2020,  Freiraum,  Gender,  Transpiaktion

Transpiaktion Leerstand Ça suffit

Inhalt:
1. Communiqué


1. Communiqué (Originalquelle: https://barrikade.info/article/3654)
Räume, wie das Betagtenheim Zollikofen, welches für hunderte Personen Platz bietet, um zu wohnen und sich auszuleben, stehen leer. Versuche, dies zu ändern, wie die Besetzung im Oktober 2019, werden im Keim erstickt. Auch die fünf weiteren Standorte, die Teil dieser Aktion sind, stehen seit längerer oder kürzerer Zeit leer und Belebungsversuche werden immer wieder abgelehnt. Dazu gehören das Punto, ein Hotel im Egghölzli, Tilierstrasse 25 im Kirchenfeldquartier, das Haus an der Lorrainestrasse 27 sowie eine Villa an der Landorfstrasse in Köniz. Bei einigen der genannten Orte wurde schon nach kurzer Zeit interveniert und die Aktion unsichtbar gemacht.

Es ist absurd, gibt es so viel ungenutzten Raum, obwohl dieser dringend benötigt wird.

Wir wollen mehr Raum für FLINT*-Personen. Es gibt zu wenig physischen und gesellschaftlichen Raum für FLINT*-Personen. Obwohl dieser selbstverständlich sein sollte, geht er im öffentlichen Leben vergessen. FLINT*-Personen steht nicht der Platz zur Verfügung, den sie verhältnismässig in unserer Gesellschaft einnehmen. Das nehmen wir nicht mehr hin.

Wir wollen mehr Raum für echte Solidarität. Die momentane Corona-Solidarität ist oberflächlich. Es ist nicht solidarisch Häuser leer stehen zu lassen, während andernorts, z.B. in Asylzentren oder Frauenhäusern, unzählige Personen in dieser Zeit auf engstem Raum zusammenleben oder gar kein Zuhause haben. Echte Solidarität reicht über geographische Grenzen hinweg und kann nicht vom Bundesrat verordnet werden. Es ist eine Lebenseinstellung, die jeden Tag von Neuem gelebt werden muss. Solidarität hört nicht im eigenen Garten auf. Jeder Mensch, egal welche Hautfarbe, welches Geschlecht, welche sexuelle Orientierung und egal welche Herkunft, muss miteinbezogen werden.

Wir wollen mehr FREIraum. Wohnen ist ein Grundrecht. Daraus darf kein Kapital gewonnen werden. Dies ist nur ein einziger von vielen weiteren Gründen, weshalb leerstehende Häuser besser genutzt werden sollen.

Wir kämpfen für unsere Träume und Ideen und wollen, dass durch diese Aktion weitere Gruppen motiviert werden für Freiraum einzustehen.

Lug eh mau
mir hei tröim uh utopiä,
doch höre ändlich uf z lirä,
stöh uf uh luägä härä,
müesemers dr wük nomau erklärä,
ohni solidarität uh Freirum,
blibe chlini Tröim Gedankeschum!
Drum stah mit üs uf,
nimm äh tiefe Schnuuf,
die ihängende Muurä söue gheiä,
«feministische Freirum!» dümer schreie.
Vo üs ghöreter sicher wieder mau,
es grüesse les Femmes* Fatales