bild zu sprühen.
Ergänzend wurde auch dieses Jahr einem Staatsoberhaupt ein Transparent gewidmet. Gegen Bolsonaros homophobe, sexistische und rassistische Politik, wie auch seine diktatorischen Militarisierungsträume braucht es klare Mittel. Für eine Renaissance des Tyrannenmords!*

Immer stärker versucht das WEF, sich als Treffen von Weltretter*innen zu vermarkten.
Doch die Teilnehmenden Staaten, Banken und Konzerne sind genau jene, die Probleme wie Armut, Krieg und Umweltzerstörung verursachen und davon profitieren. Das Saubermannimage des WEF ist pure Heuchelei.
Mit Bolsonaro und Co kommen auch dieses Jahr autoritäre PolitikerInnen nach Davos, die den Nationalismus schüren, die Opposition, Migrant*innen und andere Minderheiten unterdrücken.
Firmen wie die Koç Holding, die Gewinne durch die Herstellung von Kampfpanzern für das Erdogan-Regime erzielen oder Nestlé, die mit der Privatisierung von Wasserquellen zehntausende Menschen ins Elend stürzen lassen, werden wohl kaum in Davos sein, um die Welt zu verbessern. Diese Firmen haben am WEF ein einziges Interesse: Die Profite zu steigern.

Der unendlichen Gier nach Profit und Macht, die sich am Forum in Davos trifft, sind kaum Grenzen gesetzt. Ob national, autoritär oder wirtschaftsliberal spielt hier überhaupt keine Rolle. Den Herrschenden in Davos geht es darum, ihr Kapital zu steigern. Doch dies wird ihnen nicht ewig gelingen. Überall auf der Welt regt sich starker Widerstand gegen diese Politik. Sei das bei den G20 Gipfeln in Hamburg oder Buenos Aires, in Brasilien bei Protesten gegen den neuen Präsidenten, in Frankreich bei den Aufständen der Gelbwesten oder in Rojava wo die Revolution und eine solidarische Gemeinschaft aktiv gelebt wird. Der Kapitalismus zeigt immer wieder Zerfallserscheinungen. In der Schweiz findet er aber weiterhin in Davos ein ruhiges Hinterland um sich zu stärken.

Lassen wir das nicht mehr länger tatenlos geschehen! Nehmen wir uns die Strasse um unseren Protest laut kundzutun! Lassen wir die Herrschenden unsere Wut fühlen! Kein ruhiges Hinterland für Nazis und Kapitalist*innen! Bringen wir das Kartenhaus zum einstürzen! End Wef, End Capitalism! Für die soziale Revolution!


3. Video (Originalquelle: https://www.youtube.com/watch?v=WOTbOWX9M5w & https://www.youtube.com/watch?v=G6I58_wEZws)

 


4. Medienbericht (Originalquelle: https://www.nau.ch/news/schweiz/anti-wef-demo-in-bern-zieht-hunderte-personen-an-65473562 & https://www.aargauerzeitung.ch/schweiz/pruegelattacke-an-anti-wef-demo-auch-srf-mitarbeiter-und-bodyguards-angegriffen-133991060)
-nau: Anti WEF Demo in Bern zieht Hunderte Personen an
Anti WEF Demo in Bern zieht Hunderte Personen an
Hunderte Personen demonstrierten heute Samstag im Berner Stadtzentrum gegen das Weltwirtschaftsforum nächste Woche.
Mehrere hundert Personen haben sich heute Samstagnachmittag beim Bahnhof Bern für eine unbewilligte Kundgebung gegen das Weltwirtschaftsforum WEF von nächster Woche in Davos versammelt.

Aufgerufen zum Protest haben linksautonome Kreise. Sie wollen den Kapitalismus überwinden und haben den herrschenden Klassen dem Kampf angesagt. «Der unendlichen Gier nach Profit und Macht, die sich am Forum in Davos trifft, sind kaum Grenzen gesetzt» heisst es im Kundgebungsaufruf. Den Herrschenden in Davos gehe es nur darum ihr Kapital zu steigern. «Lassen wir die Herrschenden unsere Wut fühlen.»

Polizei ist vor Ort
Die Polizei ist mit einem entsprechenden Aufgebot im Berner Stadtzentrum vor Ort. In den vergangenen Jahren blieben solche Anti-Wef-Demonstrationen abgesehen von gezündeten Petarden und Schmierereien mehrheitlich friedlich. Doch in der Vergangenheit kam es auch schon zu wüsten Ausschreitungen.

Linke und globalisierungskritische Kreise werden kommende Woche in Davos eine bewilligte Kundgebung durchführen. Das obwohl Donald Trump, Theresa May und Emmanuel Macron ihre Teilnahme bereits abgesagt hatten.

-aargauerzeitung: Prügelattacke an Anti-WEF-Demo: Auch SRF-Mitarbeiter und Bodyguards angegriffen
Am Samstag demonstrierten mehr als 500 Personen in Bern gegen das Weltwirtschaftsforum in Davos. Die unbewilligte Kundgebung verlief grösstenteils friedlich. Allerdings drohte der Anlass für kurze Zeit zu eskalieren.

Ohne Vorwarnung löste sich eine kleinere Gruppe aus dem Demonstrationszug und griff drei Personen an. Dabei schrien sie «Scheiss Faschos». Während der Flucht vor dem Mob musste einer der drei Männer einige Tritte und Faustschläge einstecken. Die Linksautonomen liessen erst beim Herannahen der Polizei von ihrem Opfer ab und tauchten im Umzug unter.

SRF-Journalist in Begleitung von Ex-Pnos-Mitglied
Laut einem Bericht des «Tages-Anzeigers» handelt es sich bei den Angegriffenen um einen Journalisten von Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) und seine zwei Bodyguards. Einer davon, Stefan Wüthrich, ist bei Linksautonomen offenbar nicht ganz unbekannt. Er ist ehemaliger Ortsleiter der rechtsextremen Partei National Orientierter Schweizer (Pnos) in Langenthal.

Wüthrich betreibt heute ein Selbstverteidigungs- und Fitnessstudio und hat laut eigenen Angaben keinen Kontakt mit der Pnos. Der 33-Jährige bestreitet, mit den Demonstranten Ärger gesucht zu haben, sondern sei als Personenschützer im Einsatz gestanden. Es gelang ihm, den Journalisten in Sicherheit zu bringen – Prügel einstecken musste der zweite Security.

SRF hat den Vorfall gegenüber dem «Tages-Anzeiger» bestätigt. Mitarbeitende werden bei Demonstrationen bewusst nicht gekennzeichnet. Es gäbe aber schon länger Überlegungen, ob hauseigene Journalisten künftig mit einem sichtbaren SRF-Logo auftreten sollen. Nach dem Vorfall werde man sich mit der Sicherheitsfirma beraten.

Die Revolutionäre Jugendgruppe Bern (RJG), welche zur Kundgebung aufgerufen hat, veröffentlichte bereits am Samstagabend ein Statement. Der Angriff habe allein Wüthrich gegolten. (vom)