Hausbesetzung & Auszug Stauwehrrain
Inhalt:
1. Communiqué
2. Auszug
1. Communiqué (Originalquelle: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)
Medienmitteilung 12.10.09
Werte Medienschaffende,
wir, die Familie Machbar, eine Gruppe von fünf LebenskünstlerInnen, besetzen seit geraumer Zeit das Mehrfamilienhaus am Stauwehrrain 6 in der Engehalde. Aus aktuellem Anlass beziehen wir uns auf den “Bund” Artikel von Bernhard Ott aus der Ausgabe vom 31.10.09. Aus jener Publikation ist, den Angaben eines gewissen Herrn Aeberhard folgend, zu entnehmen, dass die Besitzerfirma BEVISA AG, mit den Besetzern das Gespräch suche und eine “einvernehmliche Lösung”, so Aeberhard nach Ott, gefunden werden soll. (Jürg Aeberhard, nach Ott: ein Verwaltungsratsmitglied; nach Machbar: die einzig zeichnungsberechtigte Person der BEVISA AG, sowie der Aeberhard Verwaltungen AG, welche besagte Liegenschaft verwaltet) .
Dieser am 31.10.09 angekündigte Dialog führt im Moment vor allem die EWB, welche ohne ein Machtwort, resp. Veto Aeberhards bis heute 11.11.09, in den nächsten Tagen die gesamten Hauszuleitungen kappen werden. Weder die BEVISA AG, noch eine delegierte Person haben das Gespräch gesucht. Im Gegenteil: die kooperativen Besetzer wurden über eine Woche lang vertröstet und abgewimmelt. Dies im Wissen, dass die EWB ihren Auftrag, die Liegenschaft kalt und trocken zu stellen, ausführen wird.
Wir versuchen um jeden Preis einen Weg zu finden um mit Herrn Aeberhard die angekündigte “einvernehmliche Lösung” zu finden. Zum Beispiel halten wir es für die vernünftigste Lösung, einen Zwischennutzungsvertrag auszuhandeln, welcher eine Nebenkostendeckung unsererseits gewährleistet. Dazu braucht es Transparenz und Gesprächsbereitschaft, doch die letzten Tage verweist Aeberhard auf seinen Anwalt, welchem wiederum ohne Aeberhards Anweisungen auch die Hände gebunden sind. Die Katze, die sich selbst in den Schwanz beisst…
Im Schatten eines “über 20 Millionen” Projektes, vergleiche: Bärenpark, versuchen ein paar alternativ lebende Menschen einen einigermassen warmen Winter hinter sich zu bringen, was unkompliziert klingt, gestaltet sich aber schwierig, wenn zurzeit bloss eine Seite bereit ist, sich an den runden Tisch zu setzen. Deshalb versuchen wir unter anderem auch über die Medien eine breitere Oeffentlichkeit zu erreichen.
Wir möchten bis zum Frühling an der Stauwehr der Kälte trotzen!
Wird gebaut? Wann wird gebaut? Wer baut überhaupt?…
Mit bestem Dank für Ihr Interesse grüsst Sie die Familie Machbar.
2. Auszug (Originalquelle: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)
Medienmitteilung 10.12.09
Werte Medienschaffende,
Die Besetzergruppe “Familie Machbar” wurde am 3.12.2009 schriftlich dazu aufgefordert, die Liegenschaft am Stauwehrrain 6 in Bern bis am 13.12.2009, 12:00 zu räumen.
Die Familie Machbar wird auf diese Forderung eingehen und das Haus termingerecht verlassen.
Baubeginn ist nach Angaben des Fürsprechers der Besitzerfirma Bevisa AG am 14.12.2009.
Fraglich ist jedoch, wie wichtig die acht Bauarbeitstage bis zu den Weihnachtsferien sind, wenn man in Betracht zieht, dass sich dieses Bauprojekt über Jahre hinweg höchstens schleppend entwickelt hat.
Was in diesen acht Tagen aber absolut im Bereich des Möglichen liegt, ist die Häuser unbewohnbar zu machen. Bedeutet: Fensterscheiben, Kloschüsseln und Keramikwaschbecken zerschlagen, Zimmertüren abhängen und damit die Fenster im Parterre zunageln, das Hausdach abdecken etc.
Dieser Verdacht ist nicht unbegründet: das Haus am Stauwehrrain 4 wurde exakt so wie oben beschrieben “behandelt”. Dies kurz nachdem sämtliche Mieter ausgezogen sind und in einer Phase, wo eine gewisse Firma noch keine Abrissgenehmigung hatte.
Es stellt sich also nach wie vor die Frage, wann mit dem Abriss, und nicht mit der “Unbewohnbarmachung” begonnen wird. Und ob es wirklich nicht möglich gewesen wäre, dass wir wenigstens noch die Festtage am Stauwehrrain hätten verbringen können.
Selbstverständlich wird die Familie Machbar auch weiterhin ungenutzten Wohnraum besetzen.
Vielen Dank für ihr Interesse, wir halten sie auf dem Laufenden.
Familie Machbar