2021,  Asyl/Migration,  Demo

Kundgebung Stop Isolation vor SEM

Inhalt:
1. Aufruf
2. Communiqué
3. Medienbericht


1. Aufruf (Originalquelle: https://www.facebook.com/migrantsolidaritynetwork/posts/785469802166685)
Stoppt Eure Migrationspolitik!
Vor knapp einem Jahr waren wir, „Stopp Isolation“, eine Gruppe von geflüchteten Migrant*innen mit einem Negativentscheid, bereits vor dem SEM. Wir sind aus den Rückkehrzentren und Asylcamps schweizweit. Seither haben wir vor kantonalen Behörden und Parlamenten, in den Camps, vor dem Bundeshaus protestiert.
Die Situation in den Rückkehrzentren hat sich nicht geändert: Die Gewalt gegen uns, die Respektlosigkeit und die Isolation bestimmen immer noch unseren Alltag. Was wir schon lange über die Gewalt in den Zentren sagen, wird in der Öffentlichkeit nun vermehrt diskutiert. Das SEM hat aber bisher immer bestritten, dass es in den Asylzentren ein Gewaltproblem gibt.
Deshalb sind wir erneut vor dem SEM und kämpfen gegen das unmenschliche Leben in den Rückkehrzentren und für Respekt und Würde. Deshalb wollen wir Arbeiten können und wenn wir einen Job haben auch das Recht zu bleiben.


2. Communiqué (Originalquelle: https://migrant-solidarity-network.ch/2021/06/25/stoppt-eure-migrationspolitik-kundgebung-von-stopp-isolation-vor-dem-sem/)
Stoppt Eure Migrationspolitik! Kundgebung von Stopp Isolation vor dem SEM
Heute protestierte die Gruppe «Stopp Isolation» mit 100 Personen aus den Rückkehrzentren aus Aarwangen, Biel, Gampelen und dem Camp Sonnenblick aus St. Gallen, erneut vor dem SEM. «Wir waren bereits vor einem Jahr hier und haben erklärt, dass wir in den Zentren nicht wie Menschen behandelt werden. Seither hat sich nichts geändert. Die Rückkehrzentren werden sogar immer wie mehr wie Gefängnisse. Deshalb sind wir hier.»


Kundgebung Stopp Isolation vor dem Staatssekretariat für Migration, Juni 2021

Von weiteren Redner*innen wurde geäussert, dass die Anwesenheitspflicht, die zum Teil täglichen Polizeikontrollen und Isolation von der Gesellschaft das Leben unerträglich machen. Zudem sei aktuell die Rede davon, dass Kameras in den Rückkehrzentren installiert werden sollen – ein weiterer Aspekt der Überwachung und Kontrolle: «Die Behörden sagen, dass diese Camps unsere zu Hause sind. Aber wer wird in seinem eigenen zu Hause mit Kameras überwacht?»

Nach eindrücklichen Reden wurde eine Delegation von nur drei Personen vom SEM empfangen. Der Sprecher des SEM empfing die Delegierten mit dem Satz: «Eigentlich sollt ihr als abgewiesene Asylsuchende gar nicht hier sein». Weiter behauptete er gegenüber den Delegierten vor allem, dass ihre Herkunftsländer ja sicher seien. Eine Diskussion über die Anliegen der Menschen in den Camps konnte nicht geführt werden.
Der Respekt, den die Menschen in den Camps fordern, wurde ihnen heute nicht gewährt. «Liebe es oder lass es.». Dies ist die einzige Antwort, welche sie den Menschen aus den Rückkehrzentren gegeben haben.


3. Medienbericht (Originalquelle: https://www.derbund.ch/fluechtlinge-und-aktivisten-prangern-zustaende-in-asylunterkuenften-an-944737441724)
Vor dem Staatssekretariat für MigrationFlüchtlinge und Aktivisten prangern Zustände in Asylunterkünften an
Am Freitag protestierte die Gruppe «Stopp Isolation» in Wabern mit 100 Personen gegen die in ihren Augen schwierigen Lebensbedingungen in den Rückkehrzentren für Asylsuchende.

Am Freitag protestierte die Gruppe «Stopp Isolation» mit 100 Personen aus den Rückkehrzentren aus Aarwangen, Biel, Gampelen und dem Camp Sonnenblick aus St. Gallen, vor dem Staatssekretariat für Migration. Dies schreibt die Gruppe in einer Medienmitteilung.

Die Aktivistinnen und Aktivisten wollen damit an den Protest im vergangenen Jahr anknüpfen, wie sie in der Mitteilung weiter schreiben: «Wir waren bereits vor einem Jahr hier und haben erklärt, dass wir in den Zentren nicht wie Menschen behandelt werden. Seither hat sich nichts geändert. Die Rückkehrzentren werden sogar immer wie mehr wie Gefängnisse. Deshalb sind wir hier»

An der Demonstration wurde die Anwesenheitspflicht, die zum Teil täglichen Polizeikontrollen und «Isolation von der Gesellschaft» angeprangert. Zudem sei aktuell die Rede davon, dass Kameras in den Rückkehrzentren installiert werden sollen – in den Augen der Flüchtlinge ein weiterer Aspekt der Überwachung und Kontrolle: «Die Behörden sagen, dass diese Camps unsere zu Hause sind. Aber wer wird in seinem eigenen zu Hause mit Kameras überwacht?» Schliesslich wurde eine Delegation von drei Personen vom Sprecher des Staatssekretariats empfangen.

Die Gruppe, bestehend aus Bewohnern von Rückkehrzentren und politischen Aktivistinnen, protestierte bereits im vergangenen Jahr mehrmals gegen die speziell für abgewiesene Asylbewerber eingerichtete Rückkehrzentren im Kanton und der ganzen Schweiz. Für Schlagzeilen sorgte damals der Fall eines im Kanton Bern lebenden Iraners , der sich während einer Demonstration vor dem Bundeshaus anzündete.